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Vampire: Ein Mythos und sein Ursprung.<br />
Neben den vielen Dämonen und Nachtgestalten<br />
unserer Zeit, die ab und an aus den Tiefen der<br />
Hölle zu uns aufsteigen, gehört eine Art zu den<br />
besonders gefürchteten Schattenwesen. Es geht<br />
um Vampire, unheimliche, Angst einflößende<br />
Geschöpfe, die ewiges Leben besitzen und uns<br />
heimsuchen, um das zu bekommen, wonach<br />
ihnen dürstet – das Blut unserer Töchter …<br />
Kaum ein Mythos hat so vielen Menschen Gänsehaut<br />
bereitet wie der Glaube an die Existenz<br />
von Vampiren. Was in unseren Breiten die<br />
Grundlage für gut besuchte Kinofilme und schaurig<br />
gruselige Romane liefert, ist in anderen<br />
Gegenden Europas, besonders in Rumänien und<br />
ankündigung<br />
Ankündigung - TOHIL<br />
139<br />
im slawischen Sprachraum, noch immer eine<br />
sehr ernste Angelegenheit.<br />
Obwohl eine Vielzahl ähnlicher Mythen existieren,<br />
verwurzelt in zahlreichen Kulturen und über<br />
den gesamten Globus verteilt, stammt jener<br />
Vampirglaube, über den man besonders in Westeuropa<br />
heute spricht, ursprünglich aus den<br />
Karpaten (Transsylvanien, Rumänien) und hat<br />
sich von dieser Region über Bulgarien, Serbien,<br />
Österreich, Griechenland und Ungarn immer<br />
weiter verbreitet.<br />
Forscht man nach den Anfängen des Vampir-<br />
Mythos, dann stößt man auf eine Mischung aus<br />
Aberglauben und ländlichen Volksglauben, der<br />
bis ins sechzehnte Jahrhundert zurück reicht.<br />
Zu dieser Zeit versuchte man für die Schädigung<br />
einzelner Personen oder ganzer Dorfgemeinschaften<br />
einen Verantwortlichen auszumachen,<br />
dem man die Schuld an Seuchen, Missernten<br />
oder Katastrophen anlasten konnte. Als Ursache<br />
für derartige Dinge kamen nach einhelliger<br />
Meinung nur rast- und ruhelose Geister in Frage,<br />
die Nachts aus ihren Gräbern aufstiegen und<br />
Unheil verbreiteten.<br />
Dem Volksglauben nach drehte sich der Mystizismus<br />
ursprünglich gar nicht um das Trinken<br />
von Blut, sondern setzte sich zentral mit der<br />
Vermutung auseinander, Verstorbene können<br />
als Untote ihr Grab verlassen.<br />
Kam es beispielsweise dazu, dass in einem Dorf<br />
eine Krankheit ausbrach oder eine Ernte<br />
schlecht ausfiel, dann war es die Aufgabe der<br />
gesamten Dorfgemeinschaft dem Spuk ein Ende<br />
zu bereiten.<br />
Man machte sich Nachts auf den Weg, zündete<br />
Fackeln an und suchte nach einem Grab, welches<br />
gewisse Auffälligkeiten aufwies – und sei es nur<br />
ein schief stehendes Kreuz. Fand man in solch<br />
einem suspekten Grab dann noch einen frischen,<br />
kaum verwesten Leichnam vor, so war der