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kurzgeschichte - SpecFlash

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DIE Bücherdimension<br />

mittels ‚Anerkennung’, ‚dienender Funktion’ und<br />

‚Intimitätsgrad sozialer Beziehungen’ – bei den<br />

‚Rahmenbedingen’ sind es ‚Friedensstatus’, ‚Alltäglichkeit’<br />

und ‚Produktionsmodus’, welche zu<br />

näher bestimmenden Faktoren erklärt werden.<br />

Ein Raster solcherart wird nun über den ausgewählten<br />

Filmkorpus gestülpt und somit kann<br />

eine Entwicklung der ‚Spezies’ Roboter im Film<br />

von den 1950er Jahren bis hin zu den 1980er<br />

Jahren stringent nachgezeichnet werden. Dann<br />

kommt es allerdings nach Ruge zu einer ‚genealogischen<br />

Gabelung’. Während quasi auf der<br />

einen Seite Roboter konstruiert werden, denen<br />

eine friedliche Koexistenz mit den Menschen am<br />

‚Herzen’ liegt, entstehen auf der anderen solche,<br />

die unserer Rasse nicht sonderlich wohlgesonnen<br />

sind. (Gewissermaßen der D�� 200 J����<br />

M��� gegen den T���������). Um seine Argumentationen<br />

dementsprechend hieb- und stichfest<br />

zu gestalten, schließt Wolfgang Ruge eine<br />

jede Filmanalyse mit einem kurzen Exkurs ab –<br />

unter dem Titel ‚Weitere Filme’, wird fachkundig<br />

auf ähnliche Prinzipien in anderen audiovisuellen<br />

Produkten hingewiesen. Insbesondere dies<br />

rundet einen jeden Part der Genealogie stimmig<br />

ab und hinterlässt keine weiteren Fragen zum<br />

Konzept. Stattdessen inspiriert es zum Weiterdenken<br />

… (Was für eine Art Roboter stellt denn<br />

nach Ruge der Android David aus P���������<br />

dar?)<br />

Im Fazit wird schließlich das Desiderat einer<br />

wissenschaftlichen Betrachtung der Kommunikation<br />

von Mensch und Maschine formuliert,<br />

ferner jenes, was Interaktionen zwischen<br />

Robotern angeht. Und tatsächlich! In der kompletten<br />

Filmwissenschaft hat sich offenbar noch<br />

keiner nähere Gedanken über die Liebesbeziehung<br />

der zwei Replikanten aus B����������<br />

gemacht. Oder über die traute Zweisamkeit der<br />

Roboter in H��������� (Eine leider kaum<br />

bekannte Science-Fiction-RomCom aus dem<br />

Jahre 1981 (Regie: Allan Arkush))., von denen<br />

immerhin maschinärer Nachwuchs gebaut wird,<br />

um überhaupt eine Familie sein zu können.<br />

Gedanken solcherart müssten dann wohl<br />

anhand von soziotechnischen Erkenntnissen<br />

gebildet werden, wofür explizit Bruno Latour<br />

und Donna Haraway zu Rate gezogen müssten.<br />

Es macht ganz den Anschein, als würde sich<br />

Wolfgang Ruge diese Phänomene für sein nächstes<br />

Werk, die nun anstehende Promotion aufheben<br />

…<br />

Meine Wertung:<br />

DIE Bücherdimension<br />

Pragmatisch filmwissenschaftlich: 7 von 10<br />

Punkten<br />

(weil die neoformalistische Herangehensweise<br />

nicht ausreichend ausgeschöpft wurde)<br />

Hermeneutisch medienwissenschaftlich: 8 von<br />

10 Punkten<br />

(Weil die Kategorien zwar klar und penibel<br />

ausdifferenziert wurden, aber das Konzept doch<br />

zu starr ist)<br />

Medienbildungswissenschaftlich: 9 von 10<br />

Punkten<br />

(Da hat sich Wolfgang als guter Marotzki-Jünger<br />

erwiesen)<br />

© 2012 Markus Kügle

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