12.12.2012 Aufrufe

Architektur und Politik - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

Architektur und Politik - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

Architektur und Politik - Landesinitiative StadtBauKultur NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

erprobt wird. Auch das vor wenigen Tagen von Frau Staatsministerin<br />

Weiß im B<strong>und</strong>eskanzleramt verliehene Taut-Stipendium ist, glaube<br />

ich, ein wichtiger Bestandteil der Baukultur. Es ermöglicht den<br />

Preisträgern einen einjährigen Auslandsaufenthalt in einem international<br />

renommierten <strong>Architektur</strong>büro <strong>und</strong> unterstützt damit die<br />

internationale Ausrichtung unserer besten Nachwuchskräfte.<br />

• Ich denke, es gäbe noch weitere Beispiele zu nennen, aber<br />

last but not least: Unter der Verantwortung eines unabhängigen<br />

Kurators bereiten wir gegenwärtig den deutschen Beitrag für die<br />

<strong>Architektur</strong>-Biennale in Venedig 2004 vor. Sie erinnern sich, der<br />

erfolgreiche Beitrag des vergangenen Jahres, bei dem unter<br />

Leitung von Hilde Léon Studenten Entwürfe zum deutschen<br />

Pavillon erarbeiteten, hat die internationale Fachöffentlichkeit auf<br />

die Potenziale des deutschen Nachwuchs aufmerksam gemacht.<br />

Ich fand, dass das seinerzeit eine sehr gute Idee war, <strong>und</strong> ich bin<br />

gespannt, welches Konzept diesmal überzeugen wird. Eine<br />

Auswahlkommission wird demnächst gebildet <strong>und</strong> uns bei der<br />

Entscheidung unterstützen.<br />

Das waren nur einige Beispiele, um Ihnen zu zeigen, es passiert<br />

etwas.<br />

Das gilt insbesondere für das Projekt einer<br />

Stiftung für Baukultur. Sie soll die Qualität,<br />

die Nachhaltigkeit <strong>und</strong> die wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit der Architekten, des<br />

Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurwesens besser<br />

herausstellen, sie soll auf nationaler Ebene<br />

eine ständige <strong>und</strong> permanente Plattform für<br />

die Qualitätsdiskussion sein.<br />

Die Koalitionsvereinbarungen der derzeitigen B<strong>und</strong>esregierung<br />

setzen erstmals einen Akzent beim Thema Baukultur. Und auch<br />

der Deutsche B<strong>und</strong>estag wird über die Baukultur beraten. Wir<br />

rechnen mit einem Entschließungsantrag, der uns allen in unseren<br />

Bemühungen den Rücken stärkt. Das gilt insbesondere für das<br />

Projekt einer Stiftung für Baukultur. Sie soll die Qualität, die<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der<br />

Architekten, des Architekten- <strong>und</strong> Ingenieurwesens besser herausstellen,<br />

sie soll auf nationaler Ebene eine ständige <strong>und</strong> permanente<br />

Plattform für die Qualitätsdiskussion sein. Im Ausland gibt<br />

es derartige zentrale Organisationen <strong>und</strong> Institutionen seit<br />

geraumer Zeit. Sie sind je nach der spezifischen Baukultur ganz<br />

unterschiedlich konzipiert. Vergleichen Sie nur das niederländische<br />

<strong>Architektur</strong>institut mit der Kommission für <strong>Architektur</strong> <strong>und</strong> gebaute<br />

Umwelt in Großbritannien oder auch mit der geplanten französischen<br />

Variante. Wichtig ist dabei: Es sind Projekte mit einer starken<br />

Bündelungswirkung, die Impulse für die Baukultur der Regionen<br />

geben <strong>und</strong> auch für die ausländischen Architekten Anlaufstellen<br />

bei Ihren Kontakten sind. Unsere Stiftung soll daher auch regelmäßig<br />

Leistungen deutscher Architekten <strong>und</strong> Ingenieure im internationalen<br />

Rahmen präsentieren <strong>und</strong> so für die Marke Deutsche<br />

Baukultur werben. In diesem Jahr werden wir mit einer Mobilisierungskampagne<br />

für den Aufbau dieser Stiftung beginnen. Wir<br />

rechnen dabei auch mit Ihrem Engagement, denn nur wenn sich<br />

die Architekten <strong>und</strong> Ingenieure beteiligen, wird es diese Stiftung<br />

so geben, wie wir sie uns vorstellen <strong>und</strong> wünschen.<br />

Ich kann den kleinen Büros nur eine stärkere aktive Außenorientierung<br />

durch Präsenz im Ausland, durch verstärktes Networking <strong>und</strong> durch<br />

fremdsprachige Fortbildung empfehlen.<br />

Meine sehr verehrten Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

im Laufe dieses Kongresses werden weitere wichtige Themen<br />

angesprochen werden. Ein zentraler Punkt sind dabei die praktischen<br />

Stärken <strong>und</strong> Schwächen der deutschen <strong>Architektur</strong>büros.<br />

Deutsche <strong>Architektur</strong>büros sind im Vergleich mit dem europäischen<br />

Ausland eher klein <strong>und</strong> mittelständisch organisiert. Über 90 %<br />

der <strong>Architektur</strong>büros beschäftigen zwischen einem <strong>und</strong> fünf<br />

Mitarbeitern. Diese Strukturen scheinen wahrscheinlich das größte<br />

Hemmnis für eine stärkere Internationalisierung des Berufsstandes<br />

zu sein. Ein „Fünfmann-Büro“ wird es naturgemäß zunächst<br />

schwer haben, mit seinem Know-how ins Ausland zu gehen <strong>und</strong><br />

dort Fuß zu fassen.<br />

So werden als Vorteile kleiner Unternehmen oft Qualitätsorientierung,<br />

Flexibilität, Innovationsfreudigkeit <strong>und</strong> die Bereitschaft zur<br />

Besetzung von Nischen genannt. Beim Export jedoch spricht die<br />

Erfahrung eher für größere Häuser. Derzeit sind im Ausland, <strong>und</strong><br />

das bestätigt die These, vor allem die großen Büros vertreten. Je<br />

größer die Unternehmen, desto umfassender ist in der Regel<br />

auch der Internationalisierungsgrad. Ich kann den kleinen Büros<br />

nur eine stärkere aktive Außenorientierung durch Präsenz im<br />

Ausland, durch verstärktes Networking <strong>und</strong> durch fremdsprachige<br />

Fortbildung empfehlen. Wichtig sind auch neue Formen von<br />

strategischer Kooperation von Unternehmen <strong>und</strong> Büros, gegebenenfalls<br />

Zusammenschlüsse in Arbeits- <strong>und</strong> Bürogemeinschaften.<br />

Verbünde sind notwendig, hier müssen wahrscheinlich auch die<br />

Kammern noch stärker unterstützend wirken. Auch Kooperations-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!