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Humangenetik Spektrum

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Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen des GALK1-Gens durch PCR und anschließende Sequenzierung<br />

Klinische Relevanz<br />

V. a. Galaktokinasemangel bei kindlichem Katarakt oder auffälligem Neugeborenenscreening<br />

Anmerkungen<br />

Am Abbau von Galaktose sind drei Enzyme beteiligt: die Galaktose-1-Phosphat-Uridyltransferase<br />

(GALT), die Galaktokinase (GALK1) und die Galaktose-4-Epimerase (GALE). Der Galaktokinasemangel<br />

ist seltener als die klassische Galaktosämie und milder ausgeprägt. Die Symptomatik beschränkt<br />

sich in der Regel auf einen Katarakt, der durch eine frühzeitige Diät verhindert werden kann. Der<br />

Galaktokinasemangel kann bereits im Neugeborenenscreening detektiert werden. Ursächlich sind<br />

Mutationen im GALK1-Gen. Der Erbgang ist autosomal rezessiv.<br />

<br />

Galaktosämie<br />

→ GALT<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen des GALT-Gens durch PCR und anschließende Sequenzierung sowie<br />

Nachweis von Deletionen / Duplikationen mittels MLPA<br />

Klinische Relevanz<br />

V. a. Galaktosämie bei Neugeborenen mit Trinkschwäche, Gedeihstörung und Leberfunktionsstörung,<br />

Mutationsnachweis bei auffälligem Neugeborenenscreening<br />

Anmerkungen<br />

Am Abbau von Galaktose sind drei Enzyme beteiligt: die Galaktose-1-Phosphat-Uridyltransferase<br />

(GALT), die Galaktokinase (GALK1) und die Galaktose-4-Epimerase (GALE). Am häufigsten ist ein<br />

Defekt der Galaktose-1-Phosphat-Uridyltransferase, die klinisch zur klassischen Galaktosämie führt.<br />

Folge der Enzym-Defizienz ist eine Anreicherung von Galaktose-1-Phosphat in den Zellen. Betroffene<br />

werden i. d. R. in den ersten Lebenstagen nach Milchaufnahme symptomatisch mit Erbrechen,<br />

Hypoglycämien, Ikterus, Lethargie und Koma sowie langfristig Gedeihstörungen, mentale Retardierung<br />

und chronischer Lebererkrankung. Die Therapie besteht in galaktosefreier Diät. Mutationen im<br />

GALT-Gen sind die Ursache einer klassischen Galaktosämie. Der Erbgang ist autosomal rezessiv. Die<br />

Galaktosämie ist Bestandteil des Neugeborenenscreening. Ebenfalls im Neugeborenenscreening<br />

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