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36 Ars Poetica alles der Reihe nach. Es gilt, ein wenig Vorarbeit zu leisten.« »Ich ... ich verstehe nicht ganz ...« »Das wirst du noch, Mozzi, versprochen. Die Story ist nämlich verpackt und wird gut bewacht. Aber wir werden sie entblättern ... und dann wirst du zum berühmtesten Legendensammler aller Zeiten.« »Das klingt mir schon sehr übertrieben ...« »Du kannst es wohl nicht mehr länger erwarten, Mozzi!«, rief er aus und schwang sich auf die Beine. Er deutete auf den Käfig mit der Katze. »Ich werde das Vieh hier zuerst versorgen, dann machen wir uns auf den Weg. »Einverstanden, Bruder?« »Okay«, sagte ich und wollte wissen: »Was hat es mit dem armen Tier auf sich?« »Armes Tier, armes Tier!«, spottete Raffael. »Ich werde dir mal was drüber erzählen.« KAMIKAZE-KATZE I: * Du glaubst nicht, wie ich zu diesem Biest gekommen bin. Ich hatte Probleme mit Saranbuga. Es ging dabei um Führungsansprüche; er wollte mehr Vollmachten und Befehlsgewalt – kurzum, er fühlte sich unter seinem Wert eingestuft. Da ich keineswegs seiner Meinung war, konnte ich nicht einfach nachgeben und ihm Zugeständnisse machen. Wenn du da nicht hart bleibst und aus Bequemlichkeit, oder des guten Klimas wegen, nachgibst, dann wird dir das von den anderen als Schwäche ausgelegt. Ich wollte jedoch keinen offenen Konflikt mit Saranbuga, wollte nicht den starken Max markieren, sondern ihn zur Einsicht bringen und mich gütlich mit ihm einigen. Darum machten wir zusammen eine kleine Kreuzfahrt in die Unendlichkeit, von der <strong>SpecFlash</strong> - das Portal in eine parallele Realität man sagt, dass in der Stille der Sternenwelt die Freiheit grenzenlos sei und die Gedanken glasklar und messerscharf werden. Auf Saranbuga traf das jedoch nicht zu. Er blieb uneinsichtig und bestand auf einem Kräftemessen. Der Sieger sollte alles kriegen. Nun, Mozzi ... du warst Zeuge, wie das Duell ausgegangen ist. Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Wir machten uns also an die Rückkehr nach Tabarot, als uns ein Hilferuf erreichte. Irgendjemand, der seinen Namen nicht nannte, war überfallen worden und dadurch in Raumnot geraten. Wir konnten die Funkquelle anpeilen und feststellen, dass sie nur einen Katzensprung von unserer Position entfernt war. Weder Saranbuga noch ich zögerten, die Funkquelle anzusteuern und Erste Hilfe zu leisten. So was ist für unsereins selbstverständlich, wir sind keine Leichenfledderer. Aber da gab es nichts mehr zu helfen. Irgendeiner hatte in den Bug ein gewaltiges Loch geschossen und alle Kammern mit Atemluft entleert. Wir fanden ein Paar und zwei minderjährige Kinder im Vakuum treiben. Das war kein schöner Anblick, das kannst du mir glauben, Mozzi. Bei näherer Untersuchung entdeckte ich jedoch, dass es noch eine winzige Luftkammer gab, die mit Sauerstoff gefüllt war. Und darin ortete ich etwas Lebendiges, vermutlich ein Haustier, das in dieser Sicherheitszelle versteckt worden war. Ich öffnete die Zelle und war ziemlich erschrocken, als diese Katze heraussprang und sich mit ausgefahrenen Krallen und zuschnappendem Maul auf mich stürzte. Ich hätte das Tier im ersten Schrecken auch töten können. Aber irgendetwas hinderte mich daran, ich erkannte intuitiv, dass da was nicht stimmte. Ich wollte die Katze lebend. Darum schloss ich sie zu mir in den Raumanzug ein und legte sie in ein Fesselfeld, damit sie mir nicht die Augen auskratzen konnte. Es ist übrigens ein Kater mit
Namen Romeo, das erfuhren wir aus den Papieren. Saranbuga hätte Romeo auf der Stelle den Hals umgedreht, doch das wollte ich verhindern. Und weißt du, warum, Mozzi? Weil es offensichtlich war, dass dieser Kater Selbstmord begehen wollte. Hast du so was schon mal erlebt? Eine suizidgefährdete Felidae. Ich muss herausbekommen, was dahintersteckt! © Crossvalley Smith Wer die Saga von Ernst Vlcek lieber als eBook lesen möchte, hat auch dazu die Gelegenheit, dann die vier Bände gibt es als Gesamtwerk bei Fabylon als „fabEbooks”, die bei allen Ars Poetica - von Alisha Bionda Ars Poetica 37 Onlinestores wie Amazon, Itunes, Beam, Pageplace, Bücher.de und vielen mehr bezogen werden können. Soviel also zu Ernst Vlceks Science-Fiction-Saga. Komme ich zu der nächsten „Etappe“ meiner Kolumne – zu der SF-Anthologie „Heimweh eines Cyborgs“, die im Juni diesen Jahres bei p.machinery in meiner Reihe DARK WOR(L)DS erschienen ist, die mit farbigen Innengrafiken aufwartet, in handlichem Taschenbuchformat. HEIMWEH EINES CYBORGS Hrsg. Alisha Bionda p.machinery Anthologie – DARK WOR(L)DS, Band 3, Dark Fiction / Social Fiction / Fantasy Fiction Taschenbuch, 188 Seiten - 13.90 EUR ISBN: 978-394253315-7 Juni 2012 Cover- und farbige Innengrafiken Crossvalley Smith
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