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Humangenetik Spektrum

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Das schwerste Krankheitsbild, das Wiskott-Aldrich Syndrom, ist charakterisiert durch eine Thrombocytopenie<br />

mit kleinen Plättchen, Ekzemen und einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen. Zusätzlich<br />

besteht ein Risiko für Autoimmunerkrankungen und auch für Lymphome. Patienten mit X-chromosomal<br />

vererbter Thrombocytopenie weisen eine Thrombocytopenie und milde oder keine Ekzeme<br />

oder Immundefekte auf. Patienten mit XLN haben eine persistierende Neutropenie und periodisch<br />

auftretende Infektionen.<br />

<br />

Wolfram-Syndrom<br />

→ WFS1<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen im WFS1-Gen durch PCR und anschließende Sequenzierung, Deletions- /<br />

Duplikationsanalyse mittels MLPA<br />

Klinische Relevanz<br />

V. a. Wolfram-Syndrom oder WFS1-assoziierte Schwerhörigkeit<br />

Anmerkungen<br />

Patienten mit Wolfram-Syndrom entwickeln typischerweise bis zum 16. Lebensjahr eine Optikusatrophie<br />

und einen Diabetes mellitus. Im weiteren Verlauf kommen eine Innenohrschwerhörigkeit<br />

und weitere neurologische Auffälligkeiten wie Ataxie, periphere Neuropathie, psychiatrische Erkrankungen<br />

und Demenz hinzu. Die mittlere Lebenserwartung ist reduziert. Ursächlich sind homozygot<br />

oder compound-heterozygot vorliegende Mutationen im WFS1-Gen (autosomal rezessiver Erbgang).<br />

Heterozygote Träger einer WFS1-Mutation können das milder verlaufende Wolfram-like-Syndrom<br />

oder eine nicht-syndromale Schwerhörigkeit im Tieftonbereich entwickeln (LFSNHL).<br />

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