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SPORTaktiv Februar 2018

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6.<br />

Entscheidend: Wie tief soll die<br />

Gabel einsinken? Wie hoch soll<br />

der Sag sein? Die Hersteller geben<br />

als Empfehlung 20 bis 25 Prozent<br />

des Maximalfederweges an,<br />

z.B. 25 mm bei 100 mm Federweg.<br />

MIT DER PUMPE IN DER HAND NÄHERT MAN SICH<br />

SEINEM BIKE. UND JETZT? WIE ERKENNT ODER<br />

ERMITTELT MAN DEN RICHTIGEN LUFTDRUCK?<br />

HIER EINE KURZE, GENERALISIERTE ANLEITUNG:<br />

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Die einfachste Methode: Man<br />

schaut auf der Gabel nach, ob<br />

eine kleine Tabelle aufgedruckt<br />

ist. Die entsprechende Angabe<br />

ablesen und fertig, z.B. 65 psi<br />

bei 72 kg Körpergewicht.<br />

Ohne Etikett: Meistens am linken<br />

oberen Gabelholm befindet sich<br />

eine Abdeckung (oft mit Aufdruck<br />

„Air“), die man abschrauben<br />

kann. Darunter erscheint<br />

das Luftventil, ähnlich dem eines<br />

Autoreifens.<br />

Die Pumpe draufschrauben<br />

und die Luft komplett aus der<br />

Luftkammer auslassen. Dazu<br />

drückt man an der Pumpe den<br />

Ventilknopf an der Rückseite. Die<br />

Folge: Die Gabel sinkt ein, das<br />

Rad geht in die Knie.<br />

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Jetzt einen Kabelbinder an einem der<br />

Tauchrohre befestigen und ganz nach unten<br />

schieben. Luft wieder hineinpumpen,<br />

bis die Gabel ganz herausfährt. Warum<br />

Kabelbinder? Nimmt man jetzt Lineal oder<br />

Maßband, kann man ablesen, wie viel sich<br />

die Gabel herausbewegt hat und hat somit<br />

den baubedingt maximal möglichen Federweg<br />

eruiert. Wer das schon weiß (Gabeln<br />

haben derzeit üblicherweise 80, 100 bis zu<br />

160 oder 170 mm Federweg), kann diesen<br />

Schritt überspringen.<br />

Jetzt wird’s lustig: Kabelbinder wieder<br />

runterschieben und am Rad Platz nehmen,<br />

in normaler Fahrposition. Man kann sich<br />

dazu auch an der Wand abstützen oder<br />

von einer zweiten Person helfen lassen.<br />

Die Gabel sinkt durch das Körpergewicht<br />

(keinen zusätzlichen Druck ausüben) wieder<br />

ein wenig ein – das ist der sogenannte<br />

„negative Federweg“ oder im Rennenglisch<br />

„Sag“. Vergleichbar mit einem Auto<br />

oder Motorrad, die durch Eigengewicht<br />

und Fahrer auch einfedern.<br />

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8.<br />

9.<br />

Beim Test-Fahren sollte sich die<br />

Gabel nun schon fast perfekt<br />

verhalten und bei großen Hindernissen<br />

(Stufen, Sprüngen)<br />

nahe oder ganz an den maximalen<br />

Federweg herankommen.<br />

Praxistipp: Kabelbinder (manche<br />

Federgabeln haben von Werk<br />

aus rote Gummiringe installiert)<br />

drauflassen, so erkennt man<br />

permanent, ob der Druck passt.<br />

Je nach Zustand und Alter der<br />

Dichtungen sollte man den<br />

Druck vor jeder großen Tour<br />

oder vor jedem Rennen überprüfen.<br />

Technikmuffel können<br />

aufatmen: Manche Modelle verlieren<br />

selbst nach Jahren ohne<br />

Kontrolle keine oder kaum Luft.<br />

Jetzt geht es ans Feintuning:<br />

Fühlt sich die Gabel trotz gutem<br />

Richtwert zu hart an, einfach 5<br />

psi ablassen und nachprüfen. Ist<br />

sie zu weich, einfach 5 psi nachpumpen.<br />

Gibt es den perfekten<br />

Wert? Nein, die Vorlieben der<br />

Biker sind verschieden. Profis<br />

tunen sogar entsprechend dem<br />

Gelände: steil? flach? schnell?<br />

Sprünge?<br />

Passt das Set-up mit dem Luftdruck,<br />

kann man – falls vorhanden<br />

– die Dämpfungseinstellungen<br />

oben am rechten Gabelholm<br />

feintunen und das Ein- und<br />

Ausfedern der Gabel via Kontrolle<br />

des Öldurchflusses schneller<br />

oder langsamer einstellen. Aber<br />

das ist eine andere Geschichte.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

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