Pharmakologie der ADP-Rezeptoren auf humanen Thrombozyten
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Rezeptordichte (wie z.B. überexprimierte <strong>Rezeptoren</strong> in heterologen Systemen) durchaus in <strong>der</strong><br />
Lage ist, Kalzium-Freisetzung vergleichbar dem <strong>ADP</strong> zu bewirken.<br />
Eine Überprüfung dieser These könnte mittels unterschiedlich exprimieren<strong>der</strong> stabilen Zelllinien<br />
versucht werden: Zwischen massiv überexprimierenden Linien (evtl. auch transient exprimierenden<br />
Zellen) und nur <strong>auf</strong> niedrigem Niveau exprimierenden Zellen sollte so ein Unterschied im<br />
Antwortverhalten <strong>auf</strong> ATP messbar sein.<br />
Weiter erschwert wird die genaue Ermittlung des pharmakologischen Profils des P2Y1 durch die<br />
Beobachtung, daß auch <strong>Rezeptoren</strong> <strong>der</strong> P2Y-Klasse, und zwar insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> P2Y1,<br />
Heterooligomere mit Adenosinrezeptoren bilden können. Diese zeigen dann ein eigenes, neues<br />
pharmakologisches Profil (166). Auch dies kann nun mittels transienter o<strong>der</strong> stabiler Ko-Expression<br />
solcher <strong>Rezeptoren</strong> in den P2Y1-Zellinine systematisch untersucht werden.<br />
5.10.3 Erste Versuche zur Regulation <strong>der</strong> <strong>Rezeptoren</strong><br />
Aus <strong>Thrombozyten</strong> ist seit längerem bekannt, daß Stimulation sowohl <strong>der</strong> A-Kinase als auch <strong>der</strong> G-<br />
Kinase zu einer Hemmung <strong>der</strong> Kalzium-Freisetzung in den Plättchen führt (50-52). Die stabilen<br />
Zelllinien bieten ein ideales System, eine mögliche Beeinflussung <strong>der</strong> P2Y1-vermittelten Kalzium-<br />
Freisetzung genauer zu charakterisieren.<br />
Als Voraussetzung müssen jedoch zunächst ein Stimulationsweg bzw. die entsprechenden Kinasen<br />
vorhanden sein.<br />
Die Expression von PG-E1-<strong>Rezeptoren</strong> und eine tatsächliche Aktivierung <strong>der</strong> Adenylylcyclase<br />
konnte durch eine Erhöhung <strong>der</strong> cAMP-Spiegel nach PG-E1 Zugabe gezeigt werden (J. Brich,<br />
Daten nicht gezeigt), die Expression <strong>der</strong> A-Kinase konnte durch Zunahme <strong>der</strong> VASP-<br />
Phosphorylierung nach PG-E1-Stimulation in 1321N1-Zellen mittels Western Blot nachgewiesen<br />
werden (P. Hoenig-Liedl, J. Geiger, nicht publiziert).<br />
Trotz vorhandenem Signalweg konnte durch Stimulation mit PG-E1 die Kalzium-Mobilisation durch<br />
P2Y1 in 1321N1-Zellen nicht wie in <strong>Thrombozyten</strong> vollständig verhin<strong>der</strong>t werden. Allerdings konnte<br />
eine leichte Tendenz hin zu niedrigeren Signalen festgestellt werden. Zur genaueren Auswertung<br />
müßten aber noch eine größe Zahl an Messungen als in <strong>der</strong> hier vorliegenden Arbeit durchgeführt<br />
werden, evtl. auch mit unterschiedlichen PG-E1-Konzentrationen.<br />
Bei <strong>der</strong> G-Kinase stellt sich die Sitation an<strong>der</strong>s da: Da die sie nicht ubiquitär exprimiert ist, aber ein<br />
viraler Vektor zur Verfügung stand, wurden die Zelllinien damit infiziert, was zu einer Expression <strong>der</strong><br />
G-Kinase in praktisch 100% <strong>der</strong> Zellen führte. Damit kann also davon ausgegangen werden, daß in<br />
praktisch allen Zellen nach Stimulation mit dem direkten Aktivator 8-pCPT-cGMP eine aktivierte G-<br />
Kinase vorlag.<br />
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