Pharmakologie der ADP-Rezeptoren auf humanen Thrombozyten
Pharmakologie der ADP-Rezeptoren auf humanen Thrombozyten
Pharmakologie der ADP-Rezeptoren auf humanen Thrombozyten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mit <strong>ADP</strong> o<strong>der</strong> ATP lassen sich keine Kalzium-Signale aus den Zellen ableiten. Dies wurde in<br />
vielfachen Vor-Versuchen demonstriert. Damit kann die aus <strong>der</strong> Literatur bekannte Abstinenz von<br />
purinergen <strong>Rezeptoren</strong> <strong>auf</strong> dieser Zelllinie bestätigt werden (40).<br />
Ein deutlich positives Kalzium-Signal konnte dagegen regelmäßig nach Stimulation <strong>der</strong> Zellen mit<br />
Thrombin (0,5 U) gemessen werden und diente bei Ausbleiben eines Agonisten-induzierten<br />
Kalzium-Signals als Positiv-Kontrolle.<br />
4.10.2 Astrozytoma 1321N1 Zelllinie mit stabil exprimierenden P2Y1-VSV-C -<strong>Rezeptoren</strong><br />
Zunächst wurde getestet, ob die den Rezeptor P2Y1-VSV-C stabil exprimierenden Zellen nach<br />
Stimulation mit <strong>ADP</strong> o<strong>der</strong> ATP eine Kalzium-Antwort liefern.<br />
ratio (340/380)<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
0 50 100<br />
t [s]<br />
150 200<br />
Abb. 34: Kalzium-Einzelzell-Meßergebnisse<br />
an <strong>der</strong> Zelllinie Astrozytoma 1321 N1 mit<br />
stabil exprimierenden P2Y1-VSV-C –<br />
<strong>Rezeptoren</strong>. Zugabe von 5 µM <strong>ADP</strong> nach<br />
45 s, 5 µM ATP nach 140 s. Jede Kurve mit<br />
unterschiedlichem Symbol repräsentiert das<br />
Kalziumsignal einer einzelnen Zelle.<br />
<strong>ADP</strong> in einer Konzentration von 5 µM zeigte den erwarteten Kalzium-Anstieg in den Zellen.<br />
Überraschen<strong>der</strong>weise zeigte auch ATP in einer Konzentration von 5 µM ein deutliches Kalzium-<br />
Signal. Damit zeigt sich hier bereits eine erste Auffälligkeit in <strong>der</strong> <strong>Pharmakologie</strong> des P2Y1-<br />
Rezeptors, und zwar in Abhängigkeit von <strong>der</strong> exprimierenden Zelle: In <strong>Thrombozyten</strong> kann nämlich<br />
durch ATP keine Kalzium-Freisetzung bewirkt werden, während in Astrocytoma-Zellen eine<br />
regelmäßige Kalzium-Antwort erfolgt.<br />
Die variable Höhe des gemessenen Signals ist nicht <strong>auf</strong> eine unterschiedliche Expression <strong>der</strong><br />
<strong>Rezeptoren</strong> in den Zellen zurückzuführen, da mittels nachfolgen<strong>der</strong> Immunfluoreszenz-Kontrollen<br />
<strong>der</strong> vermessenen Zellen nachgewiesen werden konnte, daß alle Zellen identische<br />
Expressionsmuster zeigen, wie ja von einer stabil exprimierenden Zelllinie nach klonaler Expansion<br />
gefor<strong>der</strong>t wird. Die dennoch <strong>auf</strong>tretende Varianz ist somit <strong>auf</strong> eine unterschiedliche Beladung <strong>der</strong><br />
Zellen mit Fura-2 zurückzuführen, was durch unterschiedliche Fluoreszenzsignale <strong>der</strong> mit Fura-2<br />
beladenen Zellen bestätigt werden konnte.<br />
75