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Humangenetik Spektrum

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Anmerkungen<br />

Die rezessiv vererbte familiäre Hypophosphatämie ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der Phosphat<br />

durch die Nieren verloren geht und somit für den Knochenaufbau fehlt. Es kommt zu schweren<br />

Knochenwachstumsstörungen, ähnlich einer Vitamin-D Mangelrachitis. Die Hypophosphatämie zeigt<br />

sich bereits im Kleinkindalter, klinische Zeichen der Rachitis treten meist ab dem 2. Lebensjahr<br />

auf. Bereits in den ersten Lebensmonaten ist eine verminderte Wachstumsrate festzustellen. Durch<br />

den beeinträchtigten Knochenstoffwechsel erreichen die Patienten häufig nicht die normale Körpergröße.<br />

Mit dem Beginn des Laufens zeigt sich eine O- bzw. X-förmige Verbiegung der Knochen<br />

der Beine. Hypophosphatämie-Patienten können eine gestörte Schmelz- und Dentinentwicklung der<br />

Milch- und der bleibenden Zähne aufweisen. Die phänotypische Ausprägung der Hypophosphatämie<br />

ist variabel. Als Folgeerkrankung kann es in den Nieren zu Kalkablagerungen (Nephrocalcinose)<br />

kommen. Wegweisend für die Diagnose ist neben bildgebenden Verfahren ein erniedrigter<br />

Phosphatspiegel und eine erhöhte alkalische Phosphatase bei normalem Spiegel für Calcium, Parathormon<br />

und Calcitriol. Die häufigste Form der Hypophosphatämie wird X-chromosomal dominant<br />

vererbt und durch das PHEX-Gen verursacht. In seltenen Fällen lassen sich Mutationen im DMP1-<br />

Gen nachweisen. Charakteristisch ist der autosomal rezessive Erbgang.<br />

<br />

Hypophosphatämie,<br />

X-chromosomal dominant<br />

→ PHEX<br />

Material<br />

2 ml EDTA-Blut<br />

Verfahren<br />

Nachweis von Mutationen im PHEX-Gen durch PCR und anschließende Sequenzierung, Deletions- /<br />

Duplikationsanalyse mittels MLPA<br />

Klinische Relevanz<br />

Mutationsanalyse bei Patienten mit Hypophosphatämie<br />

Anmerkungen<br />

Die familiäre Hypophosphatämie, auch bekannt unter der Bezeichnung Phosphatdiabetes oder<br />

X-chromosomal erbliche hypophosphatämische Rachitis (Vitamin-D-resistente Rachitis oder idiopathisches<br />

Debré-de-Toni-Fanconi-Syndrom), ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der Phosphat<br />

durch die Nieren verloren geht und somit für den Knochenaufbau fehlt. Es kommt zu schweren<br />

Knochenwachstumsstörungen, ähnlich einer Vitamin-D Mangelrachitis. Die Hypophosphatämie zeigt<br />

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