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SPORTaktiv Februar 2018

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GERALD<br />

FISTER<br />

ist 39, gelernter Tischler, wohnt<br />

und arbeitet in Finkenstein<br />

am Faaker See (K). Hobby:<br />

Ultra-Trailrunning.<br />

Fotos: Großgrockner Ultratrail/Markus Frühmann<br />

erald Fister zeigt ein<br />

Notizbücherl und<br />

G<br />

sagt: „Für 2017 stehen<br />

279.000 Höhenmeter<br />

drin.“ Dem Fitnessläufer<br />

geht es bei dieser<br />

Zahl wie mit den versenkten Hypo-Milliarden:<br />

Zu groß, als dass man sie einordnen<br />

kann. Der Ultra-Trailrunner erkennt<br />

den ratlosen Blick: „Rechnet man<br />

5000 Höhenmeter wöchentlich, sind es<br />

260.000. Das ist schon ganz ordentlich.“<br />

Damit aber jetzt kein falsches Bild<br />

entsteht: Der kleine Kärntner mit dem<br />

markanten Bart ist keiner, der mit<br />

seinen Leistungen hausieren geht. Im<br />

Gegenteil.<br />

Beim „Trail“, wie Fister seine Sportart<br />

nennt, fehlt einem Außenstehenden<br />

schnell einmal die Vorstellungskraft.<br />

Allein, wie sich das ausgehen kann:<br />

Fulltime-Job, Training und Teilnahme<br />

an Bewerben mit schwindelerregenden<br />

Eckdaten rund um 100 Kilometer sowie<br />

5000, 6000 oder mehr Höhenmeter.<br />

„Das hab ich mir früher auch nicht<br />

vorstellen können“, lacht Fister. „Heut<br />

kommt mir ein 40er kurz vor.“<br />

Der Mann mit dem Spitznamen Sancho<br />

hat erst mit 29 zu laufen begonnen,<br />

Halbmarathon und Marathon, und als<br />

gebürtiger Lesachtaler auch bald Bergl<br />

äufe probiert. Zunächst kurze. „Der<br />

Obersprinter war ich aber nie“.<br />

Beim ersten langen Trailevent, dem<br />

Jungfrau-Marathon, hat es ihn „zerrissen“.<br />

Aber ab da wollte er es wissen,<br />

„und ich hab begonnen mit Hand und<br />

Fuß überlegt zu trainieren“. 2013 fand<br />

nah seiner Heimat der erste Wörthersee<br />

Trail statt. Distanz: 125 Kilometer. Eine<br />

Woche vorher rannte er einen „55er“ zur<br />

Probe. „Da hab ich gewusst: Es geht.“<br />

„Lauf ma gemeinsam ein“<br />

Läuft Gerald Fister heute bei einem<br />

Trailrun mit, gewinnt er oft. Je länger<br />

die Distanz, desto größer die Siegchance.<br />

Aber: Fister gewinnt auffallend oft<br />

nicht allein.<br />

Mit dem Siegeteilen hat es auch beim<br />

Wörthersee Trail angefangen. Dort hat<br />

Fister im Rennen einen gewissen Florian<br />

Grasel kennengelernt. Die beiden haben<br />

sich an der Spitze duelliert und am Ende<br />

beschlossen, gemeinsam einzulaufen.<br />

„Mit dem Flo ist es ein Wahnsinn – wir<br />

ticken im Rennen extrem gleich.“ Viermal<br />

hat er sich den Sieg schon mit dem<br />

Niederösterreicher geteilt.<br />

Beim Hochkönigman 2017 wurde<br />

neben Grasel und Fister auch Andreas<br />

Tockner als Exaequo-Sieger ausgewiesen.<br />

Beim Großglockner Ultratrail hieß das<br />

Siegerduo im Vorjahr Klaus Gösweiner<br />

und Gerald Fister. Und beim Bergmarathon<br />

rund um den Traunsee Franz-Josef<br />

Schögl und Gerald Fister.<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

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