Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen
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5.2.3 Nisthilfen auf Gebäuden<br />
Es gibt mehrere bewährte Möglichkeiten zur Anbr<strong>in</strong>gung<br />
von Nestunterlagen auf Dächern, die die Unterlage schonen<br />
und sturmsicher s<strong>in</strong>d. Die bevorzugte Methode ist der<br />
Dachreiter. Er liegt beiderseitig vom Dachfirst wie e<strong>in</strong> Sägebock<br />
auf den Dachflächen e<strong>in</strong>es Satteldaches auf. Se<strong>in</strong>e<br />
beweglichen Schenkel passen sich jedem Dachw<strong>in</strong>kel an.<br />
Dachreiter s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach herzustellen und handlich. Sie lassen<br />
sich am vorgesehenen Platz zusammensetzen und erleichtern<br />
das Umsetzen bei notwendigen Bauarbeiten. In<br />
Tab. 26 ist das für die Herstellung e<strong>in</strong>es Dachreiters be -<br />
nötigte Material aufgeführt (s. auch Abb. 76).<br />
Die Montage erfolgt durch Aufsetzen des Dachreiters mit<br />
den beweglichen Schenkeln auf den First. Nach Anpassung<br />
an die Dachform werden die Schenkel fixiert und auf der<br />
Dachhaut befestigt. Danach erfolgt die E<strong>in</strong>passung der<br />
Nestunterlage zwischen den vier Schenkelenden und deren<br />
Befestigung mit rostfreiem Material.<br />
E<strong>in</strong>e weitere, jedoch nicht so gebräuchliche Art von Nisthilfen<br />
auf Gebäuden s<strong>in</strong>d Reisigbündel. Die <strong>in</strong> der Mitte verbundenen<br />
Reisigbündel werden beidseitig vom First auf das<br />
Dach aufgelegt und bilden den Träger der Nestunterlage.<br />
Abb. 76: Dachreiter<br />
Tab. 26: Materialliste für Dachreiter<br />
Schutz maßnahmen<br />
Um das Dach zu entlasten, kann die Nestunterlage auch<br />
am Gebäudegiebel mittels W<strong>in</strong>keleisen angebracht werden<br />
(s. Abb. 41, S. 38).<br />
5.2.4 Nisthilfen auf Schornste<strong>in</strong>en<br />
Nisthilfen können sowohl auf stillgelegten als auch auf<br />
betriebenen Schornste<strong>in</strong>en angebracht werden. Auf e<strong>in</strong>em<br />
beheizten Schornste<strong>in</strong> ist mittels Tragstützen für den Rauch -<br />
abzug e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destabstand von e<strong>in</strong>em Meter zwischen<br />
Schorn ste<strong>in</strong>oberkante und Nisthilfe herzustellen. Unter dem<br />
Metallgestell ist e<strong>in</strong>e feuerfeste Platte als Brandschutz für<br />
das Nistmaterial anzubr<strong>in</strong>gen. Schornste<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Nähe von<br />
Weißstorchnestern s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Schutzgitter oder stabförmigen<br />
Abweisern zu versehen, um das H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stürzen bzw.<br />
Landen der Störche zu verh<strong>in</strong>dern (s. Abb. 71, S. 66).<br />
5.2.5 Nisthilfen auf Masten<br />
Aus landschaftsästhetischer Sicht ist die Errichtung von<br />
Nisthilfen auf Gebäuden oder Schornste<strong>in</strong>en anzustreben.<br />
Ist diese Möglichkeit nicht vorhanden, bildet der Mast e<strong>in</strong>e<br />
sehr gute Alternative. Entsprechend den örtlichen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
werden Masten aus Beton oder Holz sowie Eisenkonstruktionen<br />
verwendet. Der Betonmast besitzt die größte<br />
Lebensdauer und erfordert den ger<strong>in</strong>gsten Unterhaltungsaufwand.<br />
Die Mastlänge (über dem Boden!) sollte m<strong>in</strong>destens<br />
8 m betragen. Die Nestunterlage wird <strong>in</strong> der Regel vor<br />
dem Aufstellen am Mast befestigt.<br />
Aufstellen des Mastes:<br />
Der e<strong>in</strong>zugrabende Teil muß e<strong>in</strong> Sechstel der gesamten<br />
Mastlänge betragen. Dabei ist zu beachten, daß die Mast -<br />
höhe über dem Boden m<strong>in</strong>destens 8 m beträgt, woraus sich<br />
e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imale Gesamtlänge von 9,6 m ergibt.<br />
Mastbefestigung am Boden:<br />
Beton- und Eisenmasten werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Betonrohr e<strong>in</strong>betoniert.<br />
Dazu wird der Mast mit e<strong>in</strong>em Kran oder e<strong>in</strong>er Seilw<strong>in</strong>de<br />
von oben <strong>in</strong> das e<strong>in</strong>gegrabene Betonrohr e<strong>in</strong>geführt.<br />
Der verbleibende Zwischenraum wird mit Beton aufgefüllt.<br />
Bauteil<br />
Holzteile<br />
Anzahl Abmessungen Bemerkungen<br />
Träger 4 3000 x 100 x 100 mm geeignete Holzarten: Eiche<br />
(Löcher müssen vorgebohrt werden!)<br />
Bretter<br />
Kle<strong>in</strong>teile<br />
8 1500 x 150 x 25 mm Lärche, Ulme, Rob<strong>in</strong>ie, Kiefer<br />
Holzschrauben 32 verz<strong>in</strong>kt<br />
Sechskantschrauben mit Muttern 2<br />
Haltestifte 8 rund, 5-10 mm, 150 mm lang<br />
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