Fachtagung 2.-3. März 2009 an der Universität
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Martin L<strong>an</strong>ge<br />
für die zu schreibende Arbeit in Form einer Glie<strong>der</strong>ung mitbringen, welcher d<strong>an</strong>n<br />
im gemeinsamen Gespräch ergänzt, reduziert o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t werden k<strong>an</strong>n, je nach<br />
Thema, Forschungslage o<strong>der</strong> formalen Vorgaben des Fachbereichs.<br />
Als ein essentieller Best<strong>an</strong>dteil von Haus- bzw. Examensarbeiten (bis hin zu Promotions-<br />
und Habilitationsschriften) bildet schließlich die Zusammenstellung und<br />
Abfassung des Inhaltsverzeichnisses das Endprodukt einer wissenschaftlichen Arbeit<br />
– als formalisierte Son<strong>der</strong>form einer Glie<strong>der</strong>ung. Das Inhaltsverzeichnis k<strong>an</strong>n<br />
erst g<strong>an</strong>z zum Schluss erstellt werden (um die Inhalte mit den endgültigen<br />
Positionen im Text und den zugehörigen Seiten<strong>an</strong>gaben verknüpfen zu können).<br />
Neben <strong>der</strong> korrekten Referenz auf die Seiten im Text, muss das Inhaltsverzeichnis<br />
weiteren Formalien genügen:<br />
Erwartet werden:<br />
� eine kompakte, übersichtliche und in sich strukturierte Darstellung<br />
<strong>der</strong> wesentlichen Inhaltspunkte in Form von Überschriften<br />
� die Verwendung des Nominalstils<br />
� die Anwendung eines etablierten ggf. fachspezifischen Glie<strong>der</strong>ungssystems<br />
(z.B. Verwendung von römischen, arabischen, ggf. sogar<br />
griechischen Zahlen o<strong>der</strong> aber die Form des sich immer stärker<br />
behauptenden Dezimalsystems in <strong>der</strong> Form 1.0 und evtl. den<br />
Unterebenen 1.1, 1.2, etc.)<br />
� eine optisch <strong>an</strong>sprechende Form unter Verwendung von Einrückungen<br />
und punktierten Linien unmittelbar vor den Seitenzahlen<br />
Nach Abgabe <strong>der</strong> Arbeit gilt <strong>der</strong> kritische Blick <strong>der</strong> Bewertenden zunächst meistens<br />
dem Inhaltsverzeichnis, da m<strong>an</strong> sich Aufschluss über die zu erwartenden Inhalte<br />
verspricht sowie über die Argumentationsstruktur, die Gewichtung bestimmter<br />
Aspekte und schließlich die Vollständigkeit <strong>der</strong> Arbeit.<br />
Das Inhaltsverzeichnis ist also eine erste Visitenkarte <strong>der</strong> Arbeit. Weist diese bereits<br />
formale Fehler auf, so ist das Lesevergnügen getrübt und evtl. die Bewertung<br />
des Inhalts negativ durch die Nichterfüllung grundlegen<strong>der</strong> Kriterien beeinflusst.<br />
Nicht immer kommen die uns <strong>an</strong>vertrauten Personen – ausländische Studierende<br />
in <strong>der</strong> Studienbegleitung – in so einem Fall in den Genuss eines Auslän<strong>der</strong>bonus‘,<br />
denn spätestens bei <strong>der</strong> Abschlussarbeit darf vorausgesetzt werden, dass das<br />
Wissen um formale Anfor<strong>der</strong>ungen akademischer Arbeiten sich auch im Inhaltsverzeichnis,<br />
wie auch in <strong>der</strong> Form von Deckblatt, Literaturverzeichnis und Seitenlayout<br />
entsprechend den Erwartungen nie<strong>der</strong>schlägt. Bezeichnend für die Bedeutung<br />
dieser Aussage ist auch die Beobachtung von Kaiser (2003), <strong>der</strong>zufolge ein<br />
Vergleich von Hausarbeiten deutscher und venezol<strong>an</strong>ischer Studieren<strong>der</strong> ergab,<br />
dass nur bei 20 % <strong>der</strong> Venezol<strong>an</strong>er überhaupt ein Inhaltsverzeichnis vorh<strong>an</strong>den<br />
war. Im Rahmen <strong>der</strong> hier dokumentierten <strong>Fachtagung</strong> zeigte sich, dass auch für<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> durchaus unterschiedliche akademische Stilformen und Normensysteme<br />
von Bedeutung sind und die deutschen Gepflogenheiten keineswegs