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Untersuchungen zur Wirkung von Biotin auf die Klauenhornqualität ...

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Im Folgenden werden <strong>die</strong> Kenntnisse über <strong>die</strong> Chemie und Biochemie sowie <strong>die</strong> in der Litera-<br />

tur beschriebenen <strong>Wirkung</strong>en des <strong>Biotin</strong>s dargestellt.<br />

2.6.1. Geschichte<br />

Bereits um <strong>die</strong> Jahrhundertwende machte Steinitz Beobachtungen über <strong>die</strong> toxische <strong>Wirkung</strong><br />

roher Eier, <strong>die</strong> sich unter anderem durch Hautläsionen ausdrückte. Darüber hinaus berichtete<br />

er über <strong>die</strong> Heilung <strong>die</strong>ser Hautläsionen durch Behandlung mit einem hitzestabilen Faktor aus<br />

Hefe oder Leber. Diesen Faktor nannte man Vitamin H (Haut) (FRIEDRICH 1987).<br />

1901 entdeckte WILDIERS, dass für das Wachstum <strong>von</strong> bestimmten Hefen ein Stoff essen-<br />

tiell war, den er „Bios“ nannte. In den folgenden 30 Jahren erwies sich Bios als eine Mi-<br />

schung verschiedener bedeutungsvoller Faktoren. Miller trennte 1924 <strong>die</strong>se Mischung in<br />

Bios I, Bios IIa und Bios IIb (COOK u. EASTER 1991).<br />

BOAS fand 1927 einen Wuchsstoff, den Faktor X, der das Auftreten <strong>von</strong> Dermatosen und<br />

Haarausfall bei Ratten, <strong>die</strong> mit rohem Eiweiß gefüttert wurden, verhindern konnte.<br />

1936 wurde <strong>von</strong> KÖGL und TÖNNIS aus 1000 Eigelben erstmals <strong>Biotin</strong> isoliert.<br />

<strong>Biotin</strong> erwies sich bald als identisch mit einer Reihe anders genannter essentieller Faktoren,<br />

unter anderem mit Bios IIb, Vitamin H und Faktor X (GYÖRGY 1939).<br />

1942 klärte Du Vigneaud <strong>die</strong> Struktur des <strong>Biotin</strong>s <strong>auf</strong>. Bald nach der chemischen Erforschung<br />

erkannte man, dass <strong>Biotin</strong> am biochemischen Carboxyltransfer teilnimmt (FRIEDRICH<br />

1987).<br />

Ein Verfahren <strong>zur</strong> industriellen stereoselektiven Synthese <strong>von</strong> <strong>Biotin</strong> wurde 1949 <strong>von</strong> Gold-<br />

berg und Sternbach entwickelt (BITSCH u. BARTEL 1994).<br />

2.6.2. Chemie<br />

<strong>Biotin</strong> zählt zu der Gruppe der wasserlöslichen Vitamine (ENSMINGER 1994). Chemisch<br />

handelt es sich um eine (+)-cis-Hexahydro-2-Keto/Oxo-1H-Thieno-(3,4)-Imidazol-4-<br />

Valeriansäure (HARRIS 1968; BÄSSLER 1989) mit der Summenformel C10H16O3N2S<br />

(BONJOUR 1991).<br />

Formal ist <strong>Biotin</strong> eine heterozyklische Verbindung (SCHENK u. KOLB 1990) aus Harnstoff<br />

und einem substituierten Thiophanring (LÖFFLER u. PETRIDES 1998). Aufgrund dreier<br />

asymmetrischer C-Atome sind acht optisch aktive Stereoisomere möglich (GYÖRGY u.<br />

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