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Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen

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Förderantrages ableiten zu können. Für diese Aufgabe s<strong>in</strong>d<br />

bereits f<strong>in</strong>anzielle Mittel für Organsiation und Koord<strong>in</strong>ierung<br />

notwendig, welche jedoch noch nicht maßnahmespezifisch<br />

untersetzt werden können. F<strong>in</strong>anzen für Organisation,<br />

Koord<strong>in</strong>ierung und Projekterarbeitung standen bisher nur <strong>in</strong><br />

Ausnahmefällen zur Verfügung, so daß der Projektträger –<br />

meistens e<strong>in</strong> Naturschutzvere<strong>in</strong> – bei der Umsetzung von<br />

Lebensraum-Schutzprojekten nicht annähernd kostendeckend<br />

arbeiten kann.<br />

Die Gewährleistung e<strong>in</strong>er dauerhaften Wirksamkeit von<br />

lebensraumbezogenen Weißstorch-Schutzobjekten (eigene<br />

Flächenbewirtschaftung oder Verträge mit Dritten, Sicherung<br />

des F<strong>in</strong>anzbedarfs, Erfolgskontrollen und Management)<br />

erfordert die weitgehende Fixierung dieser Aufgaben<br />

bei den zuständigen Behörden.<br />

Die Zusammenarbeit bei der Planung von Schutzmaßnahmen<br />

mit Institutionen der Landwirtschaft bedarf der Inten -<br />

sivierung (siehe z. B. Flurneuordnung, Förderung der Tier -<br />

produktion durch das SMUL). Ohne die dauerhafte<br />

E<strong>in</strong>beziehung von Landwirten wird arten- bzw. naturschutzgerechte<br />

Flächenbewirtschaftung <strong>in</strong> größerem Umfang nicht<br />

möglich se<strong>in</strong>.<br />

6.2.2 Anlage und Schutz der Niststätten<br />

Im Zeitraum 1995 – 1999 wurden <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> 145 Niststätten<br />

saniert, 286 neue Nisthilfen errichtet (s. Tab. 29) und<br />

5 Schornste<strong>in</strong>e mit Weißstorchnestern repariert.<br />

6.2.3 M<strong>in</strong>derung des Gefährdungspotentials im Bereich<br />

der Niststätten<br />

Seit 1995 wurden von den 22 Objektlisten zur M<strong>in</strong>derung<br />

des Gefährdungspotentials im Bereich der Niststätten folgende<br />

durchgeführt:<br />

– Landkreis Riesa-Großenha<strong>in</strong>:<br />

Verkabelung, hauptsächlich Erdverkabelung, von 28 km<br />

E-Leitung,<br />

vogelschutzgerechter Neubau von 42 km E-Leitung,<br />

Abriß von 65 km Mittelspannungsleitung,<br />

Sicherung von 50 E-Masten<br />

– Penna, Landkreis Mittweida:<br />

Erdverkabelung e<strong>in</strong>er Mittelspannungs-Ortsleitung (390 m)<br />

und e<strong>in</strong>er Niederspannungsleitung (380 m);<br />

Tab. 29: errichtete Nisthilfen <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

Umsetzung des <strong>Artenschutzprogramm</strong>es<br />

Verkabelung (besser sichtbare, isolierte Luftkabel) des<br />

Ortsnetzes (550 m)<br />

– Gablenz, Niederschlesischer Oberlausitzkreis:<br />

Sicherung e<strong>in</strong>es 20-KV-Mastes<br />

– Großhartmannsdorf, Landkreis Freiberg:<br />

Mastsicherung (Schutzkappen) an 2,5 km Freileitung<br />

– Possendorf, Weißeritzkreis:<br />

Sicherung (Schutzkappen) von 30 Masten e<strong>in</strong>er Mittelspannungsleitung<br />

– <strong>Sachsen</strong>:<br />

Schornste<strong>in</strong>abdeckungen <strong>in</strong> der Nähe von 10 Niststätten<br />

6.2.4 Soforthilfe bei Gefährdungen von Gelegen, Nestl<strong>in</strong>gen,<br />

Jung- und Altvögeln<br />

In den Naturschutz-Tierpark Görlitz wurden von 1990 bis<br />

1999 70 pflegebedürftige Weißstörche e<strong>in</strong>geliefert. Von<br />

diesen konnten 33 Tiere ausgewildert werden. Im Tierpark<br />

Eilenburg erfolgte von 1992–1998 die E<strong>in</strong>lieferung von<br />

8 Weißstörchen. E<strong>in</strong>zelne pflegebedürf tige Weißstörche<br />

wurden zwischen 1992 und 1998 <strong>in</strong> die Zoos Leipzig und<br />

Dresden, <strong>in</strong> die Tierparks Riesa und Weißwasser, <strong>in</strong> die<br />

Wildvogelauffangstation We<strong>in</strong>böhla (D. Her<strong>in</strong>g) und <strong>in</strong><br />

den Storchenhof Loburg (<strong>Sachsen</strong>-Anhalt) e<strong>in</strong>geliefert.<br />

6.3 Erfahrungen bei der Umsetzung<br />

Die Maßnahmen zu Lebensraumerhaltung und -schaffung<br />

für den Weißstorch stellen <strong>in</strong> der Mehrzahl Projekte dar, die<br />

e<strong>in</strong>e umfassende Planung erfordern. Voraussetzung für Erfolg<br />

ist die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und betreffenden<br />

Wirtschaftszweigen (Landwirtschaft, Bauwesen,<br />

Wasserwirtschaft, Bergbau) bzw. Flächennutzern /-eigentümern.<br />

Das betrifft die fachgerechte Vorbereitung und<br />

Durchführung der Maßnahmen e<strong>in</strong>schließlich der Gewährleistung<br />

der dauerhaften Wirksamkeit, die F<strong>in</strong>anzierung sowie<br />

die Auswahl der geeigneten Flächen.<br />

Die Umsetzung von Lebensraumschutzmaßnahmen erfordert<br />

nach der fachlichen Konzipierung e<strong>in</strong>en z.T.erheblichen<br />

Aufwand:<br />

– Abstimmung mit Flächennutzern und Eigentümern<br />

– Flurstücksvermessung bei geplantem Flächenerwerb<br />

– Durchführung von Genehmigungsverfahren (Medien -<br />

träger, Wasserrecht)<br />

– Bodenuntersuchungen.<br />

Mast Gebäude Schornste<strong>in</strong> Baum nicht zugeordnet Summe<br />

RB Dresden 52 5 6 2 140 205<br />

RB Leipzig 14 11 14 - 17 56<br />

RB Chemnitz 6 7 8 - 4 25<br />

<strong>Sachsen</strong> (Summe) 72 23 28 2 161 286<br />

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