SPORTaktiv Februar 2018
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Um den Jahreswechsel waren die<br />
Meldungen von Konflikten zwischen<br />
Pistentourengehern und<br />
Skifahrern bzw. Seilbahnbetreibern<br />
Stammgast in den Medien. „Die sind<br />
zu sechst nebeneinander aufgestiegen.“<br />
„Ein paar Tourengeher sind völlig ausgezuckt<br />
...“ Pistengeher sind ein rotes Tuch<br />
– für viele Seilbahnunternehmer und<br />
immer mehr Skifahrer. Wenige schwarze<br />
Schafe bringen viele Tausende in<br />
Misskredit, die einfach nur ihren Sport<br />
ausüben wollen. Darum haben wir uns<br />
Foto: Axamer Lizum<br />
„<br />
AUCH IN<br />
DER NACHT<br />
SOLL MAN<br />
NUR DORT<br />
GEHEN,<br />
WO ES<br />
ERLAUBT<br />
IST<br />
“<br />
des Themas noch einmal angenommen<br />
und suchen Antworten auf die zentralen<br />
Fragen: Wie, wo und wann sind Pistenskitouren<br />
gefahrlos und konfliktfrei<br />
möglich?<br />
Minimale Tourenplanung<br />
„Zum Pistengehen gehört ein Mindestmaß<br />
an Planung, wie bei jeder Aktivität<br />
im alpinen Gelände. Sich schlau zu machen,<br />
was möglich, erlaubt und geregelt<br />
ist“, rät Martin Edlinger, Bergsport- &<br />
Skitourenexperte der Naturfreunde Österreich.<br />
Es ist zu prüfen, ob Pistengeher<br />
willkommen sind und die angedachte<br />
Tour zur jeweiligen Zeit möglich ist.<br />
Die Antwort gibt das jeweilige Seilbahnunternehmen.<br />
„Auch beim Gehen in<br />
der Nacht empfehle ich dringend, nur<br />
dort unterwegs zu sein, wo es erlaubt<br />
und geregelt ist“, betont Edlinger. Denn<br />
Pistengeräte, die an Stahlseilen hängen,<br />
gehören zu den lebensbedrohlichsten<br />
Gefahren für Tourengeher. Zusammenfassend<br />
appelliert Edlinger, die Empfehlungen<br />
für Pistentouren zu beachten, die<br />
das Kuratorium für Alpine Sicherheit<br />
erstellt hat. „Diese zehn Regeln sind<br />
zusammen mit einer guten Portion<br />
Hausverstand entscheidend“, pflichtet<br />
Skitourenexperte Karl Posch dem Rat<br />
der Naturfreunde bei.<br />
WEITERFÜHRENDE<br />
INFORMATIONEN<br />
• Österreichisches Kuratorium<br />
für Alpine Sicherheit – 10 Empfehlungen<br />
für Pistentouren:<br />
www.alpinesicherheit.at<br />
• Skimo Austria – Skibergsteiger-Plattform:<br />
www.skimo.at<br />
• Naturfreunde Österreich<br />
www.naturfreunde.at<br />
Ausrüstung anpassen<br />
Neben dem richtigen Verhalten bei<br />
Pistentouren sind einige Details der<br />
Ausrüstung zu bedenken. Während die<br />
Sicherheitsausrüstung beim Gehen auf<br />
Pisten zu Hause bleiben kann, sollte<br />
man Harscheisen dabeihaben. Pisten<br />
sind oft steil und hart. Entsprechend oft<br />
werden Harscheisen benötigt, um sicher<br />
und ohne Spitzkehren bergauf gehen zu<br />
können. Würde man Spitzkehren gehen,<br />
verlässt man den Pistenrand und hat auf<br />
Pisten ein viel höheres Risiko, Skifahrern<br />
in die Quere zu kommen.<br />
„Tourengehen auf der Piste boomt,<br />
wohl auch weil der Naturschnee weniger<br />
wird“, weiß Wolfgang Löscher vom Skigebiet<br />
Dreiländereck in Kärnten. „Bei<br />
uns ist Pistengehen auf Basis der Regeln<br />
des Kuratoriums für Alpine Sicherheit<br />
zu Liftbetriebszeiten erlaubt“, betont er.<br />
Regeln einzuhalten und das Bewusstsein,<br />
dass die Pisten vor allem für die<br />
Skifahrer gedacht sind, sind für Löscher<br />
Grundlagen problemlosen Miteinanders<br />
von Tourengehern und Skifahrern. „Unser<br />
Abendangebot donnerstags von 17<br />
bis 22 Uhr ist ein Hit. 500 Tourengeher<br />
an einem Abend sind keine Seltenheit“,<br />
zeigt sich der Seilbahner begeistert.<br />
„Die Bereitschaft, einen Obolus<br />
zu leisten, ist stark gestiegen. Früher<br />
gab es massive Kritik, heute zahlen<br />
Tourengeher bei uns bereitwillig 5<br />
Euro Gebühr“, berichtet Löscher.<br />
„Tourengeher haben mit einer<br />
Gebühr per se kein Problem, solange<br />
sie sich in einem gewissen Rahmen<br />
bewegt“, fasst Rainer Lampl von der<br />
Arge Skibergsteigen die Erkenntnisse<br />
einer Umfrage zusammen. Im Detail<br />
halten 55,1 Prozent 2 bis 5 Euro für<br />
gerechtfertigt. 5,1 Prozent würden sogar<br />
mehr als 10 Euro bezahlen und nur 9<br />
Prozent lehnen Zahlungen ab.<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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