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Artenschutzprogramm in Sachsen - Publikationen - Freistaat Sachsen

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gehört bzw. e<strong>in</strong>bezogen und können selbst schutzwürdige<br />

Flächen pachten bzw. kaufen.<br />

Aus der Art der Schutzvorhaben und den gesetzlichen<br />

Grundlagen ergibt sich für engagierte Bürger die Konsequenz,<br />

entsprechende Kontakte zu Naturschutz<strong>in</strong>stitutionen<br />

herzustellen, um Vorschläge zu unterbreiten bzw. auf eigenem<br />

Grund und Boden Vorhaben zu realisieren (s. Kap.<br />

6.5). Durch die Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Umweltverband<br />

verbessern sich die Möglichkeiten der Mitwirkung <strong>in</strong> der<br />

Regel wesentlich.<br />

5.2 Neuanlage und Sicherung von Nistplätzen<br />

Die Neuanlage, vor allem aber die Sicherung von Nistplätzen<br />

s<strong>in</strong>d ständig durchzuführende Schutzarbeiten. Unter den Bed<strong>in</strong>gungen<br />

verstärkter Sanierung von Gebäuden und Schornste<strong>in</strong>en<br />

s<strong>in</strong>d vorhandene, zumeist ältere Nester gefährdet, so<br />

daß die Errichtung von Nisthilfen (möglichst am alten Platz)<br />

zur Bestandssicherung beiträgt. Weiter können durch neue<br />

Nisthilfen Ansiedlungen des Weißstorches <strong>in</strong> geeigneten, bisher<br />

storchenfreien Gebieten ermöglicht bzw. <strong>in</strong>itiiert werden.<br />

Die Palette der Möglichkeiten ist entsprechend den örtlichen<br />

Gegebenheiten vielgestaltig. Von Bedeutung s<strong>in</strong>d hierbei vor<br />

allem Kosten und Aufwand für Errichtung und Unterhaltung<br />

der Nisthilfe, die Anzahl der Brutpaare im Gebiet (s<strong>in</strong>d weitere<br />

Ansiedlungsversuche z. B. nahrungsökologisch vorstellbar?)<br />

und landschaftsästhetische Aspekte.<br />

Abb. 70: Nestmast mit Trittstellen für Kontrolle und Ber<strong>in</strong>gung;<br />

Kreckwitz / Lkr. Bautzen Foto: S. Teschner<br />

66<br />

Schutz maßnahmen<br />

Abb. 71: Schornste<strong>in</strong>abdeckung zur Vermeidung des H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>stürzens<br />

von Weißstörchen; 1997, Dresden-<br />

Gohlis Foto: S. Teschner<br />

5.2.1 Auswahl des Standortes<br />

Bei der Standortwahl s<strong>in</strong>d folgende Faktoren von Bedeutung:<br />

• Die Beobachtung des Verhaltens von Störchen <strong>in</strong>sbesondere<br />

zu Beg<strong>in</strong>n der Brutzeit (längerer Aufenthalt im Ort,<br />

Versuch e<strong>in</strong>es Nestbaues durch E<strong>in</strong>tragen von Nistmaterial)<br />

läßt ggf. Rückschlüsse auf deren Ansiedlungswilligkeit<br />

zu.<br />

• Nistplätze auf Gebäuden und Schornste<strong>in</strong>en besitzen e<strong>in</strong>en<br />

hohen landschaftsästhetischen und erzieherischen<br />

Wert im S<strong>in</strong>ne des Verhältnisses der Bevölkerung zu<br />

„ihrem Storch“.<br />

• Die Nisthilfe sollte <strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens 8 m Höhe <strong>in</strong>stalliert<br />

werden. Im Umkreis von m<strong>in</strong>d. 30 m sollte es ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>dernisse<br />

geben, die das Nest überragen.<br />

• Für die Errichtung e<strong>in</strong>er Nisthilfe ist das E<strong>in</strong>holen der<br />

Genehmigung des Grundstückseigentümers erforderlich.<br />

• E<strong>in</strong> freier An- und Abflug, besonders freier Anflug gegen<br />

die Hauptw<strong>in</strong>drichtung, muß für die Störche möglich se<strong>in</strong>.<br />

• In den An- und Abflugkorridoren dürfen sich ke<strong>in</strong>e Leitungsdrähte<br />

und andere gefährliche H<strong>in</strong>dernisse bef<strong>in</strong>den.<br />

Auch sollen ke<strong>in</strong>e E-Masten <strong>in</strong> der Nähe se<strong>in</strong>.<br />

• Die Blitzschlaggefährdung des Standortes ist zu beachten.<br />

• Der Standort sollte sich maximal 100 m entfernt vom<br />

Siedlungsrand mit nahegelegenen Nahrungsflächen, zu<br />

denen möglichst Sichtbeziehung besteht, bef<strong>in</strong>den.<br />

• Es ist an die Erreichbarkeit des Nistplatzes mit fahrbarer<br />

Technik zum Zwecke der späteren Kontrolle oder Sicherung<br />

der Anlage zu denken.

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