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Humangenetik Spektrum

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Klinische Relevanz<br />

Störungen der Geschlechtsentwicklung<br />

Anmerkungen<br />

SRY ist in der Embryonalentwicklung für die Ausprägung der männlichen Merkmale verantwortlich.<br />

Das Fehlen der SRY-Region führt dazu, dass sich Feten mit einem männlichen Karyotyp 46,XY zu<br />

einem weiblichen Phänotyp entwickeln. Umgekehrt kann bei einem weiblichen Karyotyp ein männlicher<br />

Phänotyp auftreten, wenn die SRY-Region auf ein anderes Chromosom verlagert (transloziert)<br />

ist. In beiden Fällen ist der Nachweis einer Mikrodeletion bzw. der Nachweis / Verlust der SRY-Region<br />

aufgrund therapeutischer Konsequenzen empfehlenswert.<br />

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Steroid-11ß-Hydroxylase-Mangel<br />

→ CYP11B1<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen durch Sequenzierung des CYP11B1-Gens<br />

Klinische Relevanz<br />

Adrenogenitales Syndrom (AGS)<br />

Anmerkungen<br />

Unter AGS wird eine Gruppe autosomal rezessiver Krankheitsbilder zusammengefasst, denen ein<br />

Defekt der Cortisolbiosynthese zugrunde liegt. Die klassische Form tritt mit einer Häufigkeit von etwa<br />

1:7000 auf, mildere Formen sind wesentlich häufiger. Ein Defekt im 21-Hydroxylase(21-OH)-Gen<br />

ist für mehr als 95% der Fälle verantwortlich; seltener ist ein Steroid-11ß-Hydroxylase-Mangel oder<br />

ein 3-Beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Mangel.<br />

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