Architektur und Politik - Landesinitiative StadtBauKultur NRW
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Hier noch einige Bilder von der Nutzung selbst, in denen das<br />
Dampfsystem gezeigt wird, mit dem die Pflanzen ihre Feuchtigkeit<br />
erhalten. Was sie großartig gemacht haben, ist, dass sie um<br />
die zehn oder elf Millionen Euro für die ursprüngliche Bepflanzung<br />
ausgegeben haben, so dass man schon nach ein oder zwei<br />
Jahren wirklich etwas anzuschauen hat. Es werden Mangos<br />
angebaut, Kaffee <strong>und</strong> vieles mehr, <strong>und</strong> die Art <strong>und</strong> Weise untersucht,<br />
wie diese Pflanzen miteinander agieren.<br />
Dies sind einige letzte Bilder des Gebäudes, so wie es jetzt aussieht.<br />
Sie sind erst vor kurzem aufgenommen worden. Es ist sehr<br />
interessant, ein Gebäude von so großem Volumen zu bauen <strong>und</strong><br />
sich dabei alles selbst zu überlegen, denn handgebaute <strong>und</strong><br />
Computermodelle schaffen das nicht alleine. Und wenn wir<br />
ehrlich sind, glaube ich, gab es keinen in unserem Büro, der nicht<br />
absolut erstaunt war über die Größenordnung, die erreicht wurde.<br />
Hier sehen Sie ganz neue Bilder, wo schon alles ein bisschen<br />
weiter herangewachsen ist. Dies ist das Besucherzentrum, das in<br />
die Hügellandschaft hineingebaut wurde. Dies ist das grüne<br />
Diagramm, es ist wahrscheinlich das Beste, was ich Ihnen bis<br />
jetzt gezeigt habe. Der einzige kleine rote Bereich hier ist das<br />
Transportproblem, an dem wir noch arbeiten. Man kann mit dem<br />
Zug nach Eden fahren, es ist aber eine ziemlich lange Fahrt. Die<br />
meisten Leute kommen mit dem Auto, was natürlich in keiner<br />
Hinsicht ökologisch ist.<br />
Wir arbeiten derzeit an einem neuen Biom, Wüstenbiom oder<br />
trockenes Biom genannt. Wir versuchen, in diesem Biom einen<br />
künstlichen Himmel zu schaffen, <strong>und</strong> verwenden dafür eine<br />
Kabelnetzstruktur. Durch den künstlichen Himmel nimmt man fast<br />
gar nicht wahr, dass sich noch irgendetwas über einem befindet.<br />
Man fühlt sich wie in einer endlosen Wüste. In diesem Biom<br />
werden alle möglichen, sehr interessanten Experimente durchgeführt,<br />
zum Beispiel findet alle paar Wochen ein simulierter<br />
Regensturm statt, <strong>und</strong> man sieht, wie der Boden plötzlich<br />
begrünt wird, wie lange es danach dauert, bis er wieder austrocknet,<br />
wie lange die Samen nach dem ersten Regen befruchtet<br />
sind <strong>und</strong> so weiter <strong>und</strong> so fort. Das ist als Experiment sehr<br />
interessant. Dieses Dia zeigt den Plan für die Umgebung, die<br />
ganze Location Eden <strong>und</strong> das neue Bauwerk ganz unten im Bild.<br />
Zum Abschluss <strong>und</strong> zur Abr<strong>und</strong>ung möchte ich noch zwei oder<br />
drei Bemerkungen machen. Ich weiß, Sie haben sich in diesen<br />
Tagen viele Gedanken über <strong>Politik</strong> gemacht, <strong>und</strong> natürlich gibt es<br />
auch einen politischen Aspekt in der Umweltfrage. Es geht um<br />
Eden Project, Cornwall<br />
Wohlstand in großem Maße. Wenn man ein sehr reiches Land<br />
ist, wirft man alles weg, wohingegen, wenn man ein armes Land<br />
ist, man alles wiederverwenden muss. Es gibt hier also eine<br />
politische Komponente. Aber es gibt auch eine sehr interessante<br />
philosophische Idee, die hinter der Recycling- <strong>und</strong> Wiederverwertungsidee<br />
steht, wobei man versucht, so wenig Energie wie<br />
möglich zu nutzen, <strong>und</strong> dies ist ein Prozess, der wesentlich langfristiger<br />
angelegt ist. Hier geht es darum, dass die Menschheit<br />
die Welt nicht ruinieren soll. Was daran interessant ist, ist das<br />
Faktum, dass es nicht nur ein Bereich für einige Fanatiker ist,<br />
sondern, dass die Idee, dass man die Welt nicht verderben darf,<br />
doch allmählich allen Menschen immer bewusster wird. Teilweise<br />
entsteht dieses Bewusstsein aufgr<strong>und</strong> der Zerstörung der<br />
Regenwälder. Die Menschen fangen tatsächlich an, sich Sorgen<br />
darüber zu machen, ob man genügend Pflanzen haben wird, um<br />
überhaupt noch hinreichend Sauerstoff auf der Welt zu erzeugen.<br />
Tim Schmidt, unser Leiter für das Eden-Projekt, sagte immer,<br />
wenn wir keine Pflanzen hätten, dann hätten wir nichts Grünes<br />
<strong>und</strong> wären innerhalb von zwei Jahren tot. Dies ist doch eine<br />
relativ kurze Zeitspanne. Ich denke, wenn sich dieses Bewusstsein<br />
auf immer mehr Leute ausbreitet, dann will man auch<br />
politisch etwas erreichen, <strong>und</strong> <strong>Politik</strong>er sind immer <strong>Politik</strong>er, <strong>und</strong><br />
sie unternehmen nur etwas, wenn es ihnen zur Wahl verhilft.