kurzgeschichte - SpecFlash
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ankündigung<br />
Beweis erbracht, dass man es mit einem<br />
Untoten zu tun hatte.<br />
Die Menschen vergingen sich an dem Toten,<br />
indem man den Leichnam aus seinem Grab zog<br />
und ihn auf verschiedene Weise nochmals<br />
tötete. Dabei gingen die vom Aberglauben<br />
getriebenen Menschen nicht gerade zimperlich<br />
vor. Sie entnahmen dem Toten das Herz, trieben<br />
ihm Pfähle in den Körper, oftmals köpfte man<br />
den Leichnam noch, um ihn am Ende zu verbrennen.<br />
Für aufgeklärte Menschen der Gegenwart ist<br />
dies ein ungeheuerlicher Akt von Grabschändung,<br />
für die Menschen der damaligen Zeit, war<br />
es aber der einzige Weg, dass Unheil abzuwenden<br />
oder wenigstens zu mildern.<br />
In diesem grausigen Ritual erkennt man bereits<br />
einige Grundzüge des heutigen Vampir-Mythos,<br />
der unter anderem auch das Abschlagen des<br />
Kopfes als Mittel zur sicheren Vernichtung eines<br />
Vampirs vorsieht.<br />
Reflektiert man die Gegebenheiten der damaligen<br />
Zeit, so ist es nicht verwunderlich, dass der<br />
herrschende Aberglaube die Geschichten über<br />
derartige Rituale und vermeintliche Untote in<br />
den Himmel schießen ließ. Schon bald entwickelte<br />
der Mythos eine starke Eigendynamik.<br />
Er wurde immer mehr verfremdet, neue Eigenschaften<br />
wurden den vermeintlichen Untoten<br />
hinzugefügt und langsam formte sich über Jahrzehnte<br />
eine dämonische Gestalt, die wir heute<br />
als Vampir bezeichnen.<br />
Der wohl bekannteste Vampir in der rumänischen<br />
Mythologie trägt den Namen Dracula<br />
(Vlad III. Drăculea), der an Vlad Ţepeş (deutsch:<br />
„der Pfähler“) angelehnt ist. Dracula, ein bitterböser<br />
Vampir, dem man nicht des Nachts begegnen<br />
möchte und der uns in zahllosen Filmen das<br />
Gruseln lehrte, ist aber sehr wahrscheinlich<br />
durch die Fehlübersetzung einer schottischen<br />
<strong>SpecFlash</strong> - das Portal in eine parallele Realität<br />
Autorin im 19. Jahrhundert entstanden, deren<br />
Werk von zahlreichen Mystikern aufgegriffen<br />
und weitergesponnen wurde. Eine Blutlinie zu<br />
einer lebenden Person des alten Transsylvanien<br />
kann nicht nachvollzogen werden. Über Dracula<br />
wurde im 19. und 20. Jahrhundert jedoch so viel<br />
geschrieben und erzählt, dass sein Platz in der<br />
Mythologie bis heute unverrückbar festgeschrieben<br />
bleibt.<br />
Bram Stoker, 1847 in der Nähe von Dublin<br />
geboren, prägte den Charakter des Vampirs<br />
durch seinen Roman „Dracula“ wie kein anderer<br />
zuvor. Stoker war es auch, der das moderne Bild<br />
des Vampirs verfeinerte und die Eigenschaften<br />
und Merkmale der dunklen Gestalt herausarbeitete.<br />
Demnach handelte es sich bei Vampiren um<br />
untote Wesen in Menschengestalt, die tagsüber<br />
in ihren Särgen ruhen und Nachts in ihren Grabstätten<br />
hausen.<br />
Vampire, vornehmlich mit einem bleichen Teint<br />
ausgestattet, ernähren sich ausschließlich von<br />
menschlichem Blut. Aus diesem Grund verfügen<br />
sie über ein abnormes Gebiss, welches mit zwei<br />
spitzen Reißzähnen ausgestattet ist (In manchen<br />
Mythen auch vier). Mit diesen Zähnen fügen<br />
Vampire ihren menschlichen Opfern Bisswunden<br />
zu und stillen ihren Durst mit dem aus der<br />
Wunde rinnenden Blut.<br />
Irgendwann im Lauf der Geschichte wurden<br />
Vampire mit der Eigenschaft versehen, sich in<br />
eine Fledermaus, oder fledermausähnliche<br />
Gestalt verwandeln zu können. Einige Quellen<br />
besagen auch, sie können Wolfsgestalten annehmen<br />
– vermutlich kam es in diesem Fall zu einer<br />
Vermischung der Werwolf- und Vampir-Mythologie.<br />
Vampire sollen außerdem in der Lage sein,<br />
mühelos an senkrechten Wänden emporzuklettern.