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Humangenetik Spektrum

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mit hamartomatösen Polypen und typischen Haut- und Schleimhautpigmentationen (Pigmentflecken<br />

im Lippenrot, perioral, buccal, perinasal, periokulär, akral)<br />

Anmerkungen<br />

Beim Peutz-Jeghers-Syndrom (PJS, Polyposis intestinalis II) handelt es sich um eine hamartomatöse<br />

Polyposis des Gastrointestinaltraktes, vor allem des Dünndarms. Das Peutz-Jeghers-Syndrom<br />

gehört zu den Phakomatosen. Möglich sind kolikartige Bauchschmerzen, intestinale Blutungen oder<br />

sekundäre Anämie. Häufig kommt es von Geburt an zu melanotischen Pigmentationen (Melaninflecken<br />

auf Lippen, Schleimhäuten, Fingern, Zehen und Vulva). Hinzu kommt eine Neigung zur Entwicklung<br />

verschiedener gastrointestinaler Tumoren und ein erhöhtes Risiko für extraintestinale Tumoren<br />

wie z.B. Mamma-, Ovarial-, Pankreas-, Zervix-, Lungen-, Gallenwegs-, papillärer Schilddrüsen- und<br />

Hodenkrebs. In der Mehrzahl der Fälle wird das Peutz-Jeghers-Syndrom verursacht durch Mutationen<br />

im STK11-Gen, einem Tumorsuppresor-Gen, das für eine Serin-Threonin-Kinase kodiert. Der<br />

Erbgang ist autosomal dominant. In etwa 30% der Fälle liegen Neumutationen vor.<br />

<br />

Phäochromozytom / Paragangliom,<br />

hereditäres<br />

→ SDHA, SDHB, SDHC, SDHD, SDHAF2, MAX, RET, VHL, NF1, TMEM127<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

1. Stufe: Nachweis von Mutationen in den Genen SDHB und SDHD mittels Sequenzierung und MLPA.<br />

2. Stufe bei V.a. Phäochromocytom-Paragangliom-Syndrom: Nachweis von Mutationen in den Genen<br />

SDHA, SDHC, SDHAF2 und MAX mittels Sequenzierung sowie MLPA für SDHC. 2. Stufe bei V.a.<br />

ein familiäres Phäochromocytom: Nachweis von Mutationen in den Genen VHL, MEN2, NF1 und<br />

TMEM127 mittels Sequenzierung sowie MLPA für VHL und NF1 .<br />

Klinische Relevanz<br />

Mutationsanalyse bei Patienten mit V.a. eine erbliche Prädisposition für Phäochromocytome / Paragangliome<br />

Anmerkungen<br />

Phäochromozytome treten in der Mehrzahl der Fälle sporadisch auf, für 10 - 25% der Fälle wird<br />

jedoch ein familiäres Auftreten angenommen. Bei erblicher Prädisposition kann das Phäochromocytom<br />

auch in Kombination mit anderen Tumoren auffallen. Bekannte Tumorprädispositionssyn-<br />

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