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Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen

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„Wer malt den schönsten Storch?“ statt. Daran beteiligten<br />

sich fast 80 K<strong>in</strong>der; auch e<strong>in</strong>ige Erwachsene versuchten sich<br />

beim Zeichnen. Sieben K<strong>in</strong>der im Alter zwischen 4 und 9<br />

Jahren erhielten kle<strong>in</strong>e Preise. Den Hauptpreis – e<strong>in</strong>en<br />

Plüschstorch und e<strong>in</strong>e Hörkassette von „Friedrich Fledermaus“<br />

– gewann die sechsjährige Anne aus Dresden. Über<br />

die Aktion wurde auch <strong>in</strong> der Dresdner Morgenpost<br />

(1.10.1996) berichtet.<br />

Das Naturschutz<strong>in</strong>stitut Region Dresden gab fünf Faltblätter<br />

zum Schutz des Weißstorches heraus:<br />

• Weißstorch-Informationsblatt Nr. 1 (1995): Der Weißstorch<br />

braucht unsere Hilfe!<br />

• Weißstorch-Informationsblatt Nr. 2 (1995): Wie dem<br />

Storch helfen? - Handlungsanleitung für den Weißstorchschutz<br />

• Weißstorch-Informationsblatt Nr. 3 (1996): Errichtung<br />

von Nisthilfen für den Weißstorch<br />

• Weißstorch-Informationsblatt Nr. 4 (1996): Anlegen und<br />

Verbessern von Weißstorch-Nahrungshabitaten<br />

• Weißstorch-Informationsblatt Nr. 5 (1996): Weißstorch-<br />

Schutz an Elektroanlagen und Horstpflege<br />

„Auf unserer Wiese gehet was, watet durch die Sümpfe“<br />

heißt e<strong>in</strong> Informationsblatt über den Weißstorch, welches<br />

1994 vom Naturschutz-Tierpark Görlitz, dem Staatlichen<br />

Museum für Naturkunde Görlitz und dem Biosphärenreservat<br />

Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft herausgegeben<br />

wurde. 1996 erarbeitete das Naturschutz<strong>in</strong>stitut Region<br />

Dresden zwei Informations- und Arbeitsmaterialien „E<strong>in</strong><br />

unbekannter Bekannter – Der Weißstorch“ für Biologielehrer<br />

zur Unterstützung des Biologie-Unterrichtes <strong>in</strong> sächsischen<br />

Schulen.<br />

Leider nur wenig Resonanz fanden die vielen Bemühungen<br />

des Naturschutzbundes <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>, Privatpersonen, mittelständische<br />

und größere Unternehmen für den Schutz des<br />

Weißstorches als Sponsoren zu gew<strong>in</strong>nen. Ursachen dafür<br />

s<strong>in</strong>d u. a. – neben fehlendem Verständnis – die ger<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>anziellen<br />

Möglichkeiten vieler Personen und kle<strong>in</strong>er Firmen<br />

und die oftmalige B<strong>in</strong>dung von Zweigfirmen an<br />

(langjährige) Naturschutzprojekte bzw. Projektpartner <strong>in</strong><br />

den alten Bundesländern. Selbst sächsische Mittelständler,<br />

die den Weißstorch auf ihren Produkten als Werbeträger<br />

führen, zeigten ke<strong>in</strong>erlei Interesse am Schutz dieses Vogels.<br />

Als positive Ausnahme ist die Feldschlößchen AG zu nennen,<br />

welche das Naturschutz<strong>in</strong>stitut Region Dresden bei der<br />

Betreuung von Nestern und der Wiedervernässung der<br />

Großdittmannsdorfer Sohlwiesen f<strong>in</strong>anziell unterstützte.<br />

Die Feldschlößchen AG Dresden zeichnete außerdem im<br />

Rahmen ihres seit 1992 sachsenweit vergebenen Naturschutzpreises<br />

1994 und 1995 jeweils e<strong>in</strong>e Arbeit zum Weißstorchartenschutz<br />

