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Humangenetik Spektrum

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leranz oder Laktase-Nonpersistenz. Mit der genetischen Testung kann bei entsprechendem klinischen<br />

Verdacht eine Laktose-Intoleranz eindeutig nachgewiesen werden. Für Menschen mit Laktose-Intoleranz<br />

stehen neben der Laktase inzwischen eine Reihe von Laktose-freien Produkten zur<br />

Verfügung, die einen Milchverzehr ohne nachfolgende Beschwerdesymptomatik erlauben. Oft wird<br />

konventionelle Milch in geringen Mengen vertragen. Ein genereller Verzicht auf Milchprodukte sollte<br />

nur erfolgen, wenn eine ausreichende Calciumzufuhr über andere Wege gesichert ist.<br />

<br />

Langketten-3-Hydroxyacyl-CoA-<br />

Dehydrogenase-Mangel (LCHAD)<br />

→ HADHA<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis der Mutation c.1528G>C (p.Glu510Gln) im HADHA-Gen durch PCR und anschließende<br />

Sequenzierung<br />

Klinische Relevanz<br />

Mutationsanalyse bei Hypoglykämie unklarer Genese, bei Kardiomyopathie unklarer Genese,<br />

bei unklaren Leberfunktionsstörungen mit erhöhten Transaminasen und Hyperammonämie<br />

Anmerkungen<br />

Der Langketten-3-Hydroxyacyl-CoA-Dehydrogenase-Mangel (LCHAD) ist eine hereditäre rezessive<br />

Stoffwechselerkrankung der mitochondrialen ß-Oxidation der Fettsäuren. Bei einem LCHAD kommt<br />

es zur Akkumulation langkettiger Fettsäuren mit konsekutiven, vielfältigen Beeinträchtigungen<br />

mitochondrialer Funktionen. Klinisch imponieren neonatal auftretende hypoketotische Hypoglykämien,<br />

Kardiomyopathie, kardiale Arrhythmien und Leberfunktionsstörungen mit erhöhten Transaminasen<br />

und Hyperammonämie bis zum Leberausfall. Später kann es in einem Teil der Fälle zur<br />

Ausprägung einer Retinitis (Retinopathia) pigmentosa und einer peripheren Neuropathie kommen.<br />

Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, da durch das Vermeiden langen Fastens und die regelmäßige<br />

Kalorienzufuhr (hohe Kohlehydratzufuhr und Zugabe von mittelkettigen Triglyzeriden) Folgeschäden<br />

vermieden werden können. In ca. 90% der Fälle wird die LCHAD-Defizienz durch einen Homozygotenstatus<br />

für die Punktmutation c.1528G>C (p.Glu510Gln) im HADHA-Gen verursacht.<br />

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