kurzgeschichte - SpecFlash
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DIE Bücherdimension<br />
dann war da noch einer von … Tristan rannte ins<br />
Wohnzimmer.<br />
»Mama, sieh mal. Ein Brief von Papas Firma.«<br />
Seine Mutter hatte gedankenverloren auf dem<br />
Sofa gesessen, doch nun sprang sie auf und riss<br />
ihm den Brief förmlich aus der Hand. Ein Schlüssel<br />
fiel heraus, als sie ihn öffnete, außerdem<br />
enthielt er noch zwei Bögen Papier, die Mama<br />
eilig überflog.<br />
Tristan hatte Mühe, Geduld zu bewahren, und<br />
als sie den ersten Bogen umblätterte, fragte er<br />
schließlich. »Was steht drin? Was ist mit Papa?«<br />
»Die zweite Seite ist für dich.« Sie reichte ihm<br />
beide und er begann zu lesen.<br />
Sehr geehrte Frau von Niehus,<br />
wir haben vor Kurzem wegen Ihres Mannes und<br />
Ihrer Kinder telefoniert. Leider muss ich das Büro<br />
jetzt recht überstürzt verlassen und kann Ihnen<br />
keine neuen Nachrichten von Ihrem Mann überbringen.<br />
Genau genommen habe ich seit drei<br />
Wochen nichts mehr von ihm gehört. Als er<br />
damals durch das Portal ging, hatte er fast alle<br />
Paladine zusammen gerufen, um einer Gefahr<br />
entgegen zu treten. Er sagte, es könne dauern,<br />
bis er wiederkomme, und ich solle Ihnen auf<br />
keinen Fall etwas sagen, um Sie nicht zu beunruhigen,<br />
es würde schon gut gehen.<br />
Nachdem die Paladine aber so lange nichts von<br />
sich hören ließen, haben wir Verbliebenen<br />
beschlossen, dass auch wir gehen, denn es war<br />
vereinbart, dass nach spätestens zwei Wochen<br />
hiesiger Zeit eine Nachricht kommen sollte.<br />
Wir machen uns große Sorgen und wollen uns<br />
mit vereinten Kräften der Gefahr stellen, was<br />
auch immer es sein mag, denn das wissen wir<br />
nicht.<br />
Nach dem Unfall Ihrer Kinder ist mir klar, dass<br />
Sie mehr als genug Sorgen haben, und Ihren<br />
Mann herbei wünschen, weil er Svenja womöglich<br />
helfen könnte, oder irgendeiner der anderen,<br />
<strong>SpecFlash</strong> - das Portal in eine parallele Realität<br />
wenn einer zurückkehrt. Doch ich kann Ihnen<br />
nicht sagen, wo sie sind und wann sie zurückkommen<br />
werden. Es gibt aber eine Möglichkeit,<br />
die Sie in Betracht ziehen sollten. Tristan<br />
könnte uns folgen, sobald er aus dem Krankenhaus<br />
entlassen wurde, und versuchen wenigstens<br />
eine Nachricht von uns zurückzubringen.<br />
Es bleibt kein einziger Paladin mehr hier, die<br />
Knappen sind alle schon mit der letzten Gruppe<br />
gegangen und die übrigen Nachkommen sind zu<br />
jung. Tristan ist ja 16 Jahre alt, wenn ich mich<br />
recht entsinne, und damit alt genug, um ihn<br />
herüberzuschicken. Überlegen Sie es sich. Auf der<br />
zweiten Seite habe ich einige Erklärungen zusammengefasst,<br />
damit er nicht völlig unvorbereitet<br />
in die andere Welt kommt.<br />
Ich wünsche Ihnen und vor allem Svenja alles<br />
Gute und hoffe, dass Sie Ihren Mann bald wiedersehen,<br />
womöglich noch bevor Sie diese Zeilen<br />
lesen.<br />
Leben Sie wohl<br />
Jessica Meyhoff Tristan war vollkommen verwirrt.<br />
»Wovon redet sie? Andere Welt, Gefahr,<br />
Portal, Knappen?«<br />
»Lies die zweite Seite«, sagte Mama nur. »Das<br />
erklärt einiges.«<br />
Lieber Tristan,<br />
ich bin Jessica, die Assistentin deines Vaters und<br />
ebenfalls ein Paladin. Ich weiß nicht, wie viel<br />
deine Mutter dir erklärt hat, habe aber auch<br />
nicht viel Zeit, daher hier nur das Nötigste.<br />
Vor etwa 100 Jahren fand eine internationale<br />
Gruppe europäischer Archäologen unter den<br />
Grabbeigaben eines Pharaos ein Amulett. Auf<br />
dem Rückweg von der Ausgrabungsstätte wurde<br />
ihre Expedition von Grabräubern überfallen, die<br />
meisten Funde wurden gestohlen und die Archäologen<br />
retteten sich verwundet und erschöpft in<br />
die Wüste. Sie drohten zu verdursten, als aus<br />
dem Amulett – ein sogenanntes Portlet – ein