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Humangenetik Spektrum

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sich bereits im Kleinkindalter, klinische Zeichen der Rachitis treten meist ab dem 2. Lebensjahr auf.<br />

Bereits in den ersten Lebensmonaten ist eine verminderte Wachstumsrate festzustellen. Durch den<br />

beeinträchtigten Knochen-Stoffwechsel erreichen die Patienten häufig nicht die normale Körpergröße.<br />

Mit dem Beginn des Laufens zeigt sich eine O- bzw. X-förmige Verbiegung der Knochen der Beine.<br />

Hypophosphatämie-Patienten können eine gestörte Schmelz- und Dentinentwicklung der Milchund<br />

der bleibenden Zähne aufweisen. Die phänotypische Ausprägung der Hypophosphatämie ist<br />

variabel. Als Folgeerkrankung kann es in den Nieren zu Kalkablagerungen (Nephrocalcinose) kommen.<br />

Wegweisend für die Diagnose ist neben bildgebenden Verfahren ein erniedrigter Phosphatspiegel<br />

und eine erhöhte alkalische Phosphatase bei normalem Spiegel für Calcium, Parathormon<br />

und Calcitriol. Die häufigste Form der Hypophosphatämie wird X-chromosomal dominant vererbt.<br />

Bei einer Erkrankung des Vaters sind alle Töchter ebenfalls von dieser Erkrankung betroffen, während<br />

die Söhne alle gesund sind. Ist die Mutter erkrankt, vererbt sie die Hypophosphatämie sowohl<br />

auf die Hälfte der Töchter als auch auf die Hälfte der Söhne. Verursacht wird die Hypophosphatämie<br />

in den meisten Fällen durch Mutationen im PHEX-Gen.<br />

Hypophosphatämische Rachitits mit<br />

Hypercalciurie<br />

→ SLC34A3<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen im SLC34A3-Gen durch PCR und anschließende Sequenzierung2 ml<br />

EDTA-Blut<br />

Klinische Relevanz<br />

V. a. hypophosphatämische Rachitits mit Hypercalciurie<br />

Anmerkungen<br />

Patienten mit SLC34A3-assoziierter Rachitits fallen zusätzlich oft durch einen Kleinwuchs, Knochendeformierungen<br />

der langen Röhrenknochen, eine muskuläre Hypotonie und eine Frakturneigung auf.<br />

Laborchemisch finden sich eine Hypophosphatämie, ein erhöhtes 1,25-Dihydroxyvitamin D3 sowie<br />

eine erhöhte alkalische Phosphatase im Serum und eine Hypercalciurie. Der Erbgang ist in der<br />

Regel autosomal rezessiv. Heterozygote können jedoch laborchemische Auffälligkeiten, meist ohne<br />

Skelettmanifestation, zeigen.<br />

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