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Humangenetik Spektrum

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Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen im FGF23-Gen durch PCR und anschließende Sequenzierung, MLPA<br />

Klinische Relevanz<br />

Mutationsanalyse bei Patienten mit V. a. eine Hypophosphatämie, ggf. nach Ausschluss einer<br />

PHEX-Mutation<br />

Anmerkungen<br />

Die dominant vererbte familiäre Hypophosphatämie ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der<br />

Phosphat durch die Nieren verloren geht und somit für den Knochenaufbau fehlt. Es kommt zu<br />

schweren Knochenwachstumsstörungen, ähnlich einer Vitamin-D Mangelrachitis. Die Hypophosphatämie<br />

zeigt sich bereits im Kleinkindalter, klinische Zeichen der Rachitis treten meist ab<br />

dem 2. Lebensjahr auf. Bereits in den ersten Lebensmonaten ist eine verminderte Wachstumsrate<br />

festzustellen. Durch den beeinträchtigten Knochen-Stoffwechsel erreichen die Patienten häufig<br />

nicht die normale Körpergröße. Mit dem Beginn des Laufens zeigt sich eine O- bzw. X-förmige Verbiegung<br />

der Knochen der Beine. Hypophosphatämie-Patienten können eine gestörte Schmelz- und<br />

Dentinentwicklung der Milch- und der bleibenden Zähne aufweisen. Die phänotypische Ausprägung<br />

der Hypophosphatämie ist variabel. Als Folgeerkrankung kann es in den Nieren zu Kalkablagerungen<br />

(Nephrocalcinose) kommen. Wegweisend für die Diagnose ist neben bildgebenden Verfahren ein<br />

erniedrigter Phosphatspiegel und eine erhöhte alkalische Phosphatase bei normalem Spiegel für<br />

Calcium, Parathormon und Calcitriol. Die häufigste Form der Hypophosphatämie wird X-chromosomal<br />

dominant vererbt und in den meisten Fällen durch das PHEX-Gen verursacht. In seltenen Fällen<br />

lassen sich Mutationen im FGF23-Gen nachweisen. Charakteristisch ist der autosomal dominante<br />

Erbgang.<br />

<br />

Hypophosphatämie, autosomal rezessiv<br />

→ DMP1<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen im DMP1-Gen durch PCR und anschließende Sequenzierung<br />

Klinische Relevanz<br />

Mutationsanalyse bei Patienten mit Rachitis und Hypophosphatämie<br />

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