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Humangenetik Spektrum

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Klinische Relevanz<br />

Mutationsanalyse bei externer Ophthalmoplegie, Ptosis, mitochondrialer Myopathie unklarer Genese,<br />

erhöhtem Laktatspiegel im Serum unklarer Genese (>2,2 mmol/l), erhöhtem Pyruvatspiegel im<br />

Serum unklarer Genese (>150 µmol/l), erhöhter Kreatin-Kinase im Serum unklarer Genese (Frauen:<br />

>167 U/l, Männer: >190 U/l)<br />

Anmerkungen<br />

Mutationen im POLG-Gen können sowohl eine autosomal dominante als auch eine autosomal rezessive<br />

progressive externe Ophthalmoplegie (arPEO) verursachen. Bei den Betroffenen kommt es sekundär<br />

aufgrund des Defekts des für die Replikation der mitochondrialen DNA wichtigen POLG-Gens<br />

zu Deletionen der mitochondrialen DNA. Klinisch zeigt sich eine Ptosis und externe Ophthalmoplegie<br />

sowie ggf. allgemeine mitochondriale Symptome (PEO+).<br />

<br />

Ophthalmoplegie, chronisch progressive<br />

externe (CPEO)<br />

→ MT-TL1<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis der häufigsten Deletion im mitochondrialen Genom nach PCR; Nachweis der Punktmutation<br />

m.3243A>G im Gen für die mitochondriale tRNA-Leu (MT-TL1) nach PCR und Sequenzierung<br />

Klinische Relevanz<br />

Mutationsanalyse bei externer Ophthalmoplegie, Retinitis pigmentosa, proximaler Myopathie<br />

Anmerkungen<br />

Ophthalmoplegien können verschiedene Ursachen haben. Häufig handelt es sich um mitochondriale<br />

Erkrankungen mit unterschiedlichen molekularen Defekten, meist Deletionen der mitochondrialen<br />

DNA, v. a. Kearns-Sayre-Syndrom (KSS), autosomal vererbte progressive externe Ophthalmoplegien<br />

und sensorische ataktische Neuropathie, Dysarthrie und Ophthalmoplegie. Die chronisch progressive<br />

externe Ophthalmoplegie (CPEO) ist eine mitochondrial vererbte Erkrankung, die zur Lähmung<br />

aller äußeren Augenmuskeln führt und mit einer Ptosis und mitochondrialen Myopathie einhergeht.<br />

Sie setzt im Erwachsenenalter ein und ist fortschreitend. Molekulare Ursache sind in etwa 50% der<br />

Fälle Deletionen im mitochondrialen Genom, bei denen es zum Verlust mehrerer Gene der Atmungskettenkomplexe<br />

kommt. Bisher beschrieben sind über 120 verschiedene Deletionen, die sich in<br />

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