02.12.2012 Aufrufe

Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF

Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF

Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lauf führen kann (vgl. „Checkliste zur Berücksichtigung der Interessen der betroffenen Personen“,<br />

König 2000, S. 97).<br />

Die offene Form der Dokumentation in den Gestaltungsprojekten kann letztlich gezielt als<br />

Mittel der Qualitätssicherung eingesetzt werden, und zwar aus folgenden Gründen:<br />

• Die Weiterbildner(innen) können überprüfen, ob die Form der Dokumentation (z.B. Sitzungsprotokolle)<br />

ihnen solche Informationen liefert, die ihnen auch zukünftig zur Verbesserung<br />

oder Erleichterung ihres beruflichen Alltags dienen können.<br />

• Die Dokumentation kann dazu anregen, selbstkritisch zu analysieren, welche Dokumentationsformen<br />

bisher schon in der eigenen Praxis eingesetzt werden, was mit den daraus<br />

gewonnen Informationen geschieht, ob die Form der Dokumentation für ihr Handeln<br />

zweckdienlich ist, oder für die erforderlichen Informationen nicht andere Dokumentationsformen<br />

geeignet wären.<br />

• Diese Analyse kann wiederum die Evaluation unterstützen, weil die Beteiligten an bestehende<br />

Dokumente (z.B. Berichte, Statistiken, Protokolle) erinnert werden, auf die zusätzlich<br />

zurückgegriffen werden kann.<br />

• Bei einer offenen Dokumentation können die Beteiligten selbst überprüfen, ob damit ihr<br />

beruflicher Alltag vollständig erfasst wird. In Auseinandersetzung mit der Evaluatorin<br />

kann kritisch geprüft werden, ob damit alle Indikatoren des Evaluationsgegenstandes erfasst<br />

werden oder dazu eine weniger aufwendige Methoden geeignet wäre. Ein solches<br />

Vorgehen schult letztlich den evaluativen und reflexiven Blick auf die eigene Praxis.<br />

• Die Sensibilisierung für die Selbstevaluation der eigenen Praxis führt dann im Gegenzug<br />

dazu, bereits das eigene Handeln gedanklich zu evaluieren und Kriterien zu entwickeln,<br />

die handlungsorientierend wirken.<br />

Bei den Dokumentationsformen gilt das Prinzip: „D 1 Praktische Verfahren“. D. h. die Verfahren<br />

sollten so angelegt sein, dass sie mit geringen Aufwand zu handhaben sind, keine zusätzlichen<br />

Störeffekte im Alltag produzieren und zusätzlich die regulären Aufgaben unterstützen<br />

(siehe „Checkliste zum Einsatz von Dokumentationsmethoden“, Kapitel 5, Punkt 5).<br />

Hilfreich für die Dokumentation der Gestaltungsprojekte kann es auch sein, einen „visualisierten<br />

Entwicklungsablauf“ (Rieken 1988, zit. n. Reischmann 1995, S. 27ff.) anzufertigen.<br />

Dabei wird eine Zeitleiste erstellt, in die alle Ereignisse im Projektverlauf sowie Entwicklungen<br />

eingetragen werden. Zur Orientierung dienen dann die Fragen: „Wie hat alles angefangen?<br />

Was hat sich verändert? Wie ist es gegenwärtig? Wie soll es weitergehen?“<br />

Um diese Zeitleiste zu erstellen, wird zunächst das erstellte Dokumentationsmaterial der Projekte<br />

herangezogen und im Hinblick auf Besonderheiten, Veränderungen etc. untersucht und<br />

in Form paralleler Zeitleisten zu verschiedenen Aspekten der Projektarbeit zusammengefasst.<br />

Die Zeitleiste wird anschließend den Betroffenen und Beteiligten vorgelegt, mit ihnen diskutiert<br />

und ergänzt, so dass am Ende in visualisierter Form eine Übersicht über die Projektentwicklung<br />

vorliegt. Diese Übersicht hilft nicht nur der Sammlung wichtiger Dokumente und<br />

ihrer Gegenüberstellung, sie verdeutlicht ferner markante Veränderungen und weist auch auf<br />

mögliche Wechselwirkungen hin. Damit wird nicht nur die Evaluation unterstützt, sondern<br />

ebenso der Prozess des Bilanzziehens und Perspektivenentwickelns im Projekt selbst.<br />

107

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!