Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF
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öffnen. Voraussetzung dafür ist, dass der Lernprozess offen gestaltet ist, d.h. die Lernenden<br />
ebenfalls Entscheidungskompetenzen z.B. hinsichtlich der Organisationsform, dem Lerninhalt<br />
oder der Herangehensweise an das Thema besitzen. Dies schließt ebenfalls ein, dass die Lernbegleiter(innen)<br />
• bereits vor Beginn selbst organisierter Maßnahmen sicherstellen, dass Teilnehmende über<br />
die Fähigkeit zum selbst organisierten Lernen verfügen,<br />
• die Anforderungen selbst organisierter <strong>Lernformen</strong> transparent machen,<br />
• Möglichkeiten zum Training von Lerntechniken anbieten,<br />
• Selbstorganisation nicht nur auf die Unabhängigkeit von einer lehrenden Person und der<br />
Regulation von Lernzeiten beschränken,<br />
• die Formen selbst organisierten Lernens an den Lernbedarfen und -bedürfnissen der Teilnehmenden<br />
ausrichten und<br />
• die Lernbemühungen durch Beratungs- und Unterstützungsangebote begleiten.<br />
Ganz wesentlich für den Prozessverlauf ist auch die Gestaltung eines „dialogischen Beziehungs-Modells“<br />
zwischen Lehrenden und Lernenden, in dem die sich begegnenden und miteinander<br />
kooperierenden Personen im Abschluss eines Arbeitsbündnisses ihr wechselseitiges<br />
Aufeinander-Angewiesensein definieren (vgl. Meueler 1994, S. 635). Solche Vereinbarungen<br />
können z.B. mit Hilfe von Lehr-Lern-Verträgen unterstützt werden, die die Partizipationsmöglichkeiten<br />
aber auch Arbeitsanforderungen zwischen Lernenden und Lernbegleitern regeln<br />
und für alle offen legen. In einem solchen „Lehr-Lern-Kontrakt“, der vor Beginn eines<br />
Lernprozesses erarbeitet werden kann, sollte eine Einigung über Lernthemen, -ziele, -bedürfnisse,<br />
-inhalte, -methoden, Sozialformen, dem zeitlichen Ablauf, der Kompetenzverteilung<br />
und den Transfermöglichkeiten erzielt werden (vgl. Meuler 1994, S. 646).<br />
2.3.1.2 Anforderungen an die didaktische Gestaltung der Lernsituation<br />
Die Lernsituation selbst kann durch das Führen von Lerntagebüchern begleitet werden. Sie<br />
fördern ein vertieftes Verständnis der Lerninhalte, weil sie den Lernenden zu einer regelmäßigen<br />
Nachbearbeitung und Reflexion zwingen, indem dieser sich mit den Lerninhalten, - zielen<br />
und -problemen während des Lernprozesses gedanklich auseinander setzt. Somit werden einerseits<br />
Vorerfahrungen und Kenntnisse aktiviert, andererseits aber auch das Bewusstsein für<br />
den eigenen Lernprozess in Interaktion mit dem im Seminar zum Einsatz kommenden <strong>Lernformen</strong><br />
unterstützt. Diese metakognitive Kompetenz ist wiederum Voraussetzung für selbstorganisiertes<br />
Lernen. Die Erstellung eines persönlichen Lerntagebuchs ist demgemäß als das<br />
Einüben einer „Technik“ des aktiven, selbst gesteuerten Lernens zu sehen (vgl. Kemper/<br />
Klein 1998, S. 84, vgl. Kapitel 3.1.4 und 5.2).<br />
Transferunterstützend wirkt auch ein so genannter „Selbstkontrakt“, in dem der Lernende für<br />
sich selbst einen Aktionsplan zur Umsetzung des Gelernten aufstellt. Dieser dient sowohl als<br />
Selbstevaluationsinstrument als auch als Erinnerungshilfe. Z.B. kann dieser Vertrag verschlossen<br />
dem Trainer übergeben werden, der diesen Brief dann Wochen später an den Teilnehmenden<br />
sendet, wodurch dieser an seine Transferplanung erinnert wird. Ein solcher Kontrakt<br />
kann ebenso Ausgangspunkt für Follow-up-Veranstaltungen sein, in denen dann z.B.<br />
zielgerichtet an möglichen Umsetzungsproblemen gearbeitet wird. Solche Nachbereitungsseminare<br />
sind deshalb sehr wichtig, weil eine einmalige Weiterbildungsveranstaltung kaum in<br />
der Lage ist, nachhaltig auf biographisch erworbene und internalisierte Verhaltensweisen einzuwirken.<br />
Follow-up-Veranstaltungen wirken dann dem zunehmenden Vergessen und dem<br />
allmählichen Rückgriff auf gewohnte Verhaltensmuster entgegen. In ähnliche Richtung zielen<br />
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