Pharmakologie der ADP-Rezeptoren auf humanen Thrombozyten
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Phosphorylierung von VASP zumindest einen Teil <strong>der</strong> hemmenden Effekte <strong>der</strong> zyklischen<br />
Nukleotide <strong>auf</strong> die Aktivierung <strong>der</strong> <strong>Thrombozyten</strong>, insbeson<strong>der</strong>e auch die Verän<strong>der</strong>ungen im<br />
Zytoskelett, die zu einer Aktivierung des GP IIb/IIIa führen, vermittelt. Diese Befunde werden durch<br />
Beobachtungen in Endothelzellen gestützt: Die Phosphorylierung von VASP führt zu einer<br />
vermin<strong>der</strong>ten Präsenz von VASP in den fokalen Kontakten, die mit einer Auflösung des<br />
Aktinfilamentsystems einhergeht. Zudem zeigen nicht-phosphorylierbare Mutanten des Proteins<br />
diesen Effekt nicht mehr (146). Diskutiert wird eine verstärkende Rolle von VASP <strong>auf</strong> die<br />
Aktinpolymerisation, die durch Phosphorylierung vermin<strong>der</strong>t werden könnte (61). Kürzlich konnte<br />
eine Rolle von VASP in <strong>der</strong> Signalkaskade des G12/13-Proteins gezeigt werden (46).<br />
Die genaue Rolle, die VASP und die Phosphorylierung von VASP bei <strong>der</strong> Reorganisation des<br />
Zytoskeletts und <strong>der</strong> Integrinaktivierung spielt, ist jedoch noch unklar.<br />
Zyklische Nukleotide vermitteln auch die Hemmung des intrazellulären Kalziumanstiegs (50;51).<br />
Zum einen verhin<strong>der</strong>t eine Hemmung des PLC-Signalweges die Freisetzung von Ca 2+ aus<br />
intrazellulären Speichern. Dies geschieht wahrscheinlich einerseits durch eine Reduzierung des<br />
Substrates (PIP2) <strong>der</strong> PLC (124), und an<strong>der</strong>erseits <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Rezeptor- o<strong>der</strong> G-Protein-Ebene. Der<br />
Thromboxanrezeptor beispielsweise wird in HeLa-Zellen und in vitro von <strong>der</strong> cAMP-PK o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
cGMP-PK phosphoryliert, und in <strong>Thrombozyten</strong> werden die mit dem Thromboxanrezeptor<br />
assoziierte GTPase-Aktivität und die nachfolgende Kalziumfreisetzung durch cGMP o<strong>der</strong> cAMP<br />
gehemmt (159;161). Zusätzlich wird die Kalziumfreisetzung durch Hemmung des IP3-Rezeptors,<br />
<strong>der</strong> auch ein Substrat <strong>der</strong> cAMP-PK und cGMP-PK ist, gehemmt (19;35).<br />
Neben einer Hemmung <strong>der</strong> Neuorganisation des Zytoskeletts, <strong>der</strong> Verhin<strong>der</strong>ung einer Aktivierung<br />
des Fibrinogenrezeptors und dem Blockieren des intrazellulären Kalziumanstiegs wird durch cAMP<br />
und cGMP auch die Sekretion <strong>der</strong> intrazellulären Granula gehemmt (94). Die Mechanismen <strong>der</strong><br />
Granulasekretion sind im Detail noch nicht erforscht, jedoch sind sowohl ein hoher zytosolischer<br />
Kalziumspiegel als auch die Aktivierung <strong>der</strong> PKC essentiell für die Degranulierung (78;144;165).<br />
Durch die Hemmung <strong>der</strong> PLC werden beide Effekte gehemmt. Es ist aber wahrscheinlich, daß die<br />
cAMP-PK und cGMP-PK noch an weiteren Punkten des sekretorischen Prozesses eingreifen,<br />
beson<strong>der</strong>s da Verän<strong>der</strong>ungen des Zytoskeletts involviert sind.<br />
1.4 Regulation von Plättcheninhibierung und -aktivierung<br />
Überschneidungen in den Signalwegen <strong>der</strong> Plättcheninhibierung und –aktivierung können über<br />
gemeinsame Zieleffektoren erfolgen o<strong>der</strong> über hemmende beziehungsweise aktivierende<br />
Phosphorylierung von Proteinen <strong>der</strong> jeweiligen Signalkaskade. Ein Beispiel für die Überschneidung<br />
an einem gemeinsamem Zieleffektor ist die Adenylylcyclase (AC): Plättchenaktivatoren wie <strong>ADP</strong><br />
o<strong>der</strong> Epinephrin inhibieren die AC (24;79) und treten damit in direkte Konkurrenz mit<br />
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