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Pharmakologie der ADP-Rezeptoren auf humanen Thrombozyten

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6. Zusammenfassung<br />

Die Thienopyridine Ticlopidin und Clopidogrel sind seit mehreren Jahren im klinischen Einsatz als<br />

<strong>Thrombozyten</strong>aggregationshemmer zur Sekundärprophylaxe bei arteriosklerotischen Erkrankungen<br />

<strong>der</strong> Herzgefäße, zerebralen Gefäße sowie <strong>der</strong> peripheren Arterien. Trotz ihrer nachgewiesenen<br />

klinischen Wirksamkeit war <strong>der</strong> Wirkmechanismus lange Zeit <strong>auf</strong> die Beschreibung als <strong>ADP</strong>-<br />

Rezeptorantagonist beschränkt. Im Zuge neuerer Erkenntnisse zum Mechanismus <strong>der</strong> Auslösung<br />

einer Aggregation, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> <strong>ADP</strong>-vermittelten Aggregation, sollte im Rahmen dieser<br />

Dissertation <strong>der</strong> Wirkmechanismus <strong>der</strong> Thienopyridine genauer untersucht werden sowie mögliche<br />

Auswirkungen <strong>auf</strong> intrazelluläre Kaskaden, die den aggregationshemmenden Effekt vermitteln. Zu<br />

diesem Zweck wurden die Effekte einer Thienopyridin-Einnahme <strong>auf</strong> die <strong>Thrombozyten</strong>funktion<br />

gesun<strong>der</strong> Probanden untersucht. In unseren Versuchen bestätigte sich die gute Wirksamkeit <strong>der</strong><br />

Substanzen hinsichtlich <strong>der</strong> deutlichen Reduktion <strong>der</strong> <strong>ADP</strong>-vermittelten Aggregation. Vor dem<br />

Hintergrund eines damals neu propagierten Drei-<strong>Rezeptoren</strong>-Modells für die <strong>ADP</strong>-vermittelte<br />

Aggregation konnten wir erstmals den Wirkmechanismus an <strong>humanen</strong> <strong>Thrombozyten</strong> <strong>auf</strong> eine<br />

Inhibierung des P2Yac-Rezeptors eingrenzen. Weiterhin konnten wir unter Thienopyridin-Einnahme<br />

eine Aufhebung <strong>der</strong> <strong>ADP</strong>-vermittelten Hemmung <strong>der</strong> PG-E1-vermittelten VASP-(VAsodilator-<br />

Stimulated Phosphoprotein) Phosphorylierung feststellen und somit einen wichtigen Beitrag zum<br />

Verständnis <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> Substanzen beitragen (48).<br />

Zum besseren Verständnis <strong>der</strong> zum damaligen Zeitpunkt bereits <strong>auf</strong> molekularer Ebene bekannten<br />

<strong>humanen</strong> thrombozytären <strong>ADP</strong>-<strong>Rezeptoren</strong> P2Y1 und P2X1 wurden diese aus <strong>humanen</strong><br />

<strong>Thrombozyten</strong> kloniert und mit verschiedenen Tags versehen in einer Astrozytoma-Zelllinine<br />

transient und stabil exprimiert. Es wurden verschiedene zellbiologische Methoden wie<br />

Immunpräzipitation, Durchflusszytometrie und Immunfluoreszenz etabliert, die als Grundlage für<br />

weitere Untersuchungen <strong>der</strong> intrazellulären Signalkaskaden <strong>der</strong> <strong>Rezeptoren</strong> dienen können. Die<br />

stabil exprimierenden Zelllinien dienten zur Verifizierung des pharmakologischen Profils <strong>der</strong><br />

<strong>Rezeptoren</strong>, weiterhin konnten bereits erste Versuche zu einer möglichen Regulation <strong>der</strong><br />

<strong>Rezeptoren</strong> durch zyklische Nukleotide durchgeführt werden. Durch die Etablierung dieser<br />

Zelllininen wurde insgesamt eine gute Grundlage für eine weitere Charakterisierung dieser <strong>ADP</strong>-<br />

<strong>Rezeptoren</strong> unter besser standardisierbaren Bedingungen geschaffen.<br />

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