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SPORTaktiv Februar 2018

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W<br />

ie schaut’s aus mit den guten Vorsätzen?<br />

Im neuen Jahr haben bestimmt wieder<br />

viele mit Sport begonnen. Während aber<br />

einige es schaffen, den Sport dauerhaft<br />

in ihr Leben zu integrieren, hören viele<br />

andere mit dem bewegten Leben wieder<br />

auf. „Man würde ja gern, aber …“, hört<br />

man dann. Fragt sich: Was machen die,<br />

die es schaffen, besser als die anderen,<br />

die an ihren sportlichen Vorsätzen und<br />

Zielen scheitern?<br />

Keine simple Antwort, aber interessante<br />

Denkanstöße zu der Thematik<br />

liefert eine aktuelle Studie der Universität<br />

Wien. Die Frage „Warum (nicht)<br />

Sport“ hat sich 2017 ein Team um den<br />

Sportsoziologen Prof. Dr. Otmar Weiß<br />

gestellt. Die repräsentative Studie zu<br />

„Motivatoren“ und „Demotivatoren“<br />

durchleuchtet nicht nur die heimische<br />

Breitensportszene, sie hält auch Ansatzpunkte<br />

bereit, wie der Sprung ins sportliche<br />

Leben wirklich gelingen kann.<br />

Für die Studie wurde zunächst die<br />

„Sportidentität“ von 1000 Österreicherinnen<br />

und Österreichern ab 18 abgefragt:<br />

Welche Bedeutung dem Sport im<br />

Leben zugeordnet wird, welche Sportarten<br />

ausgeübt werden, wie sportlich sich<br />

die Befragten selbst einschätzen (siehe<br />

dazu auch die „Fakten“-Spalte hinten).<br />

Im Hauptteil geht es um die „Motivatoren“,<br />

also die positiven Antriebskräfte<br />

zum Sportbetreiben; sowie die „Demotivatoren“,<br />

die eine Sportausübung verhindern.<br />

Insgesamt wurde den Befragten<br />

eine Liste mit jeweils rund 20 möglichen<br />

Motivatoren und Demotivatoren vorgelegt.<br />

Weil einerseits auch Mehrfachnennungen<br />

möglich waren und das erhobene<br />

Datenmaterial andererseits komplex<br />

ist, haben die Studienautoren letztlich<br />

nicht nur die absolut erhobenen Zahlen<br />

interessiert. Sondern sie sind bei der<br />

PROF. DR.<br />

OTMAR WEISS<br />

ist Sportsoziologe und Leiter des<br />

Zentrums für Sportwissenschaft<br />

und Universitätssport an<br />

der Universität Wien<br />

Auswertung in die Tiefe gegangen, und<br />

haben zum Beispiel genannte Motivatoren<br />

mit der Häufigkeit der Sportausübung<br />

in Verbindung gebracht. Und<br />

hier zeigte sich laut Studienleiter Weiß<br />

ein Hauptergebnis der Studie: „Es lässt<br />

sich ein klarer Zusammenhang zwischen<br />

intrinsischer, selbstbestimmter Motivation<br />

und der Häufigkeit der Sportausübung<br />

herstellen.“<br />

Motivation von innen …<br />

Das bedarf einer näheren Erklärung:<br />

Gängige Motivationstheorien unterscheiden<br />

zwischen zwei Arten von Motivation.<br />

Da gibt es die intrinsische, die<br />

aus dem Inneren heraus kommt. Also:<br />

Freude an der Bewegung. Gegenpol<br />

ist die extrinsische Motivation – etwa,<br />

wenn Sport ärztlich verordnet wird.<br />

Zwischen den Polen liegt eine ganze<br />

Bandbreite von Motivationsgründen,<br />

die teils fremd-, teils selbstbestimmt<br />

sind. Die Übergänge zwischen Fremdund<br />

Selbstbestimmtheit sind also fließend.<br />

Der Sportsoziologe betont: „Der<br />

Mensch strebt nach Selbstbestimmtheit,<br />

diese bringt Qualität im Tun. Kurz gesagt:<br />

Je selbstbestimmter der Mensch<br />

handelt, desto motivierter ist er. Das gilt<br />

in jedem Bereich des Lebens. Und natürlich<br />

auch im Breitensport.“<br />

Fotos: istock, Prof. Weiss<br />

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