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Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen

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Anteil (%)<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

um Ansiedlungen im Geburtsnest so selten vorkommen,<br />

darüber können nur Vermutungen angestellt werden. Möglicherweise<br />

s<strong>in</strong>d ansiedlungswillige jüngere Störche den erfahreneren<br />

Störchen (z. B. ihren Eltern) bei der Brutplatzbesetzung<br />

unterlegen. Vielleicht ist aber ihr Bestreben, sich im<br />

Geburtsnest anzusiedeln, gar nicht so groß.<br />

In Entfernungen bis 10 km vom Geburtsort siedelten sich<br />

13,5 % der Weißstörche mit Brutnachweis an (bei den Brutzeitfunden<br />

waren es 10 %). SIEFKE (1981) gibt für diese Entfernungsklasse<br />

15,5 % der Ansiedler an.<br />

Die ger<strong>in</strong>gste Ansiedlungsentfernung betrug zwei Kilometer:<br />

Hidd. A 3678<br />

Njg. ber<strong>in</strong>gt am 08.07.1979 <strong>in</strong> Bries<strong>in</strong>g/Lkr. Bautzen<br />

(51.14 N, 14.30 E),<br />

kontrolliert als Brutvogel am 12.07.1986 <strong>in</strong> Malschwitz/Lkr. Bautzen<br />

(51.14 N, 14.32 E) 2 km E<br />

Ansiedlungen <strong>in</strong> sehr großer Entfernung s<strong>in</strong>d stets mit<br />

großem Interesse registriert worden, liefern sie doch e<strong>in</strong>en<br />

H<strong>in</strong>weis auf das Ausmaß der Dismigration (z. B. FIEDLER<br />

1968, HAUFF 1978, MEYBOHM & FIEDLER 1983, CREUTZ<br />

1984). E<strong>in</strong>ige Beispiele für große Ansiedlungsdistanzen von<br />

Weißstörchen mit sächsischer Herkunft seien deshalb genannt:<br />

Hidd. 221647<br />

Njg. ber<strong>in</strong>gt am 06.07.1985 <strong>in</strong> Welsau/Altkr. Torgau<br />

(51.35 N, 12.58 E),<br />

kontrolliert als Brutvogel am 16.07.1991 <strong>in</strong> Unterwart/Österreich<br />

(47.15 N, 16.03 E) 531 km SSE<br />

Hidd. 207192<br />

Njg. ber<strong>in</strong>gt am 30.06.1974 <strong>in</strong> Grethen/Muldentalkreis (51.14 N, 12.40 E),<br />

kontrolliert als Brutvogel am 06.05.1980 <strong>in</strong> Strasbourg bas Rh<strong>in</strong>/Frankreich<br />

(48.34 N, 7.42 E)<br />

463 km SW<br />

Der Weißstorch <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

n = 320<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30<br />

Kalenderjahr der Ansiedlung<br />

Abb. 28: Alter sächsischer Weißstörche bei der erstfeststellung als Brutvogel<br />

Hidd. KA 3557<br />

Njg. ber<strong>in</strong>gt am 20.06.1994 <strong>in</strong> Kalkreuth/Lkr. Riesa-Großenha<strong>in</strong><br />

(51.16 N, 13.37 E),<br />

kontrolliert als Brutvogel am 14.05.1997<br />

<strong>in</strong> Sievern b. Cuxhaven/Niedersachsen (53.39 N, 8.36 E)<br />

431 km NW<br />

In unserem Material lagen 9 % der Wiederfunde mit Brutnachweis<br />

bzw. 13 % der Brutzeitfunde <strong>in</strong> Entfernungen von<br />

über 200 km vom Geburtsort. Insbesondere bei diesen Ansiedlungen<br />

<strong>in</strong> großer Distanz stellt man sich die Frage, ob<br />

vielleicht e<strong>in</strong>ige davon – <strong>in</strong>sbesondere die <strong>in</strong> SE- und NW-<br />

Richtung - <strong>in</strong> Beziehung zum Zugverhalten stehen könnten.<br />

CREUTZ (1985) hält Ansiedlungen <strong>in</strong>folge von Zugverlängerung<br />

oder -verkürzung für möglich. Die Verteilung der An-<br />

34<br />

33<br />

37<br />

16<br />

32<br />

12 9<br />

N<br />

8<br />

5<br />

5<br />

Abb. 29: Verteilung der Ansiedlungsrichtungen sächsischer<br />

Weißstörche (nur Brutnachweise, n = 320). Die<br />

Länge der Balken gibt die Häufigkeit der Funde <strong>in</strong><br />

der jeweiligen Richtung an.<br />

9<br />

16<br />

15<br />

18<br />

30<br />

41<br />

29

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