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Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen

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2.6 Analyse der Bestandsdynamik mit e<strong>in</strong>em<br />

Populationsmodell<br />

Die Dynamik e<strong>in</strong>es Bestandes kann durch die Elemente Stabilität,<br />

Kapazitätsgrenze und Dismigration (Ansiedlungsverhalten)<br />

charakterisiert werden. Mit diesen Elementen<br />

s<strong>in</strong>d die wichtigsten Fragen zur Beurteilung des Zustandes<br />

der Population h<strong>in</strong>sichtlich des Artenschutzes verbunden:<br />

• Ist der sächsische Weißstorchbestand im gegenwärtigen<br />

ökologischen Umfeld stabil?<br />

• Wird <strong>in</strong> der Bestandsgröße schon die ökologische Kapazitätsgrenze<br />

erreicht?<br />

• Wie ist das Dismigrationsverhalten der Population, besteht<br />

e<strong>in</strong>e nennenswerte Emigration oder Immigration?<br />

54<br />

1. Jahr (t 1)<br />

p 1<br />

2. Jahr (t 2)<br />

JZ 1<br />

JZ 2<br />

JZ 3<br />

JZ 4<br />

HP 5<br />

HP 6<br />

HP 16<br />

Der Weißstorch <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

A t2 = T · A t1<br />

0<br />

2.6.1 Grundlagen<br />

Die Lösung dieses Fragenkomplexes ist durch die computergestützte<br />

Simulation der Bestandsdynamik auf der<br />

Grundlage des Generationenmodells von LESLIE (<strong>in</strong> BE-<br />

GON et al. 1997) (s. Abb. 60) möglich. Dabei wird über die<br />

Berechnung der Nettoreproduktion e<strong>in</strong>e jährliche Bilanz gezogen<br />

zwischen den gestorbenen und geborenen Individuen.<br />

Ist die Bilanz über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum von Jahren ausgeglichen<br />

oder positiv, ist der Bestand stabil. Die Größe der<br />

Differenz ist e<strong>in</strong> Maß für den Grad der Stabilität bzw. Instabilität.<br />

E<strong>in</strong> deutliches S<strong>in</strong>ken der Nettoreproduktion, <strong>in</strong>sbesondere<br />

bei gleichzeitiger Erhöhung des Bestandes und damit<br />

der Storchendichte, kann auf das Erreichen e<strong>in</strong>er<br />

ökologischen Kapazitätsgrenze h<strong>in</strong>weisen. Diese Tendenz<br />

muß über mehrere Jahre erkennbar se<strong>in</strong>, da die Kapazitäts-<br />

JZ 1 JZ 2 J Z 3 JZ 4 HP5 HP 6 HP 16<br />

p 2<br />

k 2<br />

k 1<br />

JZ 1 JZ2 JZ 3 JZ4 HP 5 HP 6 HP 16<br />

A ti =<br />

HPa · JZa · p 0<br />

p 4 · 1<br />

2 p 5 p 15<br />

16<br />

Bestand: HPa = ∑ HP i<br />

i=5<br />

0 0 0 0 R · p0 R · p0 p1 0 0 0 0 0<br />

0 p2 0 0 0 0<br />

T =<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

k1 k2 0<br />

p4/2 0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0 0 0 0 p5 0<br />

k 1 = p 3 · (1 – b 45)<br />

k 2 = p 3 · b 45/ 2<br />

0 0 0 0 0<br />

Abb. 60: Lebenstafel und Matrizenmodell zum Weißstorch (s. auch Abkürzungsverzeichnis)<br />

R · p0 0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

p 15

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