Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF
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1.2 Einbettung und Zielsetzung der Studie<br />
Die Studie ist dem Themengebiet „Lernen in Weiterbildungseinrichtungen“ (LiWE) zugeordnet<br />
und soll insbesondere das Forschungsfeld „Nutzung <strong>neuer</strong> <strong>Lernformen</strong> zur Mitarbeiterentwicklung<br />
in beruflichen Weiterbildungseinrichtungen - Weiterbildner lernen selbst organisiertes<br />
Lernen“ unterstützen. Es ist aus diesem Grunde wichtig, kurz den Hintergrund dieses<br />
Forschungsfeldes zu beleuchten, weil sich daraus die Zielsetzung für die vorliegende Studie<br />
ableitet.<br />
Bei dem oben genannten Forschungsfeld handelt es sich um ein Verbundprojekt verschiedener<br />
Weiterbildungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen „zeitgemäße und zukunftsfähige<br />
<strong>Lernformen</strong>“ zu verbreiten und „ein neues Professionsverständnis“ zu entwickeln. Der Hintergrund<br />
dieses Vorgehens bildet die Tatsache, „dass das klassische Aufgabenspektrum eines<br />
Dozenten oft nicht mehr genügt und auch Teile seiner Berufserfahrung entwertet sind. Besonders<br />
deutlich wird dieses Problem in einem relativ neuen Feld für Lerndienstleistungen, das in<br />
der lebensbegleitenden Unterstützung selbst organisierten Lernens Erwachsener besteht“<br />
(<strong>ABWF</strong> 2002).<br />
Durch die Beratung, Initiierung und Begleitung selbst organisierten Lernens Erwachsener erweitert<br />
sich das Anforderungsspektrum sowohl bei Weiterbildungseinrichtungen wie auch<br />
beim Weiterbildungspersonal. Es hat sich allerdings bisher gezeigt, dass diese für die neuen<br />
Aufgaben meist noch nicht in ausreichendem Maße qualifiziert sind. Was häufig fehlt, sind<br />
nicht nur die Kompetenzen zur Begleitung selbst organisierter Lernprozesse, sondern auch die<br />
Überzeugung für den Nutzen handlungsorientierter Lernarrangements und damit ebenfalls die<br />
Bereitschaft zur Umsetzung <strong>neuer</strong> <strong>Lernformen</strong> in die eigene Praxis.<br />
Bei dem Verbundprojekt wird nun davon ausgegangen, dass eigene Lernerfahrungen und<br />
Überzeugungen vom Nutzen selbst organisierten sowie handlungs- und prozessorientierten<br />
Lernens für die Motivation und die Anwendung vergleichbarer <strong>Lernformen</strong> mit anderen<br />
Lernenden und in anderen Situationen förderlich sind. Nach diesem Ansatz erfolgt nun die<br />
Arbeit in den ausgewählten Gestaltungsprojekten, in denen an konkreten<br />
Arbeitsanforderungen selbst organisierte <strong>Lernformen</strong> erprobt werden und die<br />
Weiterbildner(innen) dadurch selbst Erfahrungen mit neuen <strong>Lernformen</strong> gewinnen.<br />
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit erfolgt prozessorientiert, d.h. die Weiterbildungsinstitutionen<br />
formulieren in Abstimmung mit beteiligten Mitarbeiter(inne)n und den das Projekt<br />
begleitenden Lernberater(innen) – den so genannten „Personalentwickler(inne)n“ – konkrete<br />
Projektideen, an deren Umsetzung sie im Rahmen der Projektlaufzeit arbeiten möchten.<br />
Da diese Projektvorhaben auf dem jeweiligen Hintergrund und den Bedingungen der Weiterbildungsinstitution<br />
und den Entwicklungswünschen der darin beschäftigten Mitarbeiter(innen)<br />
gründen, differieren diese Projekte jeweils zwischen den Weiterbildungseinrichtungen und<br />
gestalten sich letztlich auch als offener Prozess.<br />
Diese Arbeitsweise korrespondiert mit dem Handlungs- und Aktionsforschungsansatz, der<br />
den Gestaltungsprojekten zugrunde liegt und das Ziel verfolgt, praktische Situationen in einem<br />
offenen Suchprozess problemerschließend zu erforschen, zu analysieren sowie zu gestalten<br />
und so mit wissenschaftlicher Hilfestellung progressive Entwicklungen zu unterstützen.<br />
Ferner sollen diese zeitnah realisiert, die Veränderungsprozesse im Praxisfeld nachhaltig etabliert<br />
und aus der systematischen Begleitung der Veränderungsprozesse neue Erkenntnisse zu<br />
gesellschaftlich relevanten Zusammenhängen gewonnen werden.<br />
Durch die Verankerung der Studie in den Gestaltungsprojekten muss sie einem doppelten Anspruch<br />
gerecht werden.<br />
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