SPORTaktiv Februar 2018
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Liste zu den Lauf-Motivatoren ließe<br />
sich noch lange so weiterführen. Anhand<br />
der stichprobenartigen Umfrage kristallisieren<br />
sich aber – vereinfacht gesagt –<br />
die folgenden fünf Lauftypen heraus:<br />
DIE FITNESS- BZW.<br />
GESUNDHEITSLÄUFERIN<br />
Sie läuft vor allem, um die<br />
Kondition zu verbessern sowie physisch<br />
und psychisch fit zu bleiben.<br />
DIE ABNEHMLÄUFERIN<br />
Ihr primäres Ziel ist es,<br />
das Körpergewicht zu<br />
reduzieren oder zu halten.<br />
DIE GENUSSLÄUFERIN<br />
Gelaufen wird, weil<br />
es Spaß macht.<br />
DIE WETTKAMPFLÄUFERIN<br />
Die sportliche Leistung steht im<br />
Vordergrund. In ihrem Kalender stehen<br />
bereits seit Jahresbeginn die<br />
wichtigsten Laufevents, an denen<br />
sie bestens in Form sein muss.<br />
DIE GRUPPENLÄUFERIN<br />
Das Laufen ist für sie<br />
ein Gemeinschaftserlebnis,<br />
weshalb sie meist mit einem Laufpartner<br />
unterwegs und bei Lauftreffs<br />
od. in Vereinen zu finden ist.<br />
Social Running<br />
Um gleich bei letzterem Lauftypus anzuknüpfen:<br />
Vor allem in Großstädten<br />
sieht man in letzter Zeit verstärkt ganze<br />
Grüppchen von laufenden Frauen an sich<br />
vorüberziehen. Was es damit auf sich hat?<br />
Vermutlich frönen sie einer zurzeit angesagten<br />
Freizeitbeschäftigung: dem „Social<br />
Running“ – oder auf Deutsch gesagt:<br />
dem gemeinsamen Laufen, bei dem man<br />
sich zu zweit oder in einer Läufer-Gruppe<br />
zum Joggen aufmacht.<br />
Und das Laufen „im Rudel“ wird<br />
unter den Frauen immer beliebter. Wieso?<br />
Das liegt für Maria Schraußer, die<br />
gemeinsam mit Kollegin Diana Materi<br />
den Frauenlauftreff der Grazer Laufcommunity<br />
„runninGraz“ anführt, auf<br />
der Hand: „Einer der größten Vorteile<br />
ist, dass man seinen ‚inneren Schweinehund‘<br />
besser im Griff hat, wenn ein fixer<br />
Lauftermin im Kalender steht. Herrscht<br />
eine gute Stimmung im Team, macht<br />
das Training mehr Spaß, man pusht sich<br />
gegenseitig und wetteifert gemeinsam.“<br />
Dass hier auch bei der einen oder<br />
anderen Dame der sportliche Ehrgeiz<br />
erwacht, ist naheliegend – und auch gut<br />
so, meint Schraußer: „In Gegenwart anderer<br />
Läuferinnen strengt sich ‚frau‘ für<br />
gewöhnlich mehr an. Außerdem werden<br />
gemeinsame Ziele leichter erreicht, weil<br />
weniger erfahrene Läuferinnen von den<br />
Routiniers lernen können.“ Nicht selten<br />
ergeben sich über das gemeinsame Hobby<br />
dann sogar enge Freundschaften.<br />
Stimmt also die Chemie zwischen den<br />
Läufer(inne)n – sowohl sympathie- als<br />
auch konditionstechnisch –, kann eine<br />
Laufpartnerschaft viele Vorteile bieten:<br />
feste Trainingszeiten, neue Kontakte,<br />
Erfahrungsaustausch, mehr Motivation<br />
und sogar mehr Sicherheit, vor allem bei<br />
Läufen im Dunkeln.<br />
Übrigens: Alle Damen, die jetzt Lust<br />
auf gemeinsame Lauftrainings bekommen<br />
haben, können sich für unsere<br />
„ANITA active Crew“ bewerben. Mehr<br />
Infos auf den Seiten 100 und 101.<br />
Social Media<br />
Nochmal zurück an den Start! Dass Laufen<br />
gerade „in“ ist, wissen wir aufgrund<br />
des eingangs erwähnten Event- und<br />
Laufartikel-Booms – und woher noch?<br />
Na klar, von den sozialen Medien.<br />
Vor allem die „Generation What?“,<br />
also junge Frauen und Männer zwischen<br />
18 und 34 Jahren, bedient sich gerne<br />
sozialer Plattformen, um ihre sportlichen<br />
(Lauf-)Erfolge mit dem Rest der<br />
Social-Media-Welt zu teilen: Während<br />
also Max Mustermann – Smartphone sei<br />
Dank! – über seine Lauf-App die rekordverdächtige<br />
5-km-Strecke samt Kalorienverbrauch<br />
postet, hält Lieschen Müller<br />
ihre vom Laufen geröteten Wangen stolz<br />
auf einem Selfie fest. #runningrules<br />
Dagegen spricht ja auch nichts – solange<br />
man es mit Selfie und Co. nicht<br />
übertreibt. In einer Studie der Brunel<br />
University in London geht man sogar<br />
davon aus, dass das ständige Veröffentlichen<br />
von Fitness-Postings auf Facebook<br />
auf ein psychisches Problem hindeutet<br />
– sprich, dass beim Posting-Getriebenen<br />
ein übermäßiges Bedürfnis nach Aufmerksamkeit<br />
und Anerkennung besteht.<br />
Ein hartes Zeugnis? Wer weiß. Und<br />
weiter gefragt: Steckt nicht vielleicht in<br />
uns allen ein kleiner Narzisst, der sich<br />
manchmal nach dem Lob seiner Mitmenschen<br />
sehnt? Vermutlich ja. Wenn<br />
wir ehrlich sind, kann man den geteilten<br />
Laufrouten und Jogger-Selfies auf<br />
Facebook & Co. auch etwas Positives<br />
abgewinnen. „Das Posten der Lauferfolge<br />
kann nützlich sein, um Nichtläufer<br />
zur Bewegung zu motivieren“, glaubt<br />
Lauftreff-Leiterin Schraußer. „Außerdem<br />
freut man sich über persönliche Erfolge<br />
gerne mal mit.“ #dasfindenwirauch<br />
Foto: iStock<br />
104 <strong>SPORTaktiv</strong>