SPORTaktiv Februar 2018
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Die andere Seite: „eine grandiose Landschaft,<br />
fantastische Felsformationen.<br />
Und die Umgebung ist viel abwechslungsreicher,<br />
als man es sich vorstellt.<br />
Kein Tag gleicht dem anderen.“ Oft<br />
sind Felsmassive zu überklettern, es gibt<br />
Abseilpassagen „ohne Sicherung, abenteuerlich.<br />
Bei uns undenkbar.“ Besonders<br />
beeindruckt haben Schneeberger<br />
die „Slot Canyons“: enge Schluchten,<br />
die das Wasser im Lauf der Zeit geschaffen<br />
hat. „Hier durchlaufen zu dürfen,<br />
das vergisst du ein Leben lang nicht.“<br />
Das Highlight der sechs Etappen war<br />
für den Kärntner eindeutig die dritte,<br />
jene mit 86 Kilometern. „Ich habe es<br />
auf Durchlaufen ohne Rast angelegt.“<br />
Bei Tageslicht kommt nur die Elite ins<br />
Ziel. Der Kärntner nicht: „Nach 60<br />
Kilometern ist die Dunkelheit hereingebrochen.“<br />
Irgendwann taucht ein Dünenfeld im<br />
Licht von Schneebergers Stirnlampe auf.<br />
Laut Streckenbriefing fünf Kilometer<br />
lang: „Du kletterst auf allen Vieren gefühlt<br />
senkrecht die Dünen hinauf, mit<br />
Anlauf, und bei jedem Schritt rinnst du<br />
mit dem Sand gemeinsam wieder ein<br />
Stück weit hinunter. Nach der dritten<br />
Düne hab ich keine Luft mehr gehabt.“<br />
Auch die Orientierung macht dem<br />
Kärntner zu schaffen, schließlich findet<br />
er Spuren schnellerer Läufer, denen er<br />
folgt. Nach weiteren 13 Kilometern<br />
durch Gestrüpp, macht ihm auf den<br />
letzten drei Kilometern vorm Tagesziel<br />
noch einmal tiefer Sand zu schaffen. Der<br />
rinnt in die Schuhe, weil die Gamaschen<br />
mittlerweile undicht sind. Schneeberger<br />
erreicht das Camp um Mitternacht,<br />
„und es wäre kein Kilometer mehr gegangen.“<br />
Bilder im Kopf<br />
Mit dem Wissen, die größte Hürde hinter<br />
sich zu haben, und einem Ruhetag<br />
bewältigt der einzige Österreicher im<br />
Feld dann auch die folgenden drei Etappen.<br />
Im Ziel nimmt er die Gürtelschnalle,<br />
die Grand2Grand-Finishertrophäe,<br />
entgegen. Als 16. unter 92, die das Ziel<br />
erreichen, und Zweiter seiner Altersklasse.<br />
Mit 300 Bildern auf der Digitalkamera,<br />
und einem Vielfachen auf der<br />
Festplatte im Kopf.<br />
Sein Fazit? „Ich hab mit vielen gesprochen,<br />
die auch eins der bekannten Wüsten-Etappenrennen<br />
kennen und die meinen<br />
Eindruck teilen: Der Grand2Grand<br />
ist noch eine Stufe schwerer. Aber auch<br />
schöner.“ Es stimmt: Er ist ein wilder<br />
Hund, der Willi Schneeberger.<br />
Fotos: Grand 2Grand Ultra, Willi Schneeberger<br />
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