aus.<br />

Mit Hilfe von attraktiven Tafeln, welche nahe des Storchennestes<br />

angebracht s<strong>in</strong>d und auf denen sowohl der Name des<br />

Stifters sowie des Nestbetreuers als auch die Chronik des<br />

Nestes mit Errichtungsdatum, jährlicher Besetzung und<br />

Nachwuchsquote ablesbar s<strong>in</strong>d, versucht das Naturschutz -<br />

90<br />

Umsetzung des <strong>Artenschutzprogramm</strong>es<br />

Abb. 93: Weißstorch-Informationsveranstaltung <strong>in</strong> der<br />

Schule Re<strong>in</strong>holdsha<strong>in</strong>/Weißeritzkreis<br />

Foto: S. Teschner<br />

<strong>in</strong>stitut Region Dresden Spaziergänger auf den Weißstorchschutz<br />

h<strong>in</strong>zuweisen und weitere F<strong>in</strong>anzen für den praktischen<br />

Weißstorchschutz zu erschließen. Nach der schrift -<br />

lichen Information von über hundert und der persönlichen<br />

Ansprache mehrerer Dutzend potentieller Geldgeber gelang<br />

es gerade e<strong>in</strong>mal, vier Horstpaten für e<strong>in</strong>ige Jahre zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Damit stand der durch viel persönliches Engagement<br />

getragene Aufwand zur Sponsorensuche <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em akzep -<br />

tablen Verhältnis zum Erfolg. Unbed<strong>in</strong>gt noch zu erwähnen<br />

ist, daß im Rahmen e<strong>in</strong>es vom LfUG vergebenen Werk -<br />

vertrages e<strong>in</strong>e Sammlung von filmischen Dokumenten auf<br />

Videobasis zu verschiedenen Aspekten des Weißstorchschutzes<br />

<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> erfolgte. W. Gle<strong>in</strong>ich, W. Taubert und<br />

weitere Mitarbeiter haben <strong>in</strong>teressantes und <strong>in</strong>struktives<br />

Material zusammen getragen bzw. selbst aufgenommen, welches<br />

jedoch noch weiter bearbeitet werden muß.<br />

Der Fachwelt wurde das sächsische <strong>Artenschutzprogramm</strong><br />

Weißstorch <strong>in</strong> mehreren Vorträgen sowie Veröffentlichungen<br />

(z.B. BÄßLER 1993, 1994, 1996, 1998; BÄßLER & SCHIMKAT<br />

1999; HUMMITZSCH & BÄßLER 1996; MÜLLER 1994, SCHIM-<br />

KAT & SCHRACK 1997) sowie als Poster auf der Internationalen<br />

Weißstorchtagung des Naturschutzbundes Deutschland<br />

und der Michael Otto Stiftung für Umweltschutz vom 26.–<br />

29.9.1996 <strong>in</strong> Hamburg vorgestellt (SCHIMKAT 1996).<br />

In <strong>Sachsen</strong> fanden <strong>in</strong> den letzten Jahren drei landesweite<br />

Treffen der Weißstorchschützer statt: das vom Sächsischen<br />

Landesamt für Umwelt und Geologie veranstaltete „Kolloquium<br />

zum <strong>Artenschutzprogramm</strong> für den Weißstorch<br />

<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>“ <strong>in</strong> Coswig (21.4.1995), das vom Naturschutz -<br />

<strong>in</strong>stitut AG Region Leipzig ausgerichtete „NABU-Storchensem<strong>in</strong>ar“<br />

im Teichhaus Eschefeld (17./18.3.2000)<br />

sowie zuletzt die „Weißstorch-Tagung“ <strong>in</strong> Neschwitz<br />

(14./15.7.2000) auf E<strong>in</strong>ladung des Sächsischen Landes -<br />

amtes für Umwelt und Geologie, des Landesverbandes<br />

<strong>Sachsen</strong> des Naturschutzbundes und der Sächsischen Vogelschutzwarte<br />

Neschwitz.

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