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22 Ars Poetica es meine Schuld ist. Ich habe mich geirrt, aber das wird nicht wieder vorkommen. Romulus, geh du in die andere Kabine.« Der linke Zwilling setzte sich in Bewegung. Im Schott drehte er sich noch einmal um und fragte: »Dürfen wir nicht zusammenbleiben? Ich verspreche dir ...« »Ich weiß, was ich von euren Versprechungen zu halten habe«, fiel ich ihm ins Wort. »Marsch, in deine Kabine, Romulus!« Er verschwand heulend im Korridor. Als ich Remus verließ, fing auch er zu plärren an. Ich überwand mein Mitleid und kehrte in die Kommandozentrale zurück. Dort erwartete mich der vornehm gekleidete Fremde. Er war allein und saß im Pilotensitz, den er wie eine Schaukel hin und her schwenken ließ. Bei meinem Eintritt hielt er den Kontursessel an und sprang auf die Beine. Er reichte mir nur bis knapp zur Schulter. Kinn und Nase waren scharfkantig, wie sein Gesicht überhaupt wie aus Stein gemeißelt schien. Die Augen blickten kalt und verrieten nichts von der Person ihres Besitzers. Der Telecommander an seinem Gürtel bestätigte meine Vermutung, dass er kein Oberacher war. Ich hatte noch keinen Bewohner dieser Welt kennengelernt, der sich einen Tecom hätte leisten können. »Darf ich mich vorstellen«, sagte er mit einer tiefen männlichen Stimme und deutete eine Verbeugung an. »Mein Name ist Afjan Killeroy. Sie dagegen sind mir bekannt, Madam.« »Warum sind Sie allein?«, fragte ich ablehnend, denn ich hatte sofort eine starke Abneigung gegen diesen Mann. »Tut mir leid, dass ich Ihre Massenabfertigung störe, Madam«, sagte er. »Aber die Oberacher haben sich geweigert, zusammen mit mir diesen Raum zu betreten.« »Wenn Sie nicht von dieser Welt sind, was © Crossvalley Smith könnten Sie mir dann über Oberach erzählen?«, wollte ich wissen. »Die Wahrheit über den Heiligen.« »Nuanga Baar?« »Es gibt nur diesen einen Heiligen auf Oberach«, erwiderte Afjan Killeroy. »Und was, glauben Sie, über ihn erzählen zu können, was ich nicht schon in annähernd tausend Varianten zu hören bekommen habe?« Er breitete die Hände aus und ließ sie dann wieder sinken. »Meine Version über das Leben von Nuanga Baar hat zwar auch diesen Wundertäter zur Hauptperson«, erklärte er. »Aber gleichzeitig rückt sie auch die Bürger von Oberach ins rechte Licht. Nuanga Baar mag einen Heiligenschein besessen haben, aber die Bewohner von Oberach trugen zu seiner Zeit gewiss keinen. Sie haben ihn sich erst nachträglich aufgesetzt. Sind Sie nun interessierter, Madam?« »Ich höre.«
TREFFPUNKT GULISTAN Ernst Vlcek Fabylon Roman – Sternensaga, Band 4, Science-Fiction Broschiert, 240 Seiten - 10.00 EUR ISBN: 978-392707110-0 Juni 2008 Der große Tag ist angebrochen. Alle Legendensammler haben sich auf Gulistan getroffen, um in den Wettstreit der besten Geschichten zu treten. Der Sieger wird in die ANALECTA GALACTICA aufgenommen und gelangt so zu unsterblichem Ruhm. Die zehnte Ausgabe soll auf ganz besondere Weise gefeiert werden, denn alle Fäden zu den Mythen über die verschwundene Mutterwelt der Menschen, die Erde, laufen auf Gulistan zusammen. Was hat die legendäre Gründerin der Gilde der Legendensammler, Smyrna, mit den bis heute unbekannten Blitzern zu tun? Hat sie tatsächlich den letzten in der Milchstraße verbliebenen Nomaden aufgespürt? Wie werden sich die drei Erzähler Fini-Ani Vanda, Thor Hamatta und Selma Veerkooven entscheiden, welchen Beitrag sie zum Wettbewerb einreichen wollen? Welche Geheimnisse bringen die übrigen Legendensammler mit? Hat einer von ihnen am Ende die verschollene Gründerin aufgespürt und wird mit der Geschichte über sie gewinnen? Und - stimmt das Gerücht, dass dieses Treffen über die Zukunft der Menschheit entscheiden wird? In diesem vierten und letzten Band der großen Saga aus dem Kosmos der Wunder werden sich viele Überraschungen finden, bevor das Finale anbricht. Exklusive Erstveröffentlichung! LESEPROBE MILCHBRÜDER: Ars Poetica - von Alisha Bionda Ars Poetica 23 Graf Albarez Luindo von Vollandez war Herr über große Ländereien und eine Legion von Leibeigenen, freien Bauern und Handwerkern. Das Haus Vollandez war eines der angesehendsten von Hyppion. Als nun die Gemahlin des Grafen, Suni-Vesa, dem Ende ihrer Schwangerschaft entgegensah, wurde nach einer geeigneten Amme Ausschau gehalten. Diese fand man in einer Magd namens Verdina, die etwa um dieselbe Zeit wie die Gräfin niederkommen sollte. Verdina wurde drei Tage vor Isama von einem strammen Jungen entbunden, der so gesund wie die Mutter war. Und auch die Gräfin schenkte einem Sohn das Leben, dieser war jedoch
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