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Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF

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• Mangelnde Validität: Es werden nur einzelne Informationsquellen ausgewählt und daran<br />

bekannte Verfahren zur Informationsgewinnung angewendet, ohne zu prüfen, ob die aus<br />

den gewonnenen Informationen gezogenen Schlussfolgerungen den Fragestellungen der<br />

Evaluation entsprechen, also valide sind. Auch die Konzentration auf eine kritische Variable,<br />

wie z.B. „Wissenszuwachs“ ermöglicht kaum die angemessene Charakterisierung<br />

und Bewertung eines Lernarrangements. Erst die Verwendung einer Kombination von<br />

verschiedenen Verfahren und Informationsquellen ermöglicht, alle wichtigen Variablen in<br />

die Betrachtung mit einzubeziehen und somit „G 5 Valide Informationen“ zu gewinnen.<br />

Die interne Validität ist dann vor allem bei der Auswertung der Daten zu beachten (vgl.<br />

Punkt 4.3.2.8)<br />

Wenn schließlich unter Berücksichtigung der Störeffekte eine Auswahl von Informationsquellen<br />

getroffenen wurde, empfiehlt es sich, die Gründe, die für oder gegen eine Stichprobe bestanden<br />

haben sowie die Kriterien und Methoden, die zur Auswahl herangezogen wurden zu<br />

dokumentieren („G 1 Programmdokumentation“). Dies legitimiert nicht nur die Schlussfolgerungen,<br />

die aus den Ergebnissen gezogen werden, sondern lässt sie gleichfalls nachvollziehbar<br />

werden, wodurch die Glaubwürdigkeit der Evaluation auch für Außenstehende erhöht wird.<br />

4.3.2.7 Methoden zur Datenerhebung entwickeln<br />

Sind die Informationsquellen ausgewählt, geht es darum, mit spezifischen Instrumenten und<br />

Erhebungsmethoden gezielt Informationen zu sammeln. Diese Informationen sollen das beschreiben,<br />

was im Rahmen des Forschungsfeldes in den Gestaltungsprojekten geschieht, um<br />

ein geordnetes, überschaubares und dadurch schließlich beurteilbares Bild des Handelns der<br />

Beteiligten und seinen Folgen zu gewinnen (vgl. König 2000, S. 88). Das setzt zum einen Methoden<br />

voraus, mit deren Hilfe das Handeln in den Gestaltungsprojekten dokumentiert werden<br />

kann. Zum anderen sind Instrumente nötig, die das Verhalten, Erleben und die soziale Wirklichkeit<br />

der Beteiligten und Betroffenen beschreiben. Es gibt somit zwei Arten der Informationssammlung:<br />

1. Dokumentationsmethoden, die all dass erfassen, was im Handeln geschieht sowie<br />

2. Beobachtungs- und Befragungsmethoden, die die Auswirkungen dieses Handelns aufzeigen.<br />

Ad 1.: Dokumentationsmethoden:<br />

Das alltägliche Handeln in den Gestaltungsprojekten kann in seinem Verlauf, also direkt oder<br />

nachträglich, z.B. im Anschluss an Projektsitzungen, erfasst werden. Wenn die Dokumentation<br />

allerdings in einem größeren zeitlichen Abstand zum Handlungszeitpunkt erfolgt, ist die<br />

Gefahr von Vergessens- und Verzerrungseffekten sehr groß. Dies kann vermieden werden,<br />

wenn zwischendurch parallel Aufzeichnungen erfolgen, die dann regelmäßig in eine Gesamtdokumentation<br />

überführt werden.<br />

Dokumentationen können verdeckt oder offen, also ohne und mit dem Wissen des Betroffenen<br />

vorgenommen werden. Verdeckte Dokumentationsmethoden (z.B. Tonbandmitschnitt einer<br />

Handlungssequenz oder Logfiles von Eingaben am Computer ohne Wissen des Teilnehmenden)<br />

sind allerdings aus moralischen Gründen fraglich, weil sie nicht die persönliche Integrität<br />

der Beteiligten respektieren („K 3 Schutz individueller Menschenrechte“). Dies gilt es<br />

zu berücksichtigen, selbst wenn beim offenen Dokumentieren damit zu rechnen ist, dass das<br />

Wissen darüber zu Verzerrungen von Interaktionen und somit zu Störungen im Handlungsab-<br />

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