Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen
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1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999<br />
Abb. 3: Bestandsentwicklung des Weißstorchs <strong>in</strong> Deutschland<br />
von 1983 bis 1999; Angaben aus KAATZ<br />
(1999) und BAG WeIßSTORCHSCHUTZ (1997–2000)<br />
fangreichen Daten und Informationen aus <strong>Sachsen</strong> (NATUR-<br />
SCHUTZINSTITUT REGION DRESDEN 1995a, 1995b). Im <strong>Freistaat</strong><br />
<strong>Sachsen</strong> werden – wie <strong>in</strong> anderen Bundesländern auch – bereits<br />
seit vielen Jahren sowohl der Brutbestand als auch der<br />
Fortpflanzungserfolg des Weißstorchs alljährlich flächendeckend<br />
von ehrenamtlichen Mitarbeitern erfaßt und teil -<br />
weise auch publiziert (z. B. ERDMANN 1973, 1975; MENZEL &<br />
MENZEL 1967, 1973, 1980, 1988, 1995). E<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven<br />
Ber<strong>in</strong>gungstätigkeit ist es zu verdanken, daß aus <strong>Sachsen</strong> e<strong>in</strong><br />
relativ umfangreiches R<strong>in</strong>gfundmaterial vorliegt, anhand dessen<br />
sowohl Angaben zum Zugverhalten (Migration) als auch<br />
Aussagen zu den Überlebensraten (bzw. zur Sterblichkeit)<br />
und zu den Ansiedlungsverhältnissen (Dismigration) gemacht<br />
werden können. Während Angaben zu den Zugwegen und<br />
Überw<strong>in</strong>terungsgebieten vor allem für die Gefährdungsana -<br />
lyse von Bedeutung s<strong>in</strong>d, stellen die Daten zur Dismigration<br />
und Sterblichkeit – zusammen mit den Angaben zur jähr -<br />
lichen Reproduktion – e<strong>in</strong>e wichtige Grundlage für das Verständnis<br />
populationsökologischer Zusammenhänge dar. E<strong>in</strong>en<br />
weiteren Schwerpunkt bei der Vorbereitung des Artenschutz-<br />
E<strong>in</strong>führung<br />
Abb. 5: Zwei besetzteWeißstorchnester auf e<strong>in</strong>em Gebäude<br />
mit Weichdach; Dauban/Lkr. NOL (hist. Aufnahme)<br />
Foto: Archiv LfUG, ILN<br />
programmes bildete die Analyse der Lebensraumsituation,<br />
<strong>in</strong>sbesondere der Nahrungshabitate. Hierzu waren umfangreiche<br />
Erhebungen im Freiland erforderlich.<br />
Vorrangiges Ziel des eigentlichen <strong>Artenschutzprogramm</strong>es<br />
ist die Aufwertung der Lebensräume und die damit verbundene<br />
Verbesserung des Nahrungsangebotes für den Weißstorch<br />
<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> (vgl. BÄßLER 1993). Hierzu gibt es e<strong>in</strong>en<br />
ganzen Katalog von Maßnahmen, deren Realisierung zwar<br />
bereits erste Erfolge hatte, nicht selten aber auch auf<br />
Schwierigkeiten stößt. E<strong>in</strong> zweiter Schwerpunkt ist die Erhaltung<br />
der Nistplätze bzw. deren Neuschaffung an geeigneten<br />
Orten. Dazu gehören auch die Nestbetreuung und<br />
ggf. die Abwendung von Gefahren im Nestbereich. Die<br />
wichtigste Verlustursache für den Weißstorch s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Mitteleuropa<br />
nach wie vor die elektrischen Freileitungen. Die<br />
Reduzierung dieser Gefährdung <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> muß deshalb<br />
e<strong>in</strong> wichtiges Anliegen des <strong>Artenschutzprogramm</strong>es se<strong>in</strong>.<br />
Um alle diese Ziele zu erreichen, s<strong>in</strong>d u. a. auch weiterh<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />
Öffentlichkeitsarbeit notwendig.<br />
Abb. 4: Weißstorch bei der Nahrungssuche im Flachwasser Foto: Archiv LfUG, H. Rank<br />
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