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Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen

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c) Nahrungshabitatkartierung (1994)<br />

Erfassung der potentiellen Weißstorch-Nahrungshabitate<br />

im Umkreis (Radius 2 km) von 398 Niststätten. Farbige<br />

Darstellung <strong>in</strong> topographischen Karten (1 : 25.000) mit<br />

Un tergliederung <strong>in</strong> Grünland, Naß-/Feuchtwiesen, Acker,<br />

Brache, Gewässer und sonstige Flächen (s. Anlage 2).<br />

d) Genutzte Nahrungsflächen (1995)<br />

Erfassung von Flächen mit Auftreten nahrungssuchender<br />

Weißstörche durch Flurbegehungen während der<br />

Brut saison 1995 und Befragung von Kreis- bzw. Nest -<br />

betreuern sowie Anwohnern. Untersucht wurden die<br />

Bereiche um 228 aktuelle Niststätten <strong>in</strong> 16 Altkreisen.<br />

Farbige Darstellung <strong>in</strong> 38 topographischen Karten<br />

(1 : 25.000) mit Untergliederung der Nahrungsflächen <strong>in</strong><br />

Grünland, mehrjähriges Ackerfutter (Klee und Luzerne),<br />

Acker und Feuchtgebiete.<br />

6.1.3 Gestaltung und Inhalt der Objektlisten<br />

Die Objektlisten kennzeichnen die e<strong>in</strong>zelnen Objekte mit<br />

Name, genauer Lage, Zielstellung und dazugehörigen Maßnahmen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Teil enthält die beteiligten Personen/Institutionen,<br />

die Bearbeitungsschritte sowie die Kosten.<br />

Entsprechend dem Bearbeitungsstand s<strong>in</strong>d diese Angaben<br />

unterschiedlich detailliert und werden laufend ergänzt.<br />

Das betrifft auch Kartenmaterial, <strong>in</strong>sbesondere zu den<br />

lebensraumbezogenen Objekten. Zur Gewährleistung der<br />

Übersichtlichkeit wurden die E<strong>in</strong>zelobjekte <strong>in</strong> Kreislisten<br />

zusammengefaßt. Darüber h<strong>in</strong>aus enthält jede Objektliste<br />

Informationen, die den <strong>in</strong>haltlichen und räumlichen Bezug<br />

zu anderen Schutzvorhaben darstellen.<br />

Neben der Aktualisierung e<strong>in</strong>zelner Objektlisten im Zuge ihrer<br />

Umsetzung erfolgt auch e<strong>in</strong>e Ergänzung des Gesamtverzeichnisses<br />

um neue Objekte, die sich <strong>in</strong>folge Erkenntniszuwachs,<br />

Bedarfsentwicklung und Verfügbarkeit der Fonds ergeben.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs kann auch das Gegenteil e<strong>in</strong>treten, wenn die Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>es Objektes durch Eigentumsfragen oder fehlende<br />

F<strong>in</strong>anzierung verh<strong>in</strong>dert wird.<br />

Bezogen auf das Schutzziel ergibt sich folgende Verteilung<br />

der Objektlisten:<br />

Schutzziel Objektlisten<br />

Erhaltung und Aufwertung des Lebensraumes 79<br />

Sicherung und Neuanlage von Niststätten<br />

Reduzierung der Gefährdung<br />

151<br />

durch elektrische Freileitungen 22<br />

Reduzierung weiterer Gefährdungen 36<br />

Die Zuordnung der Rangfolge für die Umsetzung der Objekte<br />

erfolgte für den Lebensraumschutz unter Berücksich ti -<br />

gung der Bedeutung des Gebietes für den örtlichen/regionalen<br />

Weißstorchbestand, für Niststättenschutzvorhaben un ter<br />

82<br />

Umsetzung des <strong>Artenschutzprogramm</strong>es<br />

Beachtung des Gefährdungsgrades e<strong>in</strong>er Niststätte und des<br />

Bedarfes. Die Realisierung der e<strong>in</strong>zelnen Objekte wird allerd<strong>in</strong>gs<br />

<strong>in</strong> der Praxis viel mehr von den vorhandenen fachlichen<br />

Kapazitäten (des privaten Projektantragstellers und<br />

-trägers), den verfügbaren F<strong>in</strong>anzen und den Priorisierungen<br />

<strong>in</strong> den jeweiligen bewilligenden (Regierungspräsidien)<br />

bzw. beurteilenden Naturschutzbehörden (Staatliche Umweltfachämter,<br />

untere Naturschutzbehörden) bee<strong>in</strong>flußt.<br />

6.2 Durchgeführte praktische Schutzmaßnahmen<br />

Im Zeitraum 1995 – 99 wurden auf der Grundlage von<br />

1994/95 erarbeiteten Pilotprojekten und Objektlisten Schutzmaßnahmen<br />

realisiert, die sich wie folgt gliedern lassen:<br />

– Aufwertung des Lebensraumes zur Verbesserung des<br />

Nahrungsangebotes<br />

– Anlage und Schutz der Niststätten<br />

– M<strong>in</strong>derung des Gefährdungspotentials im Bereich der<br />

Niststätten und darüber h<strong>in</strong>aus<br />

– Soforthilfe bei der Gefährdung von Gelegen, Nestl<strong>in</strong>gen,<br />

Jung- und Altvögeln.<br />

6.2.1 Aufwertung des Lebensraumes zur Verbesserung<br />

des Nahrungsangebotes<br />

Folgende seit 1995 durchgeführte lebensraumgestaltende<br />

Maßnahmen können dem <strong>Artenschutzprogramm</strong> Weißstorch<br />

zugeordnet werden:<br />

– Großdittmannsdorf, Landkreis Meißen (Sohlwiesen), Ankauf<br />

5,3 ha Grünland, Staffelmahd, Anlage e<strong>in</strong>es Kle<strong>in</strong>gewässers<br />

(700 m 2 ) mit temporärer Feuchtfläche.<br />

– Papitz/Modelwitz, Landkreis Leipziger Land (Papitzer<br />

Lehmlachen), Renaturierung der Luppeaue<br />

– Limbach-Oberfrohna, Landkreis Chemnitzer Land (Limbacher<br />

Teiche), Ankauf 17,5 ha Grünland, 15,5 ha Acker<br />

(Umwandlung <strong>in</strong> Grünland), Staffelmahd, Anlage Kle<strong>in</strong>gewässer<br />

– Dauban, Niederschlesischer Oberlausitzkreis, temporäre<br />

Überflutung von Teilen e<strong>in</strong>er 30 ha-Mähwiese (Grabenanstau)<br />

– Drausendorf, Landkreis Löbau-Zittau, Renaturierung des<br />

Scheidebaches und der Neißeaue, Anlage von sechs<br />

Kle<strong>in</strong>gewässern<br />

– Oberseifersdorf, Landkreis Löbau-Zittau, Renaturierung<br />

des Romereigrabens (Anlage Kle<strong>in</strong>gewässer und Feuchtwiesen).<br />

– Berbisdorf, Landkreis Meißen, Pacht 1 ha Grünland,<br />

Kauf 1,7 ha Grünland, Anlage von 3 Kle<strong>in</strong>gewässern am<br />

Seifenbach<br />

– Ebersbach, Landkreis Riesa-Großenha<strong>in</strong>, auf den „Kl<strong>in</strong>gerwiesen“<br />

Schaffung e<strong>in</strong>es flachen, temporären Kle<strong>in</strong>gewässers<br />

durch Vertiefung und Erweiterung e<strong>in</strong>er be-

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