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Untersuchungen zur Wirkung von Biotin auf die Klauenhornqualität ...

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Hornhärte, das Resultat der Nullgruppe war in beiden Altersstufen signifikant niedriger als<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse der Gruppen 3 bis 5. Diese Befunde entsprechen den Ergebnissen <strong>von</strong><br />

WEBB et al. (1984), sie ermittelten ebenfalls eine Zunahme der Hornhärte nach einer Lang-<br />

zeitsupplementierung <strong>von</strong> <strong>Biotin</strong> in der seitlichen Hornwand. In dem hier durchgeführten<br />

Versuch war im Alter <strong>von</strong> 160 Lebenstagen am Messpunkt in der Seitenwand keine ent-<br />

sprechende Zunahme der Hornhärte mehr nachweisbar.<br />

Die Ergebnisse der Härtemessungen in der Sohle waren in der Nullgruppe im Alter <strong>von</strong><br />

80 Lebenstagen sowohl am Vorder- als auch am Hinterfuß signifikant niedriger als <strong>die</strong> ent-<br />

sprechenden Werte der Gruppen 1 bis 5. Im Alter <strong>von</strong> 120 und 160 Lebenstagen wiesen <strong>die</strong><br />

Resultate der Nullgruppe ebenfalls niedrige Werte im Vergleich der Gruppen <strong>auf</strong>.<br />

Insbesondere an den Hintergliedmaßen zeigte <strong>die</strong> Nullgruppe bei den Gegenüberstellungen<br />

mit den Gruppen 3 bis 5 immer weicheres Sohlenhorn.<br />

Die Korrelationen zwischen dem Plasmabiotingehalt und den Hornhärteergebnissen der Sei-<br />

tenwand sowie der Sohle des Hinterfußes waren signifikant. Diese Resultate weisen <strong>auf</strong> Wir-<br />

kungen <strong>von</strong> <strong>Biotin</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Klauenhornhärte des Sohlen- und des Seitenwandhorns hin.<br />

Vermutlich werden sie durch <strong>die</strong> beschriebenen Einflüsse <strong>von</strong> <strong>Biotin</strong> <strong>auf</strong> den Protein- und<br />

Fettstoffwechsel ausgelöst (KRAMER et al. 1984; FRITSCHE 1990; SARASIN 1994;<br />

HOCHSTETTER 1998). Interessant sind in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> Beobachtungen, dass<br />

sich das Zytokeratinmuster <strong>von</strong> Zellen unter pharmakologischen <strong>Biotin</strong>konzentrationen<br />

änderte (FRITSCHE 1990) und dass sich im Rahmen einer <strong>Biotin</strong>supplementierung der Inter-<br />

zellularkitt homogener darstellte (HOCHSTETTER 1998). Die Hauptfunktion des<br />

Interzellularkitts im Horn besteht in der Herstellung einer festen Verbindung zwischen den<br />

Hornzellen (BUDRAS u. SEIDEL 1992; MÜLLING 1993; ANTHAUER 1996). In der<br />

äußeren Haut wird <strong>die</strong> Funktion als semipermeable Barriere als Haupt<strong>auf</strong>gabe des MCM´s<br />

beschrieben (LANDMANN 1988). In abgewandelter Form erfüllt auch der Interzellularkitt<br />

<strong>die</strong>se Aufgabe gemäß MÜLLING (1993) und ANTHAUER (1996) im Huf- und Klauenhorn.<br />

Der Lipidanteil der Interzellularsubstanz ermöglicht dabei eine regulierende Eigenschaft <strong>auf</strong><br />

den Wassergehalt (LANDMANN 1988). Laut BERTRAM und GOSLINE (1987) wirken <strong>die</strong><br />

Keratinfilamente und <strong>die</strong> keratinfilamentassoziierten Proteine regulierend <strong>auf</strong> den intrazellu-<br />

lären Wassergehalt. Folglich existieren im Horn einerseits Strukturen, <strong>die</strong> eine Barriere gegen<br />

Wasserverluste bilden und andererseits Strukturen, <strong>die</strong> eine Wasserspeicherfunktion erfüllen.<br />

Diese Strukturen scheinen durch <strong>Biotin</strong> beeinflussbar zu sein (FRITSCHE 1990; PROUD et<br />

al. 1990; WÄSE et al. 1997; HOCHSTETTER 1998). Demzufolge wären <strong>die</strong> <strong>von</strong> ihnen er-<br />

füllten Funktionen ebenso durch <strong>Biotin</strong> beeinflusst. Diese Funktionen regulieren <strong>die</strong> Material-<br />

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