SPORTaktiv Februar 2018
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29.05. - 02.06.<strong>2018</strong><br />
Es ist simpel:<br />
Mit Tuning-Produkten<br />
wird an<br />
der Kettenstrebe<br />
das Signal des<br />
Magneten halbiert,<br />
das E-Bike geht<br />
dann elektrisch<br />
bis zu 50 km/h<br />
schnell.<br />
MIT DEM<br />
E-MTB QUER<br />
DURCH SÜDTIROL<br />
www.emountainbike-experience.org<br />
IM MERANER LAND<br />
ALPIN MEDITERRANES LEBENSGEFÜ<br />
einen Eingriff kaum geschützt. Noch<br />
simpler ist das Anbringen eines Tuning-Chips<br />
an der Kettenstrebe (für wenige<br />
Euro im Internet erhältlich), der<br />
das Signal des Speichenmagneten am<br />
Hinterrad halbiert und somit die doppelte<br />
Geschwindigkeit ermöglicht, also<br />
50 km/h bis zur Motorabschaltung.<br />
Strafbare Handlung<br />
Das Kuratorium warnt: Rechtlich<br />
gesehen handelt es sich bei einem<br />
durch Speed-Tuning modifizierten<br />
E-Bike nicht mehr um ein Fahrrad,<br />
sondern um ein „nicht zugelassenes<br />
Kraftfahrzeug“. Mit diesem auf öffentlichen<br />
Wegen, Plätzen und Straßen<br />
unterwegs zu sein, ist eine strafbare<br />
Handlung und kann weitreichende<br />
Konsequenzen nach sich ziehen.<br />
„Höchstens 600 Watt Leistung und<br />
Motorunterstützung bis maximal 25<br />
km/h, das sind die Voraussetzungen,<br />
damit ein E-Bike als normales Fahrrad<br />
gilt“, erklärt KFV-Jurist Kaltenegger.<br />
„Stärkere oder schnellere E-Bikes<br />
sind Mopeds oder sogar Motorrädern<br />
gleichgestellt.“<br />
Diese Fahrzeuge benötigen einen<br />
Versicherungsschutz und Kennzeichen,<br />
die Lenker Führerschein und<br />
Helm. „Weder Fahrradwege noch die<br />
Fahrräder und Bauteile wie die Bremsen<br />
sind für diese Geschwindigkeiten<br />
ausgelegt“, erklärt Kaltenegger. Ein<br />
Aufprall mit 25 km/h ungebremst<br />
und ungeschützt gegen ein Hindernis<br />
kommt einem Sturz aus 2,5 Metern<br />
Höhe gleich. Bei getunten E-Bikes (bis<br />
zu 50 km/h) wäre das eine Fallhöhe<br />
von knapp 10 Metern – vergleichbar<br />
mit dem Sturz aus dem dritten<br />
Stock eines Gebäudes. Zudem drohen<br />
weitreichende Konsequenzen, wenn<br />
die Polizei das Fahrzeug als illegal<br />
erkennt: Verbot der Weiterfahrt, kein<br />
Versicherungsschutz bei einem Unfall,<br />
zivil- und strafrechtliche Verantwortung,<br />
wenn der Unfall auf das Tuning<br />
zurückzuführen ist.<br />
Genug der Droh-Szenarios. Die<br />
Branche ist wachsam, will für Klarheit<br />
und ungetrübte Freude am Radfahren<br />
sorgen und sagt dem Tuning den<br />
Kampf an. Claus Fleischer etwa deklariert<br />
sich als Geschäftsleiter von Bosch<br />
eBike Systems ganz klar: „Tuning ist<br />
kein Kavaliersdelikt, sondern eine<br />
Ordnungswidrigkeit. Wer Tuning-Kits<br />
verwendet oder sein Bosch-eBike-Sys-<br />
Fotos: iStock, Speedclip-Tuning