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Untersuchungen zur Wirkung von Biotin auf die Klauenhornqualität ...

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asophiler Keratohyalingranula und wird beim weichen Verhornungstyp <strong>von</strong> den Epidermis-<br />

zellen durchl<strong>auf</strong>en (LARSSON et al. 1956). Beispielhaft für weiches Horn nach <strong>die</strong>ser Ein-<br />

teilung ist das Horn im proximalen Abschnitt des Ballens der Schweineklaue (GEYER 1980).<br />

Voraussetzung für <strong>die</strong> Verhornung ist <strong>die</strong> Keratinisierung, <strong>die</strong> Bildung <strong>von</strong> spezifischen Syn-<br />

theseprodukten durch fortschreitende Differenzierung spezialisierter Zellen, <strong>die</strong> auch in nicht<br />

verhornenden Epithelien vorkommt und daher nicht mit der Verhornung gleichgesetzt werden<br />

sollte (KÜNZEL 1990).<br />

Die verhornende Epidermiszelle synthetisiert unter anderem das membrane coating material<br />

(MCM), welches bei der Verhornung in den Interzellularspalt ausgeschleust wird. In den<br />

epithelialen Spinosazellen befindet es sich in submikroskopisch kleinen kugelförmigen bis<br />

rundlich-ovalen membrane coating granules (MCG) (MATOLTSY u. PARAKKAL 1965).<br />

Diese besitzen eine dreilagige Hüllmembran und eine lamelläre Binnenstruktur (MATOLTSY<br />

1966; LANDMANN 1988). Diese Binnenstruktur besteht aus Phospholipidlamellen, Enzy-<br />

men und feinkörnigen Glykoproteinen (MÜLLING 1993). Gebildet werden <strong>die</strong> MCG in den<br />

lebenden, keratinisierenden Epidermiszellen des unteren Stratum spinosum (HAYWARD<br />

1979). In den oberen Spinosa- bis Granulosazellschichten konzentrieren sich <strong>die</strong> MCG beson-<br />

ders am distalen Zellpol, wo sie sich unter der Zellmembran <strong>auf</strong>reihen (MÜLLING u.<br />

BUDRAS 1998). In <strong>die</strong>sem Bereich geben sie ihren Inhalt - das MCM - durch Exozytose in<br />

den Interzellularspalt ab (MÜLLING 1993). Das MCM wird auch unter den Begriffen inter-<br />

cellular cementing substance (MÜLLING et al. 1999), Kittsubstanz (BUDRAS u.<br />

BRAGULLA 1991) und Interzellularkitt (MÜLLING u. BUDRAS 1998) geführt und <strong>von</strong><br />

vielen Autoren mit dem Mörtel einer Ziegelsteinmauer verglichen (MÜLLING et al. 1999).<br />

Die wichtigsten Funktionen <strong>die</strong>ses Materials bestehen in der festen mechanischen Verbindung<br />

der Zellen untereinander durch Glykoproteine (BUDRAS u. BRAGULLA 1991), dem Aufbau<br />

einer Permeabilitätsbarriere durch Lipide (LANDMANN 1988), der Desquamation sowie<br />

dem Abbau <strong>von</strong> Zellorganellen und Desmosomen durch <strong>die</strong> Enzyme (BUDRAS u. SEIDEL<br />

1992). Für <strong>die</strong> Stabilität der Zellverbindungen ist nicht nur <strong>die</strong> qualitative Zusammensetzung<br />

des Kittes entscheidend, sondern auch seine Menge und <strong>die</strong> Verankerung über Zellad-<br />

häsionsmoleküle in der Zellmembran (MÜLLING u. BRAGULLA 1997).<br />

Im Anschluss an <strong>die</strong> Ausschleusung des MCM kennzeichnen <strong>die</strong> Synthese und Verknüpfung<br />

<strong>von</strong> Proteinen <strong>zur</strong> Verstärkung der Zellmembran (cellular envelope) und der Abbau der Zell-<br />

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