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Lernwirkungen neuer Lernformen - ABWF

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Dialogische Bildungsbedarfsanalyse<br />

Als Bildungsbedarfsanalyse können nach Müller und Stürzl all diejenigen<br />

Methoden und Instrumente bezeichnet werden, die „geeignet sind, möglichst<br />

exakt zu bestimmen, was eine bestimmte Lerngruppe bis zur Erfüllung<br />

bestimmter Qualifikationsanforderungen noch zu lernen hat“ (1992,<br />

S. 103). Unter dialogischer Bildungsbedarfsanalyse können demnach all<br />

die Instrumente gefasst werden, die im Gegensatz zum schriftlichen Befragen<br />

den Weiterbildungs- bzw. Lernbedarf eines Individuums oder einer<br />

Gruppe in Form eines Dialogs mit den Betroffenen erheben.<br />

Die dialogische Bildungsbedarfsanalyse wird hauptsächlich als Personal-<br />

und Organisationsentwicklungsinstrument in Betrieben eingesetzt. Als<br />

Evaluationsinstrument eines Lernprozesses findet sie sich vorrangig in<br />

der Kontextevaluation, wo eine Analyse und Abstimmung des Lernbedarfes<br />

vorgenommen wird.<br />

Bei einer dialogischen Bildungsbedarfsanalyse wird ein hoher Beteiligungsgrad<br />

der Lernenden vorausgesetzt. Zudem muss die Möglichkeit<br />

gegebenen sein, mit allen Betroffenen in Kontakt zu kommen.<br />

Im Rahmen eines Lernprozesses bieten sich zwei Möglichkeiten an, eine<br />

dialogische Bedarfsanalyse durchzuführen: ein persönliches Gespräch des<br />

Prozessbegleiters und des Lernenden (mit Leitfadeninterview) und eine<br />

moderierte Kleingruppenarbeit, die den Lernbedarf der Einzelnen und der<br />

Gruppe ermittelt und anschließend dem Plenum präsentiert. Beide Methoden<br />

ermöglichen im Gegensatz zur schriftlichen Bedarfserfragung ein<br />

Nachfragen und eventuelles Korrigieren, gleichzeitig wird über die dialogische<br />

Methode das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Kompetenzentwicklung<br />

der Lernenden entwickelt bzw. verschärft.<br />

Vier Phasen einer dialogischen Bildungsbedarfserhebung:<br />

Kleingruppenarbeit: Der Prozessbegleiter formuliert für jede Frage noch<br />

3 bis 4 Leitfragen für die Lernenden.<br />

1. Wo wollen wir hin? (SOLL) 2. Wo stehen wir heute? (IST)<br />

3. Welche Widerstände müssen wir überwinden? 4. Was müssen wir<br />

tun?<br />

Der Prozessbegleiter fasst die erarbeiteten Ergebnisse des Interviews oder<br />

der Kleingruppenarbeit in einer gemeinsamen Reflexion zusammen. In<br />

einer abschließenden Diskussions- und Feedbackrunde (bei der Kleingruppenarbeit<br />

im Plenum ) werden die Ergebnisse noch einmal analysiert<br />

und dokumentiert.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

• Arnold, R. / Krämer-Stürzl, A./ Siebert, H.: Dozentenleitfaden. Planung und Unterrichtsvorbereitung<br />

in Fortbildung und Erwachsenenbildung. Berlin 1999<br />

• Krämer-Stürzl, A.: Handlungsorientierte Ausbilderqualifizierung – ein integriertes<br />

Konzept. Baltmannsweiler 1998<br />

• Müller, H.-J./ Stürzl, W.: Dialogische Bildungsbedarfsanalyse – eine zentrale Aufgabe<br />

des Weiterbildners. In: Geißler, H.: Neue Qualitäten betrieblichen Lernens.<br />

Frankfurt 1992, S. 103-146<br />

Kontextevaluation<br />

Kurzbeschreibung<br />

Einsatzgebiete<br />

(Anwendungsbereiche)<br />

Voraussetzungen<br />

Vorgehensweise<br />

Literatur<br />

131

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