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Untersuchungen zur Wirkung von Biotin auf die Klauenhornqualität ...

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„Skelettschäden“ für <strong>die</strong> Rasse Pietrain mit 38,5% (Anteil der einzelnen Ausfallursache an<br />

den Gesamtausfällen) den höchsten Wert (LOOSER 2001).<br />

2.1.1. Ursachen und Bedeutung <strong>von</strong> Klauenerkrankungen<br />

Klauenerkrankungen können durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden.<br />

Infektionen, z. B. mit dem Virus der Maul- und Klauenseuche, dem Virus der Bläschen-<br />

krankheit oder mit Staphylococcus hyicus (nässendes Ekzem), haben unter Umständen Klau-<br />

enveränderungen <strong>zur</strong> Folge (PLONAIT 2001). Vergiftungen mit Selen können bei<br />

protrahiertem Verl<strong>auf</strong> eine Ablösung des Hornschuhes hervorrufen (WENDT u.<br />

BICKHARDT 2001). Auch ein Mangel an <strong>Biotin</strong> löst Klauenveränderungen aus. Es werden<br />

dabei neben dermalen Prozessen Rissbildungen der Klauen mit Blutungen in der Lederhaut,<br />

Wand- und Kronsaumdefekte beschrieben (CUNHA et al. 1946; LEHRER et al. 1952;<br />

GLÄTTLI et al. 1975). Veränderte Klauenformen, Spreizklauen, deutlich kleinere Innen-<br />

klauen sowie über- bzw. unterzählige Zehenendglieder sind erblich bedingte Klauendefekte<br />

(BLAHA u. PRANGE 1975). Diese <strong>auf</strong>geführten Klauenerkrankungen zählen zu den nicht<br />

mit der Haltung in Zusammenhang stehenden Veränderungen.<br />

Haltungsbedingte Klauenerkrankungen entstehen pathogenetisch <strong>auf</strong> zwei unterschiedlichen<br />

Wegen: mangelhafte oder übermäßige Abrasion. Daneben tragen schadhafte Böden oder nicht<br />

den Klauen angepasste Aufstallungen <strong>zur</strong> Entwicklung <strong>von</strong> Klauenerkrankungen bei.<br />

Mangelhafte Abrasion führt <strong>zur</strong> Stallklauenbildung (DEWEY 1999; LAHRMANN u.<br />

PLONAIT 2001). Durch Wachstum des Hornschuhes und gleichzeitiger bewegungsarmer<br />

Haltung oder durch längere Haltung <strong>auf</strong> eingestreuten Böden, bzw. Tiefstreu, kann es im Ex-<br />

tremfall zu einer schnabelartigen Verlängerung der Hauptzehen und Afterklauen kommen.<br />

Durch den zunehmend spitzer werdenden Winkel zwischen dem vorderen Wandhorn und der<br />

Sohlenfläche verlagert sich das Gewicht des Tieres <strong>von</strong> der harten Sohlenfläche <strong>auf</strong> das<br />

Ballenhorn. Diese vermehrte Ballenbelastung kann infolge <strong>von</strong> Lederhautquetschungen und<br />

Hornspaltenbildung <strong>zur</strong> Lahmheit führen und reaktive Ballenwucherungen sowie Panaritien<br />

auslösen (LAHRMANN u. PLONAIT 2001).<br />

Durch übermäßige Abrasion können Tragrand, Sohle und Ballen so weit abgenutzt werden,<br />

dass <strong>die</strong> Lederhaut gereizt wird oder teilweise freiliegt. Die Klauenstellung wird steiler und<br />

<strong>die</strong> Fußungsfläche kleiner. Es können perforierende Hornschuhverletzungen, Quetschungen<br />

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