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Untersuchungen zur Wirkung von Biotin auf die Klauenhornqualität ...

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2.6.5. Pharmakologische Aspekte<br />

Im Tierversuch hatte <strong>Biotin</strong> nur eine geringe Toxizität, <strong>die</strong> je nach Spezies und Applikation-<br />

sort Schwankungen unterlag. Bei oraler Aufnahme lag <strong>die</strong> akute Toxizität (LD 50) bei Maus,<br />

Ratte und Katze bei > 350 mg/kg KGW (BITSCH u. BARTEL 1994).<br />

Über den Transport <strong>von</strong> <strong>Biotin</strong> im Blut findet sich in der Literatur Widersprüchliches.<br />

BITSCH und BARTEL (1994) vermuteten eine unspezifische Bindung <strong>von</strong> <strong>Biotin</strong> an Plas-<br />

maproteine, wie Albumin und α- und β-Globuline. MOCK und MALIK (1992) gaben den<br />

Anteil an freiem <strong>Biotin</strong> im Blut mit 81% an, indessen waren laut BÄSSLER et al. (1992) 80%<br />

des <strong>Biotin</strong>s im Plasma gebunden. CHAUHAN und DAKISHNAMURTI (1988) sahen in der<br />

<strong>Biotin</strong>idase das Hauptträgerprotein für <strong>Biotin</strong> im Plasma.<br />

Die Eliminationshalbwertzeit nach peroraler <strong>Biotin</strong>gabe betrug beim Schwein 7,2 Stunden<br />

(KOPINSKI et al. 1989 e). Zur Erhaltung eines bestimmten Blutspiegels war <strong>die</strong> regelmäßige<br />

Eingabe des Vitamins wenigstens einmal täglich erforderlich.<br />

Bei externer <strong>Biotin</strong>zufuhr wurden nicht resorbierte <strong>Biotin</strong>mengen über <strong>die</strong> Faeces ausge-<br />

schieden, während resorbierte <strong>Biotin</strong>mengen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Speicherkapazität des Organismus über-<br />

schritten, mit dem Urin eliminiert wurden (BONJOUR 1991; BAKER 1995).<br />

<strong>Biotin</strong> war plazentagängig und ging in <strong>die</strong> Milch über (BITSCH u. BARTEL 1994). PULS<br />

(1994) gab den Gehalt in der Sauenmilch bei adäquater <strong>Biotin</strong>versorgung mit 40 – 70 µg/l<br />

fettfreier Milch an.<br />

2.6.6. <strong>Biotin</strong>mangel<br />

<strong>Untersuchungen</strong> an verschiedenen Säugerspezies zeigten, dass <strong>Biotin</strong> für <strong>die</strong> Entwicklung und<br />

Gesunderhaltung des Nervensystems sowie für Haut, Haar, Pfoten, Hufen und Klauen erfor-<br />

derlich ist und gleichzeitig <strong>die</strong> Reproduktionsleistung beeinflusst (CAREY u. MORRIS 1975;<br />

GREER et al. 1991; ZENKER 1991; WÄSE et al. 1997).<br />

<strong>Biotin</strong>mangel konnte experimentell erzeugt werden, indem man dem Futter rohes Eiweiß zu-<br />

setzte, welches Avidin enthielt, ein Protein mit spezifischen biotinbindenden Eigenschaften<br />

(CUNHA et al. 1946; GLÄTTLI et al. 1975; GEYER et al. 1984). Der Avidin-<strong>Biotin</strong>-<br />

Komplex war sehr stabil und konnte im Gastrointestinaltrakt weder proteolytisch noch durch<br />

Säurehydrolyse <strong>auf</strong>gespaltet werden. Mittels Hitzeeinwirkung (100°C) wurde Avidin inakti-<br />

viert (BITSCH u. BARTEL 1994). Durch Fütterung einer biotinfreien Diät konnte ebenfalls<br />

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