02.12.2012 Aufrufe

Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF

Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF

Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

die Zugangsmöglichkeiten zu Informationen gesondert entschieden werden, weil sich daran<br />

wiederum die Auswahl der Methoden orientiert.<br />

Dennoch sollte nicht allein nur eine Informationsquelle ausgewählt werden. Der Vorteil einer<br />

multiperspektivischen Datenerhebung besteht darin, Verzerrungen und Verfälschungen von<br />

Ergebnissen zu vermeiden, wenn der Gegenstand aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet<br />

wird. Doch eine solche Vorgehensweise muss hinsichtlich ihrer Effizienz im Vorfeld bewertet<br />

werden, denn zum einen sollte der Aufwand unter gegebenen Bedingungen bewältigbar sein<br />

und zum anderen reichen vielleicht auch weniger aufwendige Informationsrecherchen, um zu<br />

den erwarteten Ergebnissen zu gelangen („N 3 Umfang und Auswahl der Informationen“, „D<br />

3 Kostenwirksamkeit“). Betrachten wir das Forschungsfeld „Nutzung <strong>neuer</strong> <strong>Lernformen</strong> zur<br />

Mitarbeiterentwicklung in beruflichen Weiterbildungseinrichtungen - Weiterbildner lernen<br />

selbstorganisiertes Lernen“ und die in diesem Zusammenhang durchgeführten Gestaltungsprojekte,<br />

so müssten für die Auswahl von Informationsquellen u.a. folgende Fragen beantwortet<br />

werden:<br />

• Kommen die Daten von Teilnehmenden der Gestaltungsprojekte (Weiterbildner(inne)n,<br />

Prozessbegleiter(inne)n, von Mitarbeiter(inne)n der Weiterbildungseinrichtungen, die<br />

nicht unmittelbar in den Prozess involviert waren, von Vorgesetzten der Einrichtungen,<br />

von externen in den Prozess involvierten Trainer(inne)n und Expert(inn)en, von den<br />

Kursteilnehmenden der Einrichtungen etc.?<br />

• Werden alle Betroffenen und Beteiligten betrachtet oder nur typische oder Sonderfälle in<br />

den Blick genommen?<br />

• Gibt es wichtige Dokumente, Akten, Tonbandaufzeichnungen, Protokolle, Filme, audiovisuelle<br />

Medien, elektronische Gesprächsforen (Software-Reporting, Chats) etc., deren Aus-<br />

und Bewertung Zugänge zu dem Gegenstand eröffnen?<br />

• Sollen die Informationsquellen zufällig oder systematisch ausgewählt werden, z. B. werden<br />

die zu Befragenden nach zuvor festgelegten Kriterien (z.B. paritätischer Anteil von<br />

Frauen und Männern, gemäß der Gesamtsumme) gezielt ausgewählt?<br />

Die Auswahl der Informationsquellen kann allerdings durch folgende Bedingungen beeinträchtigt<br />

sein:<br />

• Zugriffschwierigkeiten: Die ausgewählte Stichprobe steht aus örtlichen, zeitlichen, motivationalen,<br />

juristischen etc. Gründen nicht nur Verfügung (z. B. Teilnehmende von Kursen<br />

der Weiterbildner(innen), die in den Gestaltungsprojekten involviert sind, können<br />

nicht mehr befragt werden, weil keine Adressen und damit Zugangsmöglichkeiten mehr<br />

bestehen. Dieses Problem kann dann vermieden werden, wenn bereits frühzeitig eine Entscheidung<br />

für diese Informationsquelle getroffen wurde und Kursteilnehmende für spätere<br />

Befragungen noch zur Verfügung stehen). Es ist daher ebenfalls zu prüfen, ob es sich bei<br />

der ausgewählten Stichprobe um „G 4 Verlässliche Informationsquellen“ handelt.<br />

• Mangelnde Reliabilität: Es werden Verfahren zur Informationsgewinnung herangezogen,<br />

ohne die möglichen damit verbundenen Fehlerquellen zu berücksichtigen, also zu überprüfen,<br />

ob der Zeitpunkt der Datenerhebung, die Rücklaufquote eines Fragebogens oder<br />

die Einschätzungen verschiedener Beurteiler bei der Auswertung von Antworten auf offene<br />

Fragen nicht zu Verzerrungen der Ergebnisse führt. „G 6 Reliable Informationen“ sind<br />

z.B. dann zu erhalten, wenn bei offenen Instrumenten und Verfahren die intersubjektive<br />

Übereinstimmung beim Auszählen, Kategorisieren und Kodieren überprüft wird, indem<br />

z.B. mehrere qualifizierte Personen die gleiche Gruppe von Informationen untersuchen<br />

und so festgestellt werden kann, ob die Daten einheitlich analysiert wurden.<br />

105

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!