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Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen

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Daraus können folgende Aussagen abgeleitet werden:<br />

1. Der Bestand aus der Nettoreproduktionsrechnung ist<br />

durchgehend <strong>in</strong> jedem Jahr kle<strong>in</strong>er als der Realwert, damit<br />

ist die Nettoreproduktionsrate (NR) immer kle<strong>in</strong>er als<br />

1. Dieses Ergebnis kann angesichts der hohen Mortalitätskennziffern<br />

e<strong>in</strong>erseits und der relativ niedrigen<br />

Nachwuchsziffern andererseits nicht überraschen.<br />

2. Der Wert der Nettoreproduktionsrate bewegt sich im gesamten<br />

Zeitraum, unabhängig vom Bestandsanstieg, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em relativ schmalen Band von 0,87-0,99 mit dem Mittelwert<br />

von 0,94. Diese Unabhängigkeit von der Bestandshöhe<br />

deutet darauf h<strong>in</strong>, daß bisher e<strong>in</strong>e Kapazitätsgrenze<br />

noch ke<strong>in</strong>e bedeutende Rolle spielt. Daraus kann<br />

abgeleitet werden, daß im allgeme<strong>in</strong>en die sächsischen<br />

Weißstorchreviere nicht optimal s<strong>in</strong>d (niedrige Nachwuchsziffer,<br />

hohe Mortalität), aber e<strong>in</strong>e genügende Anzahl<br />

dieser suboptimalen Reviere zur Verfügung steht.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist <strong>in</strong> den letzten 5 Jahren e<strong>in</strong> deutliches Abs<strong>in</strong>ken<br />

der Nachwuchsziffer JZa auf e<strong>in</strong>en Durchschnittswert<br />

von 1.51 festzustellen, welches auch e<strong>in</strong> S<strong>in</strong>ken der<br />

Nettoreproduktion bed<strong>in</strong>gen wird.<br />

Der Weißstorch <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

HPa<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

-50<br />

1<br />

-100<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39<br />

J h<br />

Abb. 63a: entwicklung des Realbestandes (HPa3M), Dismigration (Z3M) und Stabilitätsdifferenz (DF3M) im Zeitraum<br />

1961–1999<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 3839<br />

-0,2<br />

Jahr<br />

Abb. 63b: entwicklung der Nettoreproduktionsrate (NR3M) und der Dismigrationsrate (ZR3M)<br />

HPa3M<br />

Z3M<br />

DF3M<br />

NR3M<br />

ZR3M<br />

3. Das jährliche Defizit von etwa 6%, das s<strong>in</strong>d im Durchschnitt<br />

des Gesamtzeitraumes jährlich 15 Brutpaare, ersche<strong>in</strong>t<br />

zwar kle<strong>in</strong>, würde aber ohne Zuwanderung über<br />

e<strong>in</strong>en Zeitraum von 10 Jahren e<strong>in</strong>e Bestandsverm<strong>in</strong>derung<br />

auf 73 % und über e<strong>in</strong>en Zeitraum von 20 Jahren auf<br />

55% bedeuten.<br />

4. Somit muß der sächsische Weißstorchbestand als deutlich<br />

<strong>in</strong>stabil e<strong>in</strong>geschätzt werden. Die sche<strong>in</strong>bare Stabilität,<br />

die durch den Bestandsanstieg suggeriert wird, kann<br />

nur das Ergebnis e<strong>in</strong>er bedeutenden Zuwanderung von<br />

Fremdstörchen se<strong>in</strong>.<br />

5. Dem durchschnittlichen jährlichen Defizit von 15 Brutpaaren<br />

steht e<strong>in</strong>e durchschnittliche jährliche Zuwanderung<br />

von 22 Brutpaaren gegenüber. Entsprechend Abb. 63<br />

ist sie größeren Schwankungen unterworfen.<br />

6. Für die letzten 25 Jahre ist e<strong>in</strong> deutlicher Gleichlauf <strong>in</strong><br />

der Kurventendenz des Realbestandes und der Zuwanderung<br />

erkennbar. Das bedeutet, daß der sächsische Bestand<br />

im wesentlichen durch die Zuwanderung gesteuert<br />

wird, deren Ursachen außerhalb unserer Region liegen.<br />

7. Rechnungen mit variierten Überlebens- und Reproduk -<br />

tionsraten zeigen, daß bei den sächsischen Verhältnissen<br />

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