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Humangenetik Spektrum

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Klinische Relevanz<br />

V. a. Mukopolysaccharidose Typ 6 (Morbus Maroteaux-Lamy)<br />

Anmerkungen<br />

Die Mukopolysaccharidose Typ 6 (Morbus Maroteaux-Lamy) gehört in die Gruppe der lysosomalen<br />

Speichererkrankungen. Ursächlich ist ein Defekt der Arylsulfatase B. Die betroffenen Kinder fallen<br />

durch einen Kleinwuchs mit Dysostosis multiplex, faziale Dysmorphien mit vermehrter Behaarung,<br />

Atemwegsproblemen, Kardiomyopathie und Herzklappendefekten, Hornhauttrübungen und Sehnervenstörungen<br />

auf. Das Gehirn ist nicht betroffen, die Intelligenz ist normal. Die mittlere Lebenserwartung<br />

reicht bis in das frühe Erwachsenenalter. Der Erbgang ist autosomal rezessiv. Ursächlich<br />

sind Mutationen im ARSB-Gen.<br />

<br />

Multiple Endokrine Neoplasie Typ 1<br />

→ MEN1<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen im MEN1-Gen durch PCR, Sequenzierung und MLPA<br />

Klinische Relevanz<br />

Mutationsanalyse bei familiärer Häufung von multiplen Tumoren in endokrinen (z. B. Nebenschilddrüsen,<br />

endokrines Pankreas, Hypophysen-Vorderlappen) und nicht endokrinen Organen<br />

Anmerkungen<br />

Die multiple endokrine Neoplasie Typ 1 (MEN1, Wermer-Syndrom) ist klinisch charakterisert durch<br />

das syn- oder metachrone Auftreten von Tumoren vorzugsweise der Nebenschilddrüsen (ca. 90 -<br />

100%), des endokrinen Pankreas und / oder des Duodenums (ca. 30 - 80%) sowie der Hypophyse<br />

(30 - 65%). Adrenokortikale (30 - 40%), lipomatöse und neuroendokrine Tumoren anderer Lokalisationen<br />

(5 - 9%) werden weniger häufig beobachtet. Über die Hälfte der duodenalen Tumoren sind<br />

zum Zeitpunkt der Diagnose maligne und stellen die häufigste Todesursache bei MEN1-Patienten<br />

dar. Das erste Symptom eines MEN1 ist häufig ein primärer Hyperparathyreoidismus (pHPT). Bei<br />

ca. 2% der Patienten mit einem pHPT, ca. 3% der Patienten mit einem Insulinom und ca. 15%<br />

der Patienten mit einem Zollinger-Ellison-Syndrom können MEN1 verursachende Mutationen im<br />

Menin-Gen gefunden werden. Werden in mindestens zwei der möglicherweise betroffenen Organe<br />

typische Veränderungen nachgewiesen, gilt die Diagnose MEN1 als gesichert. Die MEN1 wird durch<br />

Mutationen im MEN1-Gen verursacht. Der Erbgang ist autosomal dominant und die Penetranz be-<br />

